Mehr als 79 Prozent der Constantin-Aktien bekam Highlight durch die Offerte allerdings seinerzeit nicht zusammen. Nach Ablauf des Angebots gab es preislich keine Nachbesserung, deshalb fiel die Aktie zurück und dümpelte längere Zeit unter zwei Euro vor sich hin. Nun wird der Schweizer Großaktionär wieder aktiv und kündigte an, Constantin von der Börse nehmen zu wollen. Im Gegenzug für das geplante Delisting sollen die restlichen Aktionäre abgefunden werden - allerdings wiederum nur mit 2,30 Euro pro Aktie. Highlight könnte einen Preisaufschlag gegenüber dem ersten Gebot zwar teilweise aus der Liquidität von Constantin refinanzieren. Momentan ist das aber offensichtlich noch nicht geplant. Nur Anleger mit Ausdauer spekulieren auf mehr.

Verkaufen Insider Aktien in großem Stil, ist das selten gut. Als jüngst bekannt wurde, dass S & T-Aufsichtsratschef Erhard Grossnigg und der Finanzvorstand des Unternehmens Richard Neuwirth Aktien für insgesamt fast 17 Millionen Euro verkauften, sackte der Kurs von S & T ab. Grossnigg verkaufte Papiere für 13,5 Millionen Euro, jedoch brauchte der hauptberufliche Firmensanierer laut Finanzkreisen Geld für zwei neue Investments. Neuwirth wiederum erhält ein Teil seines Gehalts in Aktien und muss ab und zu verkaufen. Auch dass sich der Kurs wieder fast erholt hat, zeigt, dass wohl eher keine Gefahr im Verzug ist.

Bei Dialog Semiconductor könnte dagegen die Kurserholung bedroht sein. Ein Konkurrent des Smart­phone-Zulieferers, Broadcom, gab eine Gewinnwarnung heraus. Grund: Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die US-Sanktionen gegen Huawei. Auch Dialog ­beliefert Huawei sowie den chinesischen Smartphone-Hersteller Xia­omi. Beide sind Großkunden. Auch bei Dialog steigt damit das Risiko, die eigenen Ziele zu verfehlen. Wer investiert ist, sichert Gewinne mit ­einem engeren Stoppkurs ab.