Zwar sei noch offen, ob die hohen Preise, von denen Covestro gegenwärtig profitiere, über das ganze nächste Jahr bestehen bleiben. Aber er gehe davon aus, dass das Unternehmen Herausforderungen aus diesem Jahr im kommenden Geschäftsjahr ausbügeln könne.

Die Analystenschätzungen für das kommende Jahr, die im Schnitt von einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 2,73 Milliarden Euro ausgehen, seien nicht unrealistisch, sagte Toepfer. Für das laufende Jahr stockte Covestro zum dritten Mal seine Prognose auf und geht nun von einem operativen Gewinn von 3,0 bis 3,2 (Vorjahr: 1,47) Milliarden Euro aus statt von 2,7 bis 3,1 Milliarden. "Wir sind mit einer guten Dynamik unterwegs und sind sehr zuversichtlich, dass wir diese Dynamik mit ins vierte Quartal nehmen können", sagte Toeper. Aufgrund einer eingeschränkten Produktverfügbarkeit, unter anderem durch ungeplante Produktionsunterbrechungen etwa am Standort Brunsbüttel, geht das Management nun aber von einem Mengenwachstum im Kerngeschäft zwischen zehn und zwölf Prozent aus statt zwischen zehn und 15 Prozent.

Covestro senkte zudem die Prognose für den Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft (Free Operating Cash Flow) auf 1,4 bis 1,7 von bislang 1,6 bis 2,0 Milliarden Euro. Grund ist eine höhere Mittelbindung im Working Capital. "Die Vorräte, die wir bei uns im Vorratsvermögen haben, werden natürlich mit deutlich höheren Preisen bewertet, als wir das Anfang dieses Jahres geglaubt haben", sagte Toepfer. Darunter leide der Free Operating Cash Flow. Zudem wolle Covestro seine Vorräte bis Jahresende aufstocken, um seine Lieferverfügbarkeit für 2022 sicher zu stellen.

Im dritten Quartal setzte Covestro rund 4,3 Milliarden Euro um, ein Plus von knapp 56 Prozent binnen Jahresfrist. Dazu trugen vor allem Preiserhöhungen bei. Das operative Ergebnis stieg um 89 Prozent auf 862 Millionen Euro. Das Konzernergebnis konnte sich mit 472 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

rtr