Das Unternehmen wurde 2014 gegründet und betreibt eine Kreditplattform für die Mittelstandsfinanzierung. Creditshelf bringt Kreditsuchende und Geldgeber zusammen. Laut Firmenangaben wurden seit der Gründung Kredite in Höhe von über drei Milliarden Euro angefragt. Vermittelt wurden fast 300 Millionen Euro. Über die Plattform der Frankfurter läuft die Auswahl der Kreditprojekte, die Risikoanalyse, ein Kreditscoring und eine risikogewichtete Zinsermittlung. Creditshelf erhält sowohl vom Kreditnehmer als auch vom Kreditgeber eine Gebühr. Das kann in Zukunft sehr lukrativ werden. Immer mehr Geschäfte gehen an Banken vorbei beziehungsweise dürfen von Banken gar nicht auf die Bücher genommen werden. Zufriedene Kunden von Creditshelf werden wiederkommen. Gleichzeitig werden Geldgeber, die gut verdient haben, mehr Mittel zur Verfügung stellen.

Neue Mittel, höhere Nachfrage

Der Markt, in dem sich Creditshelf tummelt, dürfte wachsen. Gleichzeitig sind die Kosten zusätzlich vermittelter Kredite gering, weil die Plattform bereits steht. Creditshelf ist noch nicht profitabel. Auch 2021 ist nicht mit dem Erreichen der Gewinnschwelle zu rechnen. Aber die Dynamik dürfte zunehmen. 2020 hatte das Unternehmen eigentlich recht gut abgeschnitten. Doch das Geschäft wurde durch die Pandemie, vor allem in den ersten beiden Quartalen, ziemlich eingebremst. Gleichwohl hat sich die Qualität der Plattform bestätigt. Es gab keine signifikanten Kreditausfälle, selbst im Krisenjahr verbesserten sich alle wichtigen Kennzahlen. Damit ist Creditshelf gut gerüstet, wenn die Wirtschaft 2021 Fahrt aufnimmt. Auch auf der Finanzierungsseite geht man gestärkt ins neue Jahr. Die Amsterdam Trade Bank stellt 40 Millionen Euro zur Vermittlung über die Plattform an mittelständische Firmen zur Verfügung.

Beschleunigt sich die Kreditvergabe, steigen die Einnahmen und die Aktie dürfte der Entwicklung folgen. Luft nach oben ist vorhanden. Zum Börsengang 2018 kostete das Papier 80 Euro. Weil Creditshelf noch nicht profitabel ist, besteht ein erhöhtes Risiko. Vor allem weil das Eigenkapital ziemlich abgenommen hat, könnte eine Kapitalerhöhung die Aktie verwässern. Geeignet für sehr risikobereite Anleger. Die Aktie ist nicht liquide. Aufträge müssen limitiert werden.