All zu große Freude dürfte Delticom ein ausgeschiedener Anbieter jedoch nicht machen. Die Hannoveraner stecken selbst tief in den roten Zahlen. Der Jahresabschluss 2019 wird daher "eine Katastrophe", wie Firmenchef Andreas Prüfer sagt. Schließlich wird versucht, so viele Restrukturierungskosten wie möglich in das vergangene Jahr zu buchen.

Gleichzeitig erklärt Prüfer, die größten Verlustquellen, wie ein ausuferndes Marketing, abgestellt zu haben. Zudem visiert er den Verkauf der profitablen US-Tochter an. Mit dem Fokus auf Europa soll es gelingen, aus den 500 Millionen Euro Umsatz wieder zwei Prozent Ebit-Marge zu ziehen. Dazu müssen aber auch die Preise steigen. Da könnte die Insolvenz des Konkurrenten helfen. Die Turn­around-Wette eignet sich aber nur für sehr risikobereite Anleger.