* USA/CHINA/BOYKOTT/OLYMPIA - Die USA haben einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 in China angekündigt. Man werde keine diplomatische oder offizielle Vertretung nach Peking schicken, sagte Regierungssprecherin Jen Psaki. Grund seien der "anhaltende Völkermord und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Xinjiang sowie anderer Menschenrechtsverletzungen." US-Sportler seien nicht betroffen. Auch Neuseeland will keine diplomatischen Vertreter im Februar nach Peking schicken. Wie der stellvertretende Ministerpräsident Grant Robertson erklärte, sei aber eher die anhaltende Pandemie einer der Hauptgründe für die Entscheidung. Sowohl die australische als auch die japanische Regierung haben angekündigt, in der Frage der Entsendung eines diplomatischen Vertreters noch beraten zu wollen.

* VOLKSWAGEN-Chef Herbert Diess kann den Umbau des Wolfsburger Autokonzerns wohl fortsetzen. Nachdem seine Zukunft als Vorstandschef in den vergangenen Wochen wegen des Machtkampfs mit dem Betriebsrat lange am seidenen Faden hing, mehren sich Anzeichen, dass sich der 63-Jährige im Amt halten kann. "Es geht in die Richtung, dass der Streit beigelegt wird und Diess Vorstandschef bleibt", sagte eine Person mit Kenntnis der Beratungen der Nachrichtenagentur Reuters. Die in langwierigen Verhandlungen gefundene Lösung sehe vor, dass VW-Markenchef Ralf Brandstätter in den Konzernvorstand aufsteige. Diess solle sich künftig auf strategische Fragen der Konzernführung konzentrieren. Eine zweite Person sagte: "Das Pendel neigt sich eindeutig dahin, dass Diess bleibt."

* DEUTSCHE POST - Frank Appel soll Insidern zufolge Chef der Deutschen Post bleiben. Appels 2022 auslaufender Vertrag als Vorstandschef der Deutschen Post solle verlängert werden, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Post-Aufsichtsrat komme am Mittwoch zusammen, um über die Personalie zu beraten. Zudem ist der 60-jährige Manager Favorit für den Posten an der Spitze des Aufsichtsrats der DEUTSCHEN TELEKOM.

* SAP - Der Aufsichtsratschef und Mitgründer des Softwareriesen, Hasso Plattner, hat SAP-Aktien im Wert von 15,8 Millionen Euro erworben. Dies ging aus einer Stimmrechtsmitteilung hervor.

* Die VOLKSWAGEN-Tochter AUDI hat sich mit mehreren führenden Technologieunternehmen zusammengetan, um deren Stärken zu nutzen und ihre Fahrzeuge für chinesische Käufer attraktiver zu machen. Wie die "South China Morning Post" berichtet, erklärt Giorgio Delucchi, Vertriebschef für das chinesische Festland und Hongkong, in einem Interview mit dem Blatt, dass die Marke die besten Technologien für Infotainment, autonomes Fahren und digitale Konnektivität für ihre kommenden Elektrofahrzeuge (EVs) anstrebe. Audi habe sich mit der Alibaba Group Holding, Baidu und Tencent Holdings zusammengetan, um in den Bereichen Big Data und urbane Mobilität zu kooperieren.

* PROSIEBENSAT.1 - Der ehemalige Axel-Springer-Vorstand und KKR-Berater Andreas Wiele soll im Mai 2022 neuer Aufsichtsratschef von ProSiebenSat.1 werden. Der 59-Jährige, der bei Springer bis 2019 unter anderem für Elektronische Medien verantwortlich war, soll dann Werner Brandt nachfolgen, wie der Fernsehkonzern mitteilte. Brandt, der im Januar 68 Jahre alt wird, will sein Amt bei der nächsten Hauptversammlung nach acht Jahren abgeben. ProSiebenSat.1 betonte vor allem Wieles Erfahrung mit Transformationsprozessen. Bis vor kurzem beriet er unter anderem den Springer-Großaktionär KKR.

* ABB - Der Elektrotechnikkonzern schraubt sein mittelfristige Umsatzziel etwas hoch. Über den Konjunkturzyklus soll der Umsatz um jährlich vier bis sieben Prozent steigen statt wie bisher um drei bis fünf Prozent, wie ABB mitteilte. Das Plus setze sich zusammen aus einem organischen Wachstum von drei bis fünf Prozent und einem akquisitionsgetriebenen Wachstum von einem bis zwei Prozent. Bei der operativen Marge nimmt sich ABB ab 2023 nun mindestens 15 Prozent vor.

* SAMSUNG ELECTRONICS - Der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Smartphones will seine Geschäftsbereiche für Mobiltelefone und Unterhaltungselektronik zusammenlegen. Wie Samsung mitteilte, will sich der Konzern auf das Wachstum seines Logikchip-Geschäfts konzentrieren. Der Leiter des Geschäftsbereichs Visual Display, Han Jong-hee, wurde zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und Co-CEO befördert und wird die neu fusionierte Sparte leiten, sowie weiterhin das TV-Geschäft führen.

* INTEL plant, Aktien seiner israelischen Tochtergesellschaft Mobileye, die Fahrerassistenzsysteme entwickelt, an die Börse zu bringen. Mobileye könnte mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewertet werden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei bisher unklar, ob Intel eine Beteiligung an dem Unternehmen behalten wird. Der Konzern ist der größte Arbeitgeber der israelischen Hightech-Industrie mit fast 14.000 Beschäftigten und kaufte Mobileye im Jahr 2017 für 15,3 Milliarden Dollar.

* TESLA - Der Elektroautohersteller will die Autopilot-Kameras in einigen hundert Fahrzeugen der Modelle S, X und 3 wegen fehlerhafter Platinen im Inneren austauschen. Wie der US-Nachrichtensender CNBC berichtet, habe Tesla zwar noch keine Rückrufaktion veranlasst, aber Servicemitarbeiter ermächtigt, die fehlerhaften Kameras für berechtigte Tesla-Besitzer auf Kulanzbasis auszutauschen. Für eine offizielle Stellungnahme war das Unternehmen bisher nicht zu erreichen.

* EZB/INFLATION - Der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann geht nicht davon aus, dass die Inflation im kommenden Jahr unter zwei Prozent fallen wird. Dies sei "sehr unwahrscheinlich", sagte das EZB-Ratsmitglied dem "Handelsblatt". Wegen der neuen Coronavirus-Variante Omikron gebe es eine größere Unsicherheit. "In den kommenden zwei bis drei Wochen wissen wir vielleicht schon mehr, was sie aus medizinischer Sicht bedeutet", sagte Holzmann der Zeitung. "Aber ich bleibe optimistisch, dass wir nur eine Delle bei der wirtschaftlichen Erholung sehen und keine breite Abschwächung."

* USA/RUSSLAND - US-Präsident Joe Biden will seinem russischen Kollegen Wladimir Putin mit ernsthaften wirtschaftlichen Folgen im Falle eines Überfalls auf die Ukraine drohen. Ein Regierungsvertreter sagte bei einer Unterrichtung von Journalisten im Vorfeld des geplanten Videogesprächs der beiden Präsidenten in Washington, die USA hätten zusammen mit ihren europäischen Verbündeten eine scharfe Reaktion für den Fall einer Invasion erarbeitet.

* ISRAEL hat die Vorschriften für den Export von Cybertechnologie wie die "Pegasus"-Spähsoftware verschärft. Dabei werde genauer definiert, was unter einem Terror-Akt und schwere Straftaten zu verstehen sei, teilte das Verteidigungsministerium mit. "Die Definitionen für schwere Straftaten und terroristische Handlungen wurden verschärft, um zu verhindern, dass die Grenzen in diesem Zusammenhang verwischt werden", hieß es. Ausdrücklich verboten ist demnach der Einsatz der Programme gegen Personen wegen ihrer politischen Einstellung oder wenn die Gesetze der jeweiligen Staaten zum Schutz der Privatsphäre verletzt würden.

rtr