LUFTHANSA/STREIK - Das Bodenpersonal der Lufthansa hat ab 3.45 Uhr bundesweit die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi hatte im Tarifkonflikt zu dem Warnstreik aufgerufen, der in der Hauptreisezeit massive Auswirkungen hat. Die Lufthansa stellt wegen des Warnstreiks ihren Flugverkehr in München und Frankfurt fast ein und streicht rund 1000 Flüge an den beiden Drehkreuzen. Der Streik soll bis sechs Uhr am Donnerstagmorgen an allen deutschen Lufthansa-Standorten dauern.

NORD STREAM 1 - Der russische Konzern Gazprom will ab heute die Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 erneut reduzieren. Die angekündigte Menge entspricht etwa 20 Prozent der Kapazität der Leitung. Als Grund nannte Gazprom die Wartung einer weiteren Turbine - die Bundesregierung hält das für vorgeschoben. Die Kürzung der Lieferungen erschwert, dass in Deutschland die Gasspeicher für den Winter wie geplant gefüllt werden.

USA/ZINSEN - Die US-Notenbank wird bei ihrem Zinsentscheid wegen des anhaltend kräftigen Preisauftriebs ihre Serie an Zinserhöhungen wohl fortsetzen. Unklar bleibt, ob sie es wie zuletzt bei 0,75 Prozentpunkten belässt oder gar einen vollen Prozentpunkt nach oben geht. Innerhalb der Notenbank gibt es warnende Stimmen, die von zu drastischen Zinsschritten abraten - auch wegen Rezessionsgefahren. Fed-Chef Jerome Powell wird auf der Pressekonferenz im Anschluss an den Zinsbeschluss den weiteren Kurs abstecken.

ALPHABET - Der Google-Mutterkonzern bietet der weltweiten Wirtschaftsabkühlung die Stirn. Im zweiten Quartal kletterten die Erlöse währungsbereinigt um 16 Prozent auf knapp 69,7 Milliarden Dollar, wie der US-Technologiekonzern mitteilte. Damit reichte Alphabet im Gegensatz zu MICROSOFT fast an die Erwartungen von Analysten heran. Dem Windows-Konzern machte die geringere Nachfrage nach PCs rund um den Globus zu schaffen sowie rückläufige Werbebudgets und der stärkere Dollar. Allerdings steigerte auch Microsoft seine Erlöse noch deutlich.

ADIDAS - Die Corona-Beschränkungen in China werden dem zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt auch in den nächsten Monaten schwer zu schaffen machen. Adidas musste seine Erwartungen für das laufende Jahr deshalb deutlich zurückschrauben. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft werde um 13 Prozent auf rund 1,3 (2021: 1,49) Milliarden Euro zurückgehen statt wie bisher geplant auf rund 1,8 Milliarden zu steigen. Statt eines Umsatzwachstums von etwa elf Prozent sei nur noch ein Zuwachs von fünf bis neun Prozent zu erwarten. Vorstandschef Kasper Rorsted gab die Hoffnung auf, dass sich das hochprofitable China-Geschäft im zweiten Halbjahr erholen werde. Der Umsatz - im vergangenen Jahr rund ein Fünftel des weltweiten Geschäfts - werde wegen der immer wieder verhängten Lockdowns dort stattdessen um mehr als zehn Prozent schrumpfen.

DEUTSCHE BÖRSE - Wenige Unternehmen profitieren momentan von der Inflation und vom volatilem Markt - doch der Deutschen Börse bringt die unsichere Konjunktur erhöhte Gewinne ein. Der den Anteilseignern zurechenbare Gewinn sei im zweiten Quartal auf 341,1 Millionen Euro gestiegen, teilte der Börsenbetreiber mit. Das war ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und übertraf die Prognosen. Analysten hatten im Schnitt ein Wachstum von 5,9 Prozent erwartet.

QIAGEN - Der Diagnostikkonzern blickt nach einem starken Halbjahr zuversichtlicher auf 2022. Das auf Tests zum Nachweis von Krankheiten sowie Laborgeräte spezialisierte Unternehmen hob die Prognose für das Gesamtjahr an. Beim Umsatz erwartet der Konzern nun mindestens 2,2 Milliarden Dollar (vorherige Prognose: mindestens 2,12 Milliarden Dollar) und beim bereinigten verwässerten Gewinn mindestens 2,30 Dollar je Aktie (vorherige Prognose: mindestens 2,14 Dollar je Aktie).

CREDIT SUISSE - Die krisengeplagte Schweizer Großbank steht Insidern zufolge vor einem weiteren Chefwechsel. Auf CEO Thomas Gottstein folge Ulrich Körner, wie zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Der Restrukturierungsspezialist Körner ist gegenwärtig Asset Management-Chef der Credit Suisse. Das Finanzinstitut dürfte die Neubesetzung bereits heute früh bekannt geben, wenn das Institut auch die Quartalszahlen vorlegt, erklärte eine der Personen.

NAFTOGAZ - Der ukrainische Energiekonzern ist als erste staatliche Einrichtung des Landes nicht in der Lage, seine Schulden zu bedienen. In einer Erklärung heißt es, das Kabinett habe nicht die Genehmigung erteilt, die notwendigen Zahlungen für internationale Anleihen zu tätigen. Eine Zustimmung der Schuldner zu einem Vorschlag, die Zahlungen bei gewissen Anleihen für zwei Jahre auszusetzen, liege ebenfalls nicht vor.

TEXAS INSTRUMENTS hat dank abnehmender Lieferketten-Probleme und einer anhaltenden Nachfrage nach seinen Chips die Umsatzerwartungen übertroffen. Der Infineon-Rivale mit Sitz in Dallas gab einen um 14 Prozent höheren Umsatz von 5,2 Milliarden Dollar für das zweite Quartal bekannt. Experten hatten Refinitiv-Daten zufolge 4,6 Milliarden Dollar erwartet. Der Nettogewinn stieg um 19 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Die TI-Aktie stieg nachbörslich etwa zwei Prozent.

VISA - Der US-Kreditkartenanbieter profitiert von der Ausgabefreudigkeit der Verbraucher trotz hoher Inflation und eines drohenden Wirtschaftsabschwungs. Der Gewinn im dritten Geschäftsquartal stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 33 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar, wie der Mastercard-Konkurrent mitteilte. Sowohl das Volumen als auch die Zahl der Transaktionen legten zu. Der Nettoumsatz verbesserte sich um 19 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar.

TWITTER - Vor dem Hintergrund des Streits um die milliardenschwere Übernahme von Twitter durch Tesla-Chef Elon Musk lässt der Kurznachrichtendienst seine Aktionäre im September über den Deal abstimmen und hat seine Personalkosten zurückgefahren. Am 13. September soll in einer Aktionärsversammlung über das vorgeschlagene Übernahmeangebot in Höhe von 44 Milliarden Dollar entschieden werden, teilte das Unternehmen mit. Demnach sollen die Aktionäre auch ihre Zustimmung zu einer Vergütung geben, die an einige Führungskräfte im Zusammenhang mit der Übernahme gezahlt werden soll. Weiter gab das Unternehmen bekannt, im zweiten Quartal deutlich weniger neue Mitarbeiter eingestellt zu haben. Zudem sei man wählerischer geworden, welche Positionen besetzt würden. Auch seien die Ausgaben in Bereichen wie Reise und Marketing zurückgefahren worden.

LVMH - Das französische Luxus-Konglomerat hat trotz der jüngsten Lockdowns in wichtigen Absatzmarkt China seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Gute Geschäfte in den USA und Europa hätten die Ausfälle in China wettgemacht, erklärte die Muttergesellschaft von Luxusfirmen wie Louis Vuitton, Dior, Tiffany und Moet & Chandon. Der Umsatz wuchs um 19 Prozent auf 18,73 Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen von durchschnittlich 17,1 Milliarden deutlich.

LG ENERGY SOLUTION - Der südkoreanische Batterie-Hersteller verfehlt im abgelaufenen Quartal wegen steigender Rohstoffkosten und Corona-Beschränkungen in China leicht die Schätzungen der Analysten. Der Betriebsgewinn sei im Zeitraum April bis Juni auf 196 Milliarden Won (147 Millionen Euro) von 724 Milliarden Won (542,1 Millionen Euro) im Vorjahr gesunken, teilte der Tesla-Zulieferer mit. Experten hatten Refinitiv-Daten zufolge 199 Milliarden Won erwartet. Der Umsatz sei im Jahresvergleich um 1,2 Prozent auf 5,1 Billionen Won gefallen.

TEVA - Der weltgrößte Generikakonzern will mit einem landesweiten Vergleichsvorschlag in Höhe von 4,35 Milliarden Dollar Tausende Opioid-Klagen in den USA beilegen. Teva sei "erfreut, eine landesweite grundsätzliche Einigung erzielt zu haben", teilte Konzernchef Kare Schultz mit. Das in Israel ansässige Unternehmen könnte nach eigenen Angaben über einen Zeitraum von 13 Jahren bis zu 3,7 Milliarden Dollar in bar auf den Tisch legen und das Medikament Naloxon zur Behandlung von Opioid-Überdosierungen im Wert von rund 1,2 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen.

rtr