UNIPER - Im Ringen um die Zukunft des größten deutschen Gas-Importeurs gibt es noch keinen Durchbruch. "Bislang wurden noch keine Entscheidungen getroffen", teilte der Uniper-Mehrheitseigner Fortum mit, an dem auch der finnische Staat beteiligt ist. Die finnische Europaministerin Tytti Tuppurainen hatte zuvor mit deutschen Regierungsvertretern in Berlin gesprochen, auch Fortum verhandelt. Tuppurainen dringt dabei ebenso wie Fortum auf eine rasche Lösung. Uniper hat die Bundesregierung in der Gas-Krise um Hilfe gebeten. Offen ist, wie die finnische Regierung und Fortum in die Pflicht genommen werden.

CHINA - Das chinesische Wirtschaftswachstum hat sich im zweiten Quartal stark verlangsamt und lag mit 0,4 Prozent im Jahresvergleich unter den Erwartungen. Wie aus offiziellen Daten hervorgeht, sank das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 2,6 Prozent. Experten hatten lediglich einen Rückgang von 1,5 Prozent prognostiziert. In der ersten Jahreshälfte wuchs das BIP um 2,5 Prozent. Es lag damit unter dem von der Regierung für dieses Jahr anvisierten Wachstum von rund 5,5 Prozent.

BMW - Der Autobauer will ab 2025 mit der "Neuen Klasse" seine Modellpalette auf eine neue Generation von Elektrofahrzeugen umstellen. "Zum Start planen wir eine kompakte Limousine im 3er-Segment und ein entsprechendes sportliches SUV", sagte Konzernchef Oliver Zipse dem "Handelsblatt". "Das sind sehr volumenstarke Segmente im Kern der Marke BMW." Die neue technische Architektur soll die Modellpalette grundlegend verändern. "Wir planen einen schnellen Rollout mit weiteren Modellen. Damit wird die neue Klasse Ende des Jahrzehnts bereits mehr als die Hälfte unseres Absatzes ausmachen", sagte Zipse.

VOLKSWAGEN - Auf längere Sicht will der Wolfsburger Autokonzern den Aufbau der eigenen Zellfertigung, die in der neuen Tochter PowerCo zusammengefasst wird, nicht allein finanzieren. "Vom nächsten Jahr an könnten Finanzinvestoren dazukommen", sagte VW-Finanzvorstand Arno Antlitz dem "Handelsblatt". Erste Anfragen potenzieller Investoren gebe es bereits. In einem weiteren Schritt könnte die Batterietochter zumindest teilweise auch an die Börse gebracht werden. Das sei jedoch eine Überlegung, die frühestens 2024 oder auch erst später realisiert werde.

Die SOFTWARE AG hat ihren Jahresausblick für Bookings im Geschäftsbereich Digital Business gesenkt. Hier werde nun ein währungsbereinigter Anstieg von zwölf bis 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet statt bislang 15 bis 25 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. "Grund hierfür sind schwächer als erwartet ausgefallene Digital Business Bookings im zweiten Quartal sowie erste Anzeichen dafür, dass Kunden ihre Entscheidungen aufgrund des sich verändernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds verzögern." Der Jahresausblick für Gesamtproduktumsatz und operative Ergebnismarge blieben unverändert.

DRÄGERWERK erwartet trotz eines schwierigen ersten Halbjahres eine deutliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte. Der Medizintechnik-Hersteller bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr 2022. Dabei werde es einen währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen fünf und neun Prozent geben. Den vorläufigen Zahlen zufolge ging der Umsatz im ersten Halbjahr auf rund 1,3 Milliarden Euro zurück, 22,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.

AXA - Wenige Wochen nach Zurich verkauft auch der französische Versicherer AXA einen Teil seines Altbestandes an Lebens- und Rentenversicherungs-Policen in Deutschland an einen Abwickler. Das Paket im Volumen von 16 Milliarden Euro geht für 660 Millionen Euro an die Wiesbadener Athora Leben, wie AXA mitteilte. Die Franzosen verfolgen mit dem Verkauf das Ziel, ihr Lebensversicherungs-Geschäft weniger abhängig von Finanzmarkt-Risiken zu machen.

PINTEREST - Der aktivistische Investor Elliott hat sich einer Zeitung zufolge einen Anteil von mehr als neun Prozent an der Foto-Onlineplattform gesichert. Zudem liefen Gespräche zwischen den beiden Parteien, berichtete das "Wall Street Journal". Die Pinterest-Aktie stieg im nachbörslichen Handel um 24 Prozent. Eine Stellungnahme des Online-Konzerns lag zunächst nicht vor.

PARTNERS GROUP - Der Schweizer Finanzinvestor hat im ersten Halbjahr von Kunden Investitionszusagen im Umfang von 13,1 (Vorjahresperiode: 12,1) Milliarden Dollar erhalten. Die gesamten verwalteten Vermögen beliefen sich Ende Juni auf 130,6 Milliarden Dollar. Partners Group bekräftigte seine Jahresprognose und rechnet 2022 weiterhin mit Kapitalzusagen zwischen 22 und 26 Milliarden Dollar.

FED/POWELL - Die fragwürdigen Wertpapiergeschäfte von US-Notenbankchef Jerome Powell haben nach Angaben der zuständigen Behörde keine Regeln verletzt oder Gesetze gebrochen. Das Office of Inspector General bescheinigte auch dem ehemaligen Fed-Vize Richard Clarida eine weiße Weste. Clarida habe es jedoch unter anderem versäumt, diverse Handelsaktivitäten in der dafür notwendigen Offenlegungsform bekanntzugeben. Ein Finanzberater von Powells Familie habe zudem Geschäfte während einer Sitzung des Offenmarktausschusses getätigt, wenn der Handel verboten sei. Der nun veröffentlichte Bericht beleuchtet die Geschäfte der Notenbanker von 2019 bis 2021. Er ist das Ergebnis einer neunmonatigen Untersuchung der unabhängigen Behörde.

EZB - Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre ökonomischen Modelle zur Prognose von Inflation überprüfen, um künftig präzisere Voraussagen über die Preisentwicklung vorlegen zu können. Zu "Bild" sagte ein EZB-Sprecher: "Wir arbeiten mit den nationalen Zentralbanken des Euro-Raums daran, die Prognosen in Zeiten von großer Unsicherheit anzupassen und zu verbessern." Die EZB habe, wie andere Ökonomen auch, die aktuelle Inflationsrate unterschätzt, räumte der Sprecher ein. Die EZB steht seit Monaten angesichts der hohen Inflationsraten in den Euro-Staaten in der Kritik. Der Vorwurf ist, dass sie die Teuerungswelle viel zu spät erkannt hat.

ÖL/SAUDi-ARABIEN - Der weltgrößte Öl-Exporteur Saudi-Arabien hat seine Importe von Öl zur Stromgewinnung aus Russland im zweiten Quartal mehr als verdoppelt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Refinitiv-Daten meldete, erreichten von April bis Juni 647.000 Tonnen Öl das Königreich über russische und estländische Häfen. Dies entspricht 48.000 Barrel (159 Liter) pro Tag (bpd). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Menge 320.000 Tonnen. Saudi-Arabien verwendet das importierte Öl zur Stromerzeugung und kann dann eigenes Rohöl exportieren. Besonders viel Strom wird in den heißen Sommermonaten zur Kühlung benötigt.

rtr