Um das auf den Transport von Getränken wie Wein oder Bier sowie Flüssigkeiten spezialisierte Mainzer Unternehmen hatten sich Insidern zufolge auch mehrere Finanzinvestoren bemüht - die Post konnte sich aber letztlich durchsetzen. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen.

Zu den Kunden von Hillebrand gehören dem Unternehmen zufolge unter anderem die Campari Group oder der Groß-Brauer Anheuser-Busch InBev. Hillebrand beschäftigt rund 2700 Menschen weltweit und fuhr zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 1,4 Milliarden Euro ein. Für die Post ist auch der Chef der Gruppe, Cees van Gent, kein Unbekannter - er war in der Vergangenheit auch für die Tochter DHL tätig.

Der Zusammenschluss mit Hillebrand werde die Position des Konzerns auf dem Seefrachtspeditionsmarkt stärken, teilte die Post weiter mit. Die Übernahme sei "eine einmalige Gelegenheit für Deutsche Post DHL Group, das Geschäft um hochwertige Seefrachtdienstleistungen mit starken Margen und hohem Cashflow zu erweitern", betonte Finanzchefin Melanie Kreis. Die Transaktion werde sich vom ersten Tag an positiv auf das Ergebnis und den Cashflow auswirken.

Die Frachtsparte galt wegen niedriger Margen und nach einer misslungenen Umstellung der Datenverarbeitung lange als Sorgenkind des Bonner Konzerns. Das hat sich indes geändert, nachdem Tim Scharwath Mitte 2017 an die Spitze der Sparte rückte und sie sanierte. Im ersten Halbjahr 2021 kletterte der Umsatz der Sparte auf knapp zehn (Vorjahr: 7,7) Milliarden Euro, der operative Ertrag (Ebit) legte auf 528 (264) Millionen Euro zu, die Umsatzrendite erreichte 5,3 (3,4) Prozent. Mit der Übernahme soll das Geschäft nun weiter wachsen. Im Bereich der Seefracht konkurriert die Post unter anderem mit Kühne+Nagel oder DSV Panalpina.

rtr