"Wir investieren in die Entwicklung von differenzierten Technologien und Partnerschaften, um so Potenzial für künftiges Umsatzwachstum zu schaffen", sagte Konzernchef Jalal Bagherli am Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal laut Mitteilung in London. Daher sowie mit Blick auf neue Produkte sehe er dem kommenden Jahr zuversichtlich entgegen.

Mit Blick auf Apple hieß es zudem, dass im ersten Quartal beim größten Kunden weitere Design-Wins bei kundenspezifischen PMICs für neue Modelle der nächsten Generation verbucht Worden seien - zur Erleichterung der Anleger.

Die Verbesserungen dürften für bestimmte kleinere Strommanagement-Chips (PMIC) für das iPhone und andere Plattformen sein, sagte Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan. Mit Blick auf die Haupt-PMIC-Komponenten für ein 2019er iPhone-Modell dürften die Gespräche aber noch laufen. Die unsichere Beziehung zu Apple dürfte im Fokus der Anleger bleiben.

Ängste, dass Teile des Geschäfts mit Apple 2019 wegen möglicher Chip-Eigenentwicklungen des iPhone-Herstellers wegbrechen könnten, lasten seit Monaten auf dem Aktienkurs. Seit einem entsprechenden Pressebericht Ende November hatte sich der Kurs bis Ende April bis auf fast 17 Euro mehr als halbiert - 1,5 Milliarden Euro Börsenwert hatten sich in Luft aufgelöst. Zu groß scheint die Abhängigkeit von Apple, macht das Unternehmen nach Schätzung von Analysten doch drei von vier Dollar Umsatz mit dem Konzern.

Bagherli versucht daher schon seit längerem den Hersteller von Strommanagement- und Bluetooth-Funkchips breiter aufzustellen, große Übernahmepläne aber scheiterten. Ende letzten Jahres schloss Dialog die Übernahme des kleineren Rivalen Silego ab. Die Integration verlaufe nach Plan, hieß es nun.

Noch profitiert Dialog aber stark vom nicht enden wollenden iPhone-Boom. So war das von einigen Analysten erwartete Absacken der iPhone-Verkäufe im vergangenen Quartal ausgeblieben. Das teure iPhone X war dabei das bestverkaufte Apple-Telefon.

Der Zulieferer Dialog Semi steigerte den Umsatz im abgelaufenen ersten Jahresviertel um fast ein Viertel auf 332 Millionen US-Dollar. Der bereinigte operative Gewinn schnellte um ein Fünftel auf 52,5 Millionen Dollar nach oben. Unter dem Strich blieb mit 17,4 Millionen Dollar zwar ein Viertel weniger hängen als vor einem Jahr, das lag aber auch an negativen Wechselkurseffekten sowie einer höheren Steuerbelastung.

Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich Bagherli zuversichtlich. "Wir sehen uns in den Bereichen Mobilität und dem Internet der Dinge nach wie vor stark aufgestellt." Für das laufende zweite Quartal stellt der Manager einen Umsatz von 275 bis 305 Millionen Dollar in Aussicht. Die am Kapitalmarkt viel beachtete Bruttomarge soll leicht über dem Niveau des ersten Quartals von 46,3 Prozent liegen.

Für das Gesamtjahr peilt Dialog ein "ordentliches Umsatzwachstum" an. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf die zweite Jahreshälfte. Der vage, aber immerhin unveränderte Ausblick dürfte die Anleger beruhigen, sagte Analyst Thomas Becker von der Commerzbank. Dass das erste Quartal nicht ganz so gut gelaufen sei wie am Markt erwartet, dürfte schlicht an zu hohen Erwartungen gelegen haben. Zudem dürfte der Ausblick für das zweite Quartal einer gewissen Vorsicht des Unternehmens geschuldet sein./mis/bgf/zb