Auch in der Vorwoche sahen die Kurse am deutschen Aktienmarkt kein Land. Der DAX verlor sogar mehr als vier Prozent. Beim deutschen Leitindex hat sich dadurch das Chartbild kurzfristig weiter eingetrübt. Aber auch mittelfristig ist zu konstatieren, dass der DAX schon seit März 2015 nicht mehr gerissen hat. Vielmehr treten die Notierungen seitdem letztlich auf der Stelle. Das bedeutet nichts anderes, als das mit den 30 deutschen Standardwerten im Schnitt selbst unter Einbeziehung der Dividenden nichts zu verdienen waren.

Will man versuchen, der zuletzt enttäuschen Kursentwicklung etwas Positives abzugewinnen, dann könnte das mit einem Verweis auf das Bewertungsniveau gelingen. Denn das DAX-KGV für das laufende Jahr bewegt sich bei knapp 13. Das ist ein Multiplikator, der sicherlich nicht übertrieben ist, sofern sich die Konjunktur nicht nachhaltig eintrübt, wofür es zumindest momentan noch keine Hinweise gibt.

Bewertungsüberlegungen bringen auch die Analysten bei der UBS dazu, etliche Aktien aus dem DAX mit einer Kaufempfehlung zu versehen. Wir haben davon fünf Titel herausgefiltert, zu denen wir auf den folgenden Seiten ausführen, warum die Schweizer Privatbank positiv gestimmt ist. Die Kursziele bewegen sich dabei um 16 Prozent bis 50 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: Deutsche Börse





Deutsche Börse-Aktie



Bei der Deutschen Börse hat die UBS die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 125,00 Euro versehen. Bei einem aktuellen Kurs von 108,20 Euro verspricht das theoretisch einen Anstieg von 15,5 Prozent.

Der zuständige Analyst hat das genannte Kursziel erst unlängst von zuvor 120,00 Euro angehoben. Zur Begründung hatte er auf ein anziehendes Geschäft an der Terminbörse Eurex verwiesen. Die jüngsten Marktturbulenzen beflügelten die Handelsaktivitäten, auf der Derivateplattform, hieß es. Das Handelsvolumen sieht Werner in diesem Jahr um zwölf Prozent steigen statt wie bisher angenommen um zwei Prozent.

Auch mit den kürzlich vorgelegten Ergebnissen war die Schweizer Privatbank zufrieden. Die Geschäftszahlen zum vierten Quartal hätten die Markterwartung geschlagen, so das Urteil. Einnahmen und bereinigtes EBITDA hätten die Prognosen um jeweils gut drei Prozent übertroffen. Die Basis dafür hätten sich eine verbesserte Preisgestaltung im Indexgeschäft sowie die unerwartet positive Erlösentwicklung bei der Tochter Clearstream erwiesen.

Der abgegebene Ausblick habe zudem die Bedenken der Marktteilnehmer vertrieben, der neue Vorstandschef Theodor Weimar werde das Gewinnziel senken. Im Mai soll laut den Verantwortlichen eine neue Mittelfristplanung vorgelegt werden. Mit dem was zunächst bekannt wurde, zeigten sich auch andere Analysten zufrieden, wie in mehreren Fällen angehobene Kursziele belegen.

Die UBS sieht den Umsatz von 2017 bis 2021 von 2,43 Milliarden Euro auf 3,391 Milliarden Euro steigen. Mit dem Gewinn je Aktie soll es gleichzeitig von 4,54 Euro auf 7,54 Euro nach oben gehen. Das läuft für das Ende des genannten Zeitraums auf ein geschätztes KGV von 14,4 hinaus. In Sachen Ausschüttung kalkuliert Werner mit Zahlungen von 2,25 Euro je Aktie für 2017 und mit 2,65 Euro für 2018. In den drei Jahren danach sollen dann 3,08 Euro, 3,41 Euro und 3,70 Euro fließen. Daraus ergeben sich zwar keine übermäßig hohen Renditen, kontinuierliche steigende Ausschüttungen würden die Anleger aber sicherlich gerne mitnehmen.

Charttechnik





Anders als viele andere deutsche Standardwerte kommt die Aktie der Deutschen Börse mit einem derzeit überzeugenden Chartbild daher. Trotz der jüngsten Marktkorrektur hat der Titel Kontakt zu dem erst am 22. Februar aufgestellten Mehrjahreshoch von 109,50 Euro. Das heißt, der charttechnische Aufwärtstrend ist intakt. Allerdings notiert der Titel noch immer deutlich entfernt von dem im Jahr 2007 markierten Rekordhoch von 135,75 Euro. Aktuell macht die charttechnische Ausgangskonstellation noch Hoffnung, dass mittelfristig eine Annäherung an diese alte Bestmarke möglich ist.

Profil



Die Deutsche Börse AG ist eine der führenden europäischen Börsenorganisationen. Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio der Gesellschaft umfasst die gesamte Prozesskette vom Aktien- und Terminhandel über Clearing, Settlement und Custody bis zur Bereitstellung von Marktdaten sowie der Entwicklung und dem Betrieb der elektronischen Handelssysteme. Des Weiteren ist die Deutsche Börse AG Trägerin der Frankfurter Wertpapierbörse. Mit der vollelektronischen Handelsplattform Xetra und der Börse Frankfurt betreibt die Gesellschaft einen der umsatzstärksten Kassamärkte weltweit.

Eurex zählt zu den weltweit führenden Börsen im Handel von Terminkontrakten wie Futures und Optionen. Clearstream, ein Tochterunternehmen der Deutschen Börse, bietet integrierte Banking-, Custody und Settlement-Dienstleistungen für den Handel von festverzinslichen Wertpapieren und Aktien. Die Informationsströme ihrer Märkte kanalisiert die Deutsche Börse über Market Data & Analytics. Kunden erhalten Produkte wie Kurse, Indizes und unternehmensbezogene Daten, die gezielt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. In ihrem eigenen Rechenzentrum betreibt das Unternehmen verschiedene Handelsplattformen weltweit und liefert die Technologie für internationale Finanzdienstleister.

Auf Seite 3: Adidas





Adidas-Aktie



225,00 Euro. So lautet das Kursziel der UBS zur Adidas-Aktie. Das heißt, man traut diesem Titel neue Kursrekorde und immerhin einen Anstieg um 28,8 Prozent zu.

Nach Ansicht des zuständigen Analysten Fred Speirs dürfte sich im laufenden Jahr bei dem Sportartikelhersteller der Fokus der Anleger weniger stark als zuletzt der Fokus auf reines Wachstum richten als vielmehr darauf, das Wachstum profitabler zu gestalten. Es gehe nun darum, die strukturelle Profitabilität zu erhöhen und bei den operativen Kosten Disziplin zu beweisen. Helfen soll dabei ein intern eingeleitetes Fitnessprogramm.

Schon ab dem zweiten Halbjahr sollten sich auf der Kostenseite Verbesserungen einstellen und diesbezügliche Skepsis unter den Marktteilnehmern vertreiben. Die UBS-Prognosen sehen für 2018 dabei eine Verbesserung der EBIT-Marge um 60 Basispunkte auf 10,0 Prozent vor. Bis 2020 sollen daraus sogar 11,7 Prozent werden. Gestiegen seien zuletzt auch die Chancen für ein neues Aktienrückkaufprogramm. Allgemein dürften die Anleger bereits damit beginnen, sich auf die guten Aussichten beim Gewinn je Aktie im Jahr 2020 fokussieren.

Die Aussichten für das Geschäft in Nordamerika stuft Speirs als gut ein. Es sei mittelfristig mit einem weiteren Ausbaus des Marktanteils zu rechnen. Gute Aussichten seien auch allgemein dem E-Commerce-Geschäft zu bescheinigen, wobei dieses auch dazu beitrage, den Margenmix zu verbessern. Die Marke Reebok stehe auf dem Prüfstein, nachdem der Vorstand baldige Erfolge gefordert hat und für den Fall, dass diese ausbleiben, zum Verkauf dieses Bereichs schreiten will.

Den Umsatz sieht die UBS von 2017 bis 2021 von 21,207 Milliarden Euro auf 28,382 Milliarden Euro steigen. Mit dem Ergebnis je Aktie soll es gleichzeitig von 6,78 Euro auf 12,01 Euro aufwärts gehen. Für das letztgenannte Jahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 14,6. Die Bewertung bezeichnet die Schweizer Großbank allgemein als attraktiv. Bei der Dividende rechnet man für die Geschäftsjahre 2018 bis 2021 mit steigenden Zahlungen von 3,10, 3,80, 4,30 und 4,70 Euro je Aktie.

Charttechnik





Richtig gut, speziell auch im Vergleich mit anderen deutschen Standardwerten, hat sich seit 2001 der Aktienkurs von Adidas geschlagen. Dieses Lob ermöglicht ein seitdem bis zum 04. August 2017 verbuchter Kursanstieg von 11,93 Euro auf 199,95 Euro. Allerdings steckt die Notiz nun schon seit rund einem Jahr in einem mittelfristigen Seitwärtstrend fest. Dieser bewegt sich zwischen 164,35 Euro und dem erwähnten Rekordhoch und erst bei einem Ausbruch daraus nach oben oder nach unten ergeben sich neue nachhaltige Signale.

Profil



Die adidas AG ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Sportartikelbranche mit einem umfassenden Produktsortiment, das Sportschuhe, Bekleidung und Zubehör beinhaltet. Die Marken adidas, Reebok, TaylorMade-adidas Golf sowie CCM Hockey sind in nahezu jedem Land der Welt erhältlich. Dabei setzt der Konzern auf eine große Vielfalt an Produkten und bietet sowohl Spitzensportlern bestmögliche Ausrüstung als auch Freizeitbekleidung für reguläre Kunden, die den neusten Modetrends folgt.

Das Portfolio ist daher sowohl auf den Massenmarkt als auch auf Nischenbereiche von Sport- und Freizeitbekleidung ausgelegt. Bei der Entwicklung der Produkte stehen innovative Entwicklungen wie neue Dämpfungstechnologien, Lightweight, Nachhaltigkeit und digitale Sporttechnologien im Fokus. Im Mai 2017 wurde bekannt, dass Adidas die Golf-Sparte TaylorMade-adidas Golf für insgesamt 425 Mio. US-Dollar an eine neu gegründete Gesellschaft des US-Finanzinvestor KPS Capital Partners, LP verkaufen wird.

Auf Seite 4: Daimler





Daimler-Aktie



Ganz angetan zu sein scheint die UBS mit Blick auf die Daimler-Aktie. Die Kaufempfehlung ist jedenfalls mit einem Kursziel von 92,00 Euro ausgestattet. Bei einer derzeitigen Notiz von 67,31 Euro lässt das immerhin 36,7 Prozent Luft nach oben.

Außerdem hat sich der zuständige Analyst Patrick Hummel jüngst gleich zwei Mal das Kursziel angehoben. Erst ging es mit der Vorgabe nach der Vorlage von Geschäftszahlen von 85,00 Euro auf 90,00 Euro nach oben, dann reagierte man mit einer weiteren Anhebung von zwei Euro auf mögliche Abspaltung des Lastwagen- und Mobility-Services-Geschäft.

Letzteres bietet laut Hummel für den Kurs deutliches Aufwärtspotenzial (eine Abspaltung oder ein IPO des Truck-Geschäfts könnte einen Unternehmenswert für diesen Bereich von 32-39 Milliarden Euro bringen) und zum abgegebenen Ausblick auf das voraussichtliche Ergebnis in diesem Jahr hieß es, das angestrebte Ziel auf EBIT-Basis bedeutet zwar Stagnation verglichen mit 2017, aber der Stuttgarter Autobauer sei bei den Branchenmegatrends Elektroautos und autonomes Fahren zu den Marktführern zu zählen, was positiv sei.

Zum kürzlich bekanntgewordenen Einstieg des Chairmans des Volvo-Mutterkonzerns Geely mit einem Anteil von 9,69 Prozent ließen die UBS-Analysten wissen, die Position falle größer aus als erwartet. Nachdem Daimler eine Beteiligung der Chinesen zuvor abgelehnt habe, habe man mit einem Anteilsaufbau von drei bis fünf Prozent gerechnet.

Gebracht hat das dem Aktienkurs zunächst zwar noch nichts, der Einstieg sei aber positiv, weil er langfristig angelegt sein dürfte und die Chance auf Kooperationen zwischen den beiden Unternehmen berge. Allerdings könnte dadurch auch die Kooperation von Daimler mit dem chinesischen Autobauer BAIC schwieriger werden.

Rechne man den Wert aller Unternehmensteile zusammen, dann verbleibe für Mercedes Car nur ein Wert von zwei bis drei Milliarden Euro. Das sei deutlich zu wenig, wenn man bedenke, dass dieser Wert rund 63 Prozent zum Konzern-EBIT beisteuere. Sollte sich eine Abspaltung von Unternehmensteilen konkretisieren, dürfte sich der Markt stärker als derzeit auf diese Bewertungsanomalie fokussieren.

Die Ergebnisschätzungen sehen ansonsten wie folgt aus: Umsatz von 2017 bis 2022: 172,687 Milliarden auf 188,483 Milliarden Euro. Gewinn je Aktie im gleichen Zeitraum: von 8,99 Euro auf 10,15 Euro. Das verspricht für 2022 ein geschätztes KGV von 6,6. Die Dividendenschätzung für 2018 bewegt sich bei 3,88 Euro und für 2019 bei 4,04 Euro. Daraus ergeben sich Renditen von 5,76 Prozent und 6,00 Prozent.

Charttechnik





Tief im charttechnischen Niemandsland steckt nach wie vor die Daimler-Aktie. Schon seit ewigen Zeiten ist das Kursgeschehen von einem ständigen Auf und Ab geprägt, so dass Langfristanleger keine Freude an dem Titel hatten. Charttechnisch betrachtet ist der Wert derzeit weder Fisch noch Fleisch, denn es gibt keine nachhaltigen Signale, die mittel- bis langfristig Bedeutung haben.

Profil



Die Daimler AG ist ein global operierender Automobilhersteller. Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge sowie Finanzdienstleistungen bilden das Kerngeschäft des zu den international führenden Autoproduzenten zählenden Konzerns. Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten auf fünf Kontinenten. Zum heutigen Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium-Automobilmarke der Welt, die Marken smart, Freightliner, Western Star, BharatBenz, Fuso, Setra und Thomas Built Buses.

Auf Seite 5: Merck KGaA





Merck KGaA-Aktie



Ein Kaufvotum hat die UBS auch für die Merck-Aktie vergeben. Bei dem Pharmakonzern hält man einen Anstieg bis auf 120,00 Euro für möglich. Nachdem der Wert zuletzt Federn gelassen hat, ergibt sich daraus ein Aufwärtspotenzial von gut 50 Prozent.

Dieser DAX-Vertreter sah sich zuletzt immer wieder mit negativen Nachrichten konfrontiert. So stellte kürzlich die Meldung, wonach der Hoffnungsträger Avelumab (Markenname Bavencio) in einer wichtigen Lungenkrebs-Studie die Krebsimmuntherapie ihr Endziel verfehlt hat, einen weiteren Rückschlag dar.

Der zuständige Analyst Michael Leuchten bekräftigte aber anschließend dennoch seine Kaufempfehlung. Bei großen Indikationen habe er sich von dem Mittel ohnehin nicht allzu viel versprochen, besser stünden die Chancen aber bei Nischen-Indikationen. Bis 2025 hält Leuchten hier weiter einen Umsatzbeitrag von rund 700 Millionen Euro für möglich. Ganz allgemein räumt Leuchten ein, dass europäische Pharmakonzerne vor strukturellen Herausforderungen stehen, zunächst seien bei Merck die Gewinnaussichten aber als gut einzustufen.

Neuigkeiten dürfte es ansonsten bereits in Kürze zur Frage geben, was mit dem Consumer-Health-Bereich von Merck passiert. Zuletzt kursierten Gerüchte, bei einem Verkauf müssten eventuell Preiszugeständnisse gemacht werden. Wichtig ist auch, für mehr Klarheit bei den Geschäftsaussichten beim Geschäft mit Flüssigkristallen zu sorgen und Fortschritten mit der Medikamentenpipeline zu erzielen.

Den Umsatz von Merck sieht die UBS von 2017 bis 2022 eher moderat von 172,687 Milliarden Euro auf 188,483 Milliarden Euro steigen. Mit dem Gewinn je Aktie sollen 2018 knapp neun Euro herausspringen und in den beiden Jahren danach 9,50 Euro bzw. 10,51 Euro. Daraus ergibt sich ein moderates geschätztes KGV für das übernächste Jahr von 7,9. Nicht unerwähnt bleiben sollte dabei allerdings, dass bei Schätzungen von 10,06 Euro und 10,15 Euro für 2021 und 2022 keine positive Ergebnisdynamik mehr gesehen wird.

Charttechnik





Die Aktie von Merck hat sich im Grunde genommen seit 2002 überzeugend entwickelt. Schließlich ist der Kurs seitdem von 9,02 Euro bis Mai 2017 auf 114,40 Euro gestiegen. Allerdings ist dem Titel zuletzt eindeutig die Aufwärtsdynamik abhandengekommen. Kurzfristig hat sich ein Abwärtstrend breit gemacht, der angesichts von frisch markierten Zwischentiefs intakt ist. Übergeordnet betrachtet existiert ein mittelfristiger Seitwärtstrend, dessen obere Begrenzung das erwähnte Rekordhoch darstellt, während die untere Begrenzung bei 71,40 Euro verläuft.

Profil



Die Merck KGaA ist ein weltweit tätiger Chemie-, Pharma- und Life Science-Konzern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Originalpräparate gegen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Produkte für die Selbstmedikation, Flüssigkristalle für Displays und Elektronikchemikalien zur Chipherstellung, Pigmente, Kosmetik- und Pharmawirkstoffe, Reagenzien sowie zahlreiche Laborprodukte für die Pharmaforschung. Die Medikamente des Unternehmens, die in vielen Ländern weltweit angeboten werden, werden bei Erkältungsbeschwerden und beim täglichen Gesundheitsschutz, bei neurodegenerativen Erkrankungen sowie in den Bereichen Onkologie, Fruchtbarkeit, Endokrinologie und Rheumatologie verwendet.

Darüber hinaus entwickelt und vertreibt die Gesellschaft sogenannte Performance Materials für die Branchen Unterhaltungselektronik, Beleuchtung, Drucktechnik oder Kosmetik. Das Produktangebot erstreckt sich hier von Flüssigkristallen für Displays über funktionelle Füllstoffe bis hin zu Effektpigmenten. Ergänzt wird das Angebot von Merck durch Laborchemikalien, Lösungsmittel, Filtertechniken für die Wasseraufbereitung sowie Bioprozessverfahren und bioanalytische Services für die Pharmaindustrie. 2015 übernahm Merck das US-amerikanische Life-Science-Unternehmen Sigma-Aldrich.

Auf Seite 6: Bayer





Bayer-Aktie



Bei der Aktie von Bayer hat die UBS im Zuge einer Kaufempfehlung das Kursziel auf 125,00 Euro festgezurrt. Nach nennenswerten Kurseinbußen in den vergangenen Wochen ergibt sich daraus ein Kurspotenzial von 32,1 Prozent für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.

Allerdings räumte der zuständige Analyst Michael Leuchten nach der kürzlich erfolgten Vorlage von Zahlen ein, dass das vierte Quartal für den Chemie- und Pharmakonzerns enttäuschend verlaufen sei. Zusammen mit im laufenden Jahr zu erwartenden negativen Währungseffekten und nur unpräzisen Aussagen zur Übernahme von Monsanto dürfte das zunächst auf dem Aktienkurs lasten.

Konkret läuft es derzeit beim Agrargeschäft ebenso wenig rund wie beim Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten und Gesundheitsprodukten. Obwohl das Pharmageschäft und die Tiersparte Zuwächse verzeichneten, ging das bereinigte operative Ergebnis im vierten Quartal 2017 um 1,3 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro zurück.

Die zuletzt von den UBS-Volkswirten erhöhten Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone sollten sich aber positiv auf die europäische Chemieindustrie auswirken, heißt es von Seiten der Schweizer Großbank. Zumal auch für die Weltkonjunktur die Aussichten positiv seien. Das sollte den exportorientierten Chemieunternehmen aus Europa dabei helfen, die negativen Effekte des starken Eurokurses einigermaßen zu kompensieren.

In Sachen der sich länger als erwartet hinziehenden Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto taxiert die UBS das zum Stemmen der Finanzierung des Deals erforderliche Kapitalerhöhungsvolumen auf rund acht Milliarden Euro. Am Markt mache man sich deswegen Sorgen, wie der Aktienkurs das wegstecken kann. Doch die Erfahrung der vergangenen Jahre habe bei anderen Unternehmen gezeigt, dass das in der Regel kein Problem sei.

Beim Umsatz setzt die UBS darauf, dass Bayer diesen von 2017 bis 2021 von 35,143 Milliarden auf 40,370 Milliarden Euro steigern kann. Beim Gewinn je Aktie kalkuliert man nach einer Delle im Vorjahr damit, dass dieser 2018 von 6,63 Euro auf 7,00 Euro steigt. Die Prognosen für 2019-2021 lauten 7,56 Euro, 7,96 Euro und 8,26 Euro. Die Dividende soll ebenfalls kontinuierlich steigen und zwar für 2018 von 2,90 Euro auf 3,10 Euro und in den drei Jahren danach auf 3,25, 3,40 und 3,60 Euro.

Charttechnik





Die Performance-Bilanz der Allianz-Aktie stimmt langfristig. Zumindest wenn als Startdatum das Jahr 2003 herangezogen wird. Denn damals notierte der Titel im Tief bei 9,79 Euro, während im April 2015 im Hoch 146,20 Euro gezahlt wurden. Allerdings signalisiert das Datum der bisherigen Bestmarke, dass es zuletzt mit der Notiz nicht mehr weiter nach oben ging. Vielmehr besteht schon seit einigen Jahren ein Seitwärtstrend, wobei neue Zwischentiefs in einem intakten kurzfristigen Abwärtstrend auf die Gefahr hinweisen, dass es zu einem Test der bei gut 84 Euro verlaufenden unteren Begrenzung des mittelfristigen Seitwärtstrends kommen könnte.

Profil



Die Bayer AG ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet. Das operative Geschäft ist dabei in die Bereiche Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science inklusive Animal Health untergliedert. Das Produktangebot erstreckt sich von verschreibungspflichtigen Medikamenten über Aspirin, Alka-Seltzer und anderen Schmerzmitteln, Dermatologika, Vitaminen, Blutzuckermessgeräten und Injektionssystemen bis hin zu Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie Produkten für Nutz- und Haustiere.

Des Weiteren forscht die Bayer AG unter anderem an der Entwicklung neuer Medikamente in den Bereichen Herz-Kreislauf und verwandte Erkrankungen, Onkologie und gynäkologische Therapien. Ende 2016 gliederte Bayer sein MaterialScience-Segment um High-End-Werkstoffe aus und notierte es als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Covestro an der Börse. Mitte September 2016 unterzeichneten Bayer und der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto eine Fusionsvereinbarung.