Die Corona-Krise hat dem Trend zum Do-it-yourself einen kräftigen Schub gegeben. Wenn man schon nicht verreisen kann, will man es zuhause schön haben. Das spielt nicht nur den Baumärkten in die Hände, davon profitieren auch Hersteller wie Einhell. Die Firma aus Landau an der Isar bietet vom Akkuschrauber bis zur Kettensäge. Das Gartensortiment von Einhell reicht vom Rasenmäher bis zur Wasserpumpe. Das besondere an den Einhell-Geräten ist aber das Akkusystem. Mit der Power-X-Change Plattform können mehr als 100 Werkzeuge und Gartengeräte mit ein und demselben Akku betrieben werden.

Der Vorteil liegt auf der Hand. Kein Kabelsalat an den Geräten und keine verschiedenen Ladegeräte mit diversen Akkus, die man vielleicht nur zwei Mal im Jahr braucht und so schnell unbrauchbar werden. Das System von Einhell spart Nerven und Ressourcen. Der Clou daran, es ist ausbaufähig. So testen die Mitarbeiter in Landau den Einsatz in E-Bikes, ausgestattet mit Power-X-Change-Akkus. Die Weiterentwicklung der Austausch-Akkus hat das Zeug Standards zu setzen und sie sind der Wachstumstreiber des Mittelständlers.

Wie bei vielen Unternehmen stand das erste Quartal unter den Folgen der COVID-19-Pandemie. Viele Geschäfte, die Einhell-Produkte vertreiben waren geschlossen. Trotzdem wurde fast das Geschäftsvolumen des Vorjahres erreicht. Einhell erzielte einen Umsatz von 154,9 Millionen Euro. Rund die Hälfte davon erzielt Einhell in der DACH-Region. Für die Landauer wird neben dem stationären Handel in Baumärkten der Online-Vertrieb immer bedeutender. Im April wurden knapp 20 Prozent des Umsatzes über das Internet erzielt. Im Vergleich, 2019 betrug der Online-Anteil knapp 16 Prozent. Mit der Öffnung der Geschäfte seit Anfang Mai ziehen nun auch die Umsätze wieder an. Einhell sieht hier erste Anzeichen für Aufholeffekte.

Das 1964 gegründete Unternehmen ist in Händen der Gründerfamilie, die 91 Prozent an den nicht börsennotierten Stammaktien halten. Das sorgt für Beständigkeit in der Geschäftsführung. Anleger können sich über die seit 1987 notierte Vorzugsaktie beteiligen. Die Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von rund 50 Prozent ist stark. Die Aktie notiert auf dem Buchwert. Gemessen an früheren Kursniveau ist noch reichlich Luft. Im Mai 2018 stand die Notiz bei über 100 Euro.

Der Hauptversammlung am 19. Juni wird eine Dividende für die Vorzugsaktie von 1,40 Euro vorgeschlagen. Und das in Zeiten, in denen viele Unternehmen die Ausschüttung gestrichen haben. Die Aktie ist ein Kauf für langfristig orientierte Anleger.


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Kursziel: 70,00 Euro
Stopp: 48,50 Euro