Beim US-Energiekonzern EQT stieg Jana Partners vor einigen Monaten ein und erwarb rund sechs Prozent der Aktien - ein Investment von mehr als einer halben Milliarde Euro. Kurz darauf meldete EQT, den Konkurrenten Rice Energy übernehmen zu wollen. Der mehr als sechs Milliarden Dollar schwere Deal entspricht nicht dem, was Rosenstein mit seinem Investment geplant hatte. Weil er massive Wertvernichtung reklamiert, will er sich mit allen Mitteln gegen die Übernahme wehren. EQT wurde 1888 gegründet und ist eine der ältesten Energiefirmen in den USA. Schwerpunkt ist die Produktion von Gas, die Aufarbeitung und der Transport. In den Appalachen hat die Firma ein riesiges Gasfeld entwickelt. Neben Rohstoffreserven besitzt EQT noch eine Beteiligung an den eigenen Pipelines, die als EQT Midstream an der Börse notiert.

Mit der Übernahme von Rice würde das Unternehmen zum größten US-Gasproduzenten werden. Der Deal soll über die Ausgabe von Aktien und einen Bargeldanteil von fünf Dollar je Aktie von Rice Energy finanziert werden.

Reserven heben



Das Management von EQT hat auf Konferenzen bemängelt, dass die eigene Aktie mit hohem Abschlag zum Marktwert der Einzelteile gehandelt werde. Da ist es doch verwunderlich, wenn die eigene unterbewertete Aktie für den Kauf eingesetzt werden soll und für das Ziel auch noch eine Prämie von 37 Prozent geboten wird. Gewinner des Deals werden nicht die Aktionäre von EQT sein. Deshalb hat Rosenstein andere Pläne. Er will den Discount verringern. Dabei hat er sich mit Managern zusammengetan, die zuvor hohe Wertzuwächse bei Atlas Energy schufen, indem sie die Pipelines vom Förderbereich abtrennten. Das ist auch bei EQT möglich.

Bei einer Bewertung der Einzelteile mit branchenüblichen Multiplikatoren kommt Rosenstein auf einen Wert von 88 US-Dollar pro Aktie - gut 45 Prozent mehr als die aktuelle Notiz. In der Rechnung ist ein möglicher Mehrwert nicht enthalten, sollte EQT selbst übernommen werden. In einer ähnlichen Konstellation hatte Jana 2011 ein Investment in der Energiefirma El Paso. Auch dort sollte die Aufspaltung betrieben werden. Die Firma wurde dann von Kinder Morgan übernommen.

Das Investment eignet sich angesichts schwankender Energiepreise eher für risikobereite Anleger. Die sollten den Stoppkurs beachten.