Die Ölförderung leidet unter den relativ niedrigen Preisen. Das federn etwas bessere Margen in der Verarbeitung nur wenig ab. Deshalb dürfte der Gewinn niedriger ausgefallen sein als im zweiten Quartal. Die Konsensschätzung der Analysten rechnet jedoch noch mit einer Verbesserung. Das negative Überraschungspotenzial könnte noch dadurch verschärft werden, dass ExxonMobil aktuell auch einen niedrigen Cashflow erwirtschaftet. Schon im ersten Halbjahr verbrauchte der Konzern 1,7 Milliarden Dollar mehr, als er eingenommen hatte. Bleiben die Preise für Öl und Gas niedrig und die Margen in der Verarbeitung unter Druck, könnte sich die Situa­tion 2020 noch verschlechtern.

Die recht üppige Dividende ist auf jeden Fall vom freien operativen Cashflow nicht gedeckt. ExxonMobil muss derzeit Firmenanteile verkaufen, um die Dividende zu zahlen. Das ist nicht nachhaltig. Sollten die Texaner ihre Ausschüttung kürzen, würde die Aktie weiter verlieren. Wir stufen sie mit "Verkaufen" ein.