Für das laufende Jahr kalkuliert das im MDax notierte Unternehmen Gea einen moderaten Umsatzrückgang von vorläufig 4,83 Milliarden Euro ein. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte auf zwischen 440 und 480 Millionen Euro weiter sinken.

Am Markt sorgte das für einen rasanten Kurssturz. Der Ausblick sei desaströs, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die Prognose für den operativen Gewinn liege weit unter seiner Annahme und der Konsensschätzung. Die Glaubwürdigkeit des Unternehmens leide zunehmend. Lars Brorson von der britischen Bank Barclays wertete die Gewinnwarnung als massiv. Auch die Ergebnisse für 2018 seien schwächer als erwartet ausgefallen.

Sebastian Growe von der Commerzbank sprach von einem Konzern "außer Kontrolle". Er bleibe skeptisch, weil das Umkrempeln der IT im Unternehmen und die regionale Neuausrichtung Jahre dauern würden. Erst im November hatte Gea die Prognose für 2018 gekappt, auf trübe Aussichten für 2019 hingewiesen und damit die Finanzmärkte geschockt.

In diesen Tagen steht an der Spitze des Unternehmens ein Wechsel ins Haus. Der langjährige Vorstandschef Jürg Oleas gibt Mitte Februar nach über 14 Jahren sein Amt an Stefan Klebert weiter, der bereits im Vorstand sitzt. Auch Finanzvorstand Helmut Schmale steht vor dem vorzeitigen Abgang, seine Nachfolge steht aber noch nicht fest.

Ausschlaggebend für die weiteren Aussichten seien die sich zunehmend eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hieß es in der Mitteilung der Düsseldorfer. Erhöhter Preisdruck und steigende Personal- und IT-Infrastrukturkosten würden sich im laufenden Jahr ebenfalls belastend auswirken.

Im Jahr 2018 war der Umsatz auf Basis konstanter Wechselkurse noch um 7,9 Prozent geklettert. Das operative Ergebnis fiel aber bereits von 564 Millionen Euro im Vorjahr auf 515 Millionen bis 520 Millionen Euro.

Eigentlich hatte Gea sich vorgenommen, von 2018 bis 2022 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum um 3,5 bis 4,5 Prozent hinzubekommen und die operative Marge (Ebitda) bis dahin auf 13,5 bis 15,5 Prozent zu steigern. Die endgültigen Zahlen für das Jahr 2018, den Dividendenvorschlag und den finalen Ausblick für das Jahr 2019 veröffentlicht GEA am 14. März 2019./men/jsl/zb/mis