Einer von Einhorns größten Favoriten ist die Aktie von General Motors (GM). General Motors ist nach Volkswagen und Toyota der drittgrößte Autohersteller der Welt. Die Aktien wurden nach der Pleite 2009 von der Börse genommen, sind aber seit 2010 wieder notiert. Seitdem haben sie sich unterproportional entwickelt.

"Wir haben die Position dramatisch hochgefahren", berichtet Einhorn den Anteilseignern seiner Fonds. "Während die Bären in den vergangenen Jahren einen Einbruch des Automarktes prognostizierten, gehen wir von weiteren Verbesserungen aus." Die Aktien des Autoriesen machen rund neun Prozent seines Portfolios aus. Ihr Marktwert beträgt immerhin 460 Millionen Dollar. All in.

In der Tat ist Einhorns Blatt nicht schlecht. Da ist etwa die Bewertung der Aktie. Das Unternehmen ist seit seiner Rekapitalisierung nach der Finanzkrise hochprofitabel. Der Gewinn pro Aktie erreicht sechs Dollar. Gemessen daran wird die Aktie mit einem KGV von 6,2 gehandelt. Das ist für eine Automobilfirma auf dem Höhepunkt des Zyklus eine gerechtfertigte Bewertung. Es ist aber zu wenig, wenn noch Verbesserungspotenzial besteht. Und das ist zweifellos vorhanden.

Führungsriege optimiert den Konzern



Geht es nach Einhorn, sollte die Durststrecke bald vorüber sein. Zumindest haben er und andere Investoren den Druck auf das GM-Management erhöht. Und Firmenchefin Mary Barra scheint einzulenken. Während GM in China ordentliches Geld verdiene, bringe das Geschäft in Europa nichts, bemängelt Einhorn schon lange. Nun will Barra die europäischen Aktivitäten - Opel und Vauxhall - an PSA Peugeot Citroën verkaufen. Das wirkt sich sofort auf die Zahlen aus. Verluste fallen weg, die Bilanz wird stabiler. Nach dem Verkauf von Opel könnte ein Deal mit Fiat Chrysler in den Vordergrund rücken. Bereits 2015 hatte Konzernchef Sergio Marchionne um eine Fusion geworben. Doch Barra hatte sich vehement gewehrt, trotz eines Synergiepotenzials von mehr als vier Milliarden Dollar - der Löwenanteil davon ist bei GM möglich.

Letztlich hat GM seinen steuerlichen Schwerpunkt in den USA und erzielt dort den größten Teil der Gewinne. Damit ist der Konzern prädestiniert, von einer möglichen US-Steuerreform zu profitieren. Eine niedrige Bewertung, Gewinnsteigerung durch Wegfall von Auslandsverlusten, eine niedrigere Steuerbelastung und die Fusionsspekulation mit Fiat Chrysler - jeder der Punkte für sich ist schon gut für Kursgewinne. Und in der Summe sieht das ganz nach einem Full House aus.