Laut nicht dementierten Meldungen britischer Medien ist der aktivistisch agierende Investor Elliott Management bei GlaxoSmithKline mit Milliardenbeträgen eingestiegen. Offensichtlich glaubt der Hedgefonds, dass bei dem Pharmakonzern mehr zu holen sei, dass die Aktie unter Wert gehandelt werde. Der Blick auf die Kursentwicklung bestätigt den Eindruck. Die Aktie hat in einem sehr guten Markt für Gesundheitswerte im vergangenen Jahr 17 Prozent verloren. Auch auf Sicht von fünf Jahren steht ein Minus auf der Kurstafel. Die Kursschwäche hat Gründe. Glaxo hat etwa im wichtigen Geschäft mit Grippemitteln weniger verkauft. Der Wert der Pipeline ist noch nicht klar ersichtlich, und eine Dividendenkürzung ist möglich. Und besonders wichtig: Bei Covid-19 sind die Briten bisher nicht auf dem Markt. Erst mit der Zulassung des Mittels von Kooperationspartner Curevac würde sich das ändern. Es gibt wohl zwei Punkte, auf die Elliott schauen wird. So hat Glaxo geplant, das Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten im kommenden Jahr abzuspalten. Dieser Schritt könnte mit Druck aus dem Aktionärskreis beschleunigt werden. Aber auch Alternativen, wie etwa ein Teilverkauf von Bereichen, wären möglich. Zielrichtung zwei dürfte die Pharmasparte betreffen. Analysten sagen, dass er innere Wert von Glaxo ohne Pipeline heute schon deutlich höher sei als der aktuelle Kurs. Diese Lücke könnte auch dadurch geschlossen werden, dass das Impfstoffgeschäft in eine eigene Einheit überführt wird. Dadurch müssen sich die Investoren mit dem Unterschied des Pharmabereichs beschäftigen. Gerade bei einer Trennung im Pharmabereich gewinnt die Pipeline im Gesamtbild an Bedeutung. In der Summe, das zeigen Studien, könnte eine optimierte Aufstellung den Marktwert um rund 40 Prozent anheben. Eine gute Perspektive für eine Milliardenwette.