Das Börsenjahr 2013 dürfte bei vielen Anlegern in guter Erinnerung bleiben, der DAX legte um rund 25 Prozent zu. Seit rund fünf Monaten lässt die Euphorie aber spürbar nach, unter dem Strich dümpelt der Markt seitwärts. Nicht nur in solchen Seitwärtsphasen schlägt die Stunde von Nebenwerten. Abseits der großen Indizes gibt es immer noch Aktien, die unbeeindruckt stramm Richtung Norden klettern und seit Monaten neue Rekorde erreichen.

Zu diesem erlesenen Kreis zählen auch die Papiere von Helma. Auf den ersten Blick verspricht das Geschäft nicht viel Kursfantasie. Der Fokus des Baudienstleisters liegt auf der Entwicklung, Planung, dem Verkauf sowie der Bauregie von schlüsselfertigen oder teilfertigen Ein- und Zweifamilienhäusern in Massivbauweise. Doch das Unternehmen trifft den Nerv der Zeit. Denn Helma bietet die Möglichkeit der individuellen Planung ohne Extrakosten und punktet besonders mit dem hohen Know-how im Bereich der energieeffizienten Bauweise. Als einer der führenden Anbieter solarer Energiesparhäuser runden die Tochterunternehmen als Bauträger, Ferienhausanbieter und Finanzierungsvermittler das Angebot der Gruppe ab.

Der Erfolg kann sich sehen lassen. An der Börse verdoppelte sich der Kurs im vergangenen Jahr, seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus auf gut 30 Prozent. Untermauert wird die starke Entwicklung von einer überzeugenden Geschäftsentwicklung. So kletterte der Auftragseingang im ersten Quartal 2014 um knapp zwölf Prozent auf 38,8 Mio. Euro. Bereits in 2013 lag das Wachstum des Auftragseingangs mit 21 Prozent auf 159 Mio. Euro über dem Marktdurchschnitt. So kletterten die Baugenehmigungen im vergangenen Jahr nur um knapp 13 Prozent. Die positive Entwicklung der Nettoauftragseingänge zieht sich durch alle Konzernsegmente und spricht für eine nachhaltige Entwicklung. Auf Basis eines zunehmenden Bekanntheitsgrades und einer fortschreitenden Marktdurchdringung sehen die Perspektiven sehr gut aus.

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Viel Cash für neue Projekte

Vor allem das margenstarke Bauträgersegment lässt für die Zukunft sprudelnde Gewinne erwarten. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatzanteil des Segments bereits deutlich von 39 auf 47 Prozent. Um finanziell genügend Schlagkraft zu haben, erfolgte Mitte März die erfolgreiche Platzierung einer Kapitalerhöhung mit einem Erlös von 6,8 Mio. Euro sowie eine Aufstockung der Unternehmensanleihe um zehn Mio. Euro. Das Geld soll vor allem für die Ausweitung des Projektgeschäfts in den Ballungsräumen deutscher Großstädte verwendet werden.

Einen Schwerpunkt bildet das aktuelle Projekt in Berlin-Pankow. Das Grundstücksareal mit rund 130 Bauplätzen für individuelle Einfamilienhäuser dürfte bis 2017 fertiggestellt sein und bietet ein geschätztes Gesamt-Umsatzpotenzial von rund 50 Mio. Euro. Hinzu kommt der erst 2013 angestoßene Bereich der "Wohnimmobilienprojekte für Investoren" mit einemjährlichen Umsatzpotential von 20 bis 40 Mio. Euro. Unter dem Strich dürfte der Bereich Eigenheime und Wohnimmobilien pro Jahr Umsatzbeiträge von rund 230 Mio. Euro beisteuern. Im Segment der Ferienimmobilien liegt der Fokus auf attraktiven Regionen an der Nord- und Ostsee sowie deutschen Seenlagen. Bereits zwei gesicherte Großprojekte weisen gemeinsam ein jährliches Umsatzpotential auf, das ausreicht, um in den kommenden Geschäftsjahren das für den Bereich Ferienimmobilien prognostizierte jährliche Umsatzniveau von rund 20 Mio. Euro zu erreichen. Angenehmer Nebeneffekt der neu angestoßenen Projekte sind Skaleneffekte wie eine verbesserte Kostenquote, mit entsprechend positiven Folgen für die Ergebnismarge. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr kletterte die Ebit-Marge von 6,4 Prozent auf 7,5 Prozent.

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Langfristige Prognose gibt Sicherheit

Anders als viele andere Unternehmen traut sich das Management dank der bereits laufenden und noch in Aussicht befindlichen Projekte sogar eine Mittelfristplanung zu, was die Unsicherheit für Anleger deutlich mindert. Basierend auf dem höchsten Auftragsbestand der Unternehmensgeschichte von knapp 131 Mio. Euro., mit dem Helma in das Jahr 2014 gestartet ist, wird für das laufende Jahr ein Umsatzanstieg von 32 Mio. Euro auf 170 Mio. Euro angepeilt. Im kommenden Jahr dürfte die Umsatzgrenze von 200 Mio. Euro überschritten werden, 2016 rechnen die Analysten von GBC mit 238 Mio. Euro. Mit der überproportionalen Entwicklung der margenstarken Geschäftsbereiche und Rückenwind aus Skaleneffekten sollte das Ebit nach Berechnungen von GBC dynamisch von 12,8 Mio. Euro im laufenden Jahr auf 15,7 Mio. Euro in 2015 und rund 18,5 Mio. Euro in 2016 anziehen.

Auf Basis dieser glänzenden Perspektiven erwartet Börse Online im laufenden Jahr 2,10 Euro je Aktie und im kommenden Jahr 2,66 Euro. Treffen die Prognosen zu, wäre die Aktie derzeit mit rund dem Neunfachen der für 2015 erwarteten Erträge bewertet. Eine gerade im Hinblick auf den sonst recht überteuerten Gesamtmarkt sehr attraktive Relation, die viel Luft nach oben lässt und zugleich das Risiko auf der Unterseite begrenzt. Anleger werden an der positiven Geschäftsentwicklung beteiligt und erhalten eine um 50 Prozent auf 0,53 Euro je Aktie erhöhte Dividende für das vergangene Geschäftsjahr. Damit bietet das Papier eine für Small Caps attraktive Rendite von 2,1 Prozent. Die Hauptversammlung ist für den 4. Juli angesetzt. In den kommenden Jahren dürften weitere Erhöhungen folgen, GBC peilt für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende von 0,90 Euro an.

Die Analysten von Warburg Research, Steubing und GBC siedeln das Kursziel für die Aktie zwischen 31,50 bis 33 Euro an. Auf Basis des aktuellen Kurses hätten die Papiere somit noch rund 36 Prozent Luft nach oben. Charttechnische Hürden spielen bei dem Small Cap, der rund 75 Mio. Euro auf die Börsenwaage bringt, ohnehin nur eine untergeordnete Rolle. Nachdem kürzlich das 2007er-Hoch geknackt wurde, ist der Weg auf der Oberseite ohnehin frei. Mit einem Stopp bei 17,30 Euro sollte die Aktie viel Freude bereiten. Wie bei Small Caps üblich ist der Wert aber nur als Depotbeimischung zu sehen. Beachten Sie bei der Order auch die geringe Liquidität. Der durchschnittliche Umsatz auf Xetra in den vergangenen drei Monaten lag bei 140.000 Euro pro Tag.