Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte Branchenprimus Deutsche Telekom aktuelle Quartalszahlen. Dessen Umsatz wuchs im ersten Quartal um 4,7 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro, was beim bereinigten EBITDA zu einem Plus von 12,9 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro führte. Zugleich wurde eine Vervierfachung des Konzernüberschusses auf 3,1 Milliarden Euro erzielt.

Auf den ersten Blick sah das Zahlenwerk ausgesprochen positiv aus. Doch das dicke Gewinnplus war in erster Linie auf Sondereffekte zurückzuführen. Einige Kennziffern sollten daher nicht überbewertet werden, schließlich hatte allein der Verkauf der Anteile am britischen Gemeinschaftsunternehmen EE einen milliardenschweren Gewinnbeitrag geleistet. Außerdem entwickelte sich das Mobilfunkgeschäft Telekom weniger gut als erwartet. Ein Telekom-Vorstand nutzte den nachfolgenden Kurssturz der T-Aktie zum Kauf.

Dabei handelte es sich um Christian P. Illek, den Personal-Vorstand des Unternehmens. Er kaufte am Tag der Veröffentlichung - knapp über dem Tagestief - zum Kurs von 14,85 Euro 11.200 Aktien in einem Gegenwert von über 166.000 Euro. Seine Vorstandskollegen sind in diesem Jahr bereits Ende Februar allesamt als Käufer in Erscheinung getreten. Damit darf sich die komplette Vorstandsriege auf üppige Dividendeneinnahmen freuen, schließlich soll auf der Hauptversammlung am 25. Mai eine Dividendenausschüttung von 0,55 Euro pro Aktie beschlossen und am Tag danach ausbezahlt werden.

Aus charttechnischer Sicht hat sich am gestrigen Montag die Lage deutlich aufgehellt. Im Bereich der charttechnischen Unterstützungszone von 15,00 Euro drehte die T-Aktie nämlich signifikant nach oben. Seit über zwölf Monaten bewegt sich der DAX-Wert in einer Seitwärtsrange, die von 14,00 bis 17,50 Euro reicht. Derzeit sieht es weder nach einem Ausbruch nach oben noch nach unten aus. Ein starkes Kaufsignal entstünde aber, falls die im Bereich von 16,00 Euro verlaufende 200-Tage-Linie markant überwunden wird.

Auf Seite 2: Insiderkäufe auch bei BASF

Bei BASF kaufte Vorstandsmitglied Margret Suckale nach der Hauptversammlung insgesamt 2.660 BASF-Aktien im Gegenwert von mehr als 180.000 Euro. In diesem Jahr kann man BASF-Managern allerdings keine sonderlich ausgeprägte Kaufbereitschaft attestieren. Seit dem Jahreswechsel ist kein einziges Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied diesbezüglich aktiv geworden. Der letzte Insiderkauf eines verantwortlichen Unternehmensmanagers datiert vom 24. August 2015. Damals kaufte Vorstand Wayne T. Smith 10.500 Aktien und bezahlte dafür fast 800.000 US-Dollar.

Unter charttechnischen Aspekten lief es für die BASF-Aktie im April recht gut, schließlich wurde sowohl die mittelfristige 100-Tage-Linie als auch die langfristige 200-Tage-Linie überwunden, was Chartisten als Kaufsignal interpretieren. Bei der 200-Tage-Linie "hakt" es aber ein bisschen. Sie wird aktuell nämlich heftig umkämpft und tendiert leicht bergab. Nach einem im Februar markierten Mehrjahrestief bei 57 Euro scheint der zyklische Chemiewert mittlerweile das Schlimmste aber überstanden zu haben. Eine massive Unterstützung verläuft im Bereich von 66 Euro. Ihr Unterschreiten könnte erheblichen Verkaufsdruck generieren und sollte daher tunlichst vermieden werden.

Auf Seite 3: Familie Fuchs im Kaufrausch

Besonders auffällige Käufe gab es bei dem im MDAX notierten Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub zu vermelden. Obwohl sich bereits 54 Prozent der Stammaktien im Besitz der Familie Fuchs befinden, haben die Familienmitglieder offensichtlich weiterhin erhebliches Kaufinteresse an ihrem Unternehmen. Im Zuge von insgesamt sieben Insidertransaktionen gingen Anfang Mai mehr als 70.500 Aktien im Wert von über 2,3 Millionen Euro in den Besitz der Familie Fuchs über. Über die Gründe kann man zwar nur spekulieren, da sämtliche Käufe aber noch vor bzw. am Tag der Hauptversammlung durchgeführt wurden, dürfte die von 0,77 auf 0,83 erhöhte Dividende sicherlich eine Rolle gespielt haben. Angesichts einer Dividendenrendite von über zwei Prozent kann man den trotz niedrigem Ölpreis extrem erfolgreichen Konzern auch als Otto-Normalverbraucher als kaufenswert betrachten.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.