Im kanadischen K+S-Werk Bethune habe wegen der Reparatur eines Schornsteins knapp vier Tage Stillstand geherrscht, sagte der für das Geschäft verantwortliche Vorstand Mark Roberts dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Das wird unser operatives Ergebnis im zweiten Quartal belasten", zitierte das Blatt den Manager. Wie stark die Probleme durchschlagen könnten, bezifferte Roberts nicht. An den Jahreszielen ändere sich aber nichts. "Wir wollen unseren Umsatz spürbar und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gegenüber 2017 deutlich steigern", sagte Roberts. Mittlerweile laufe der Betrieb in Kanada wieder.

Anleger reagierten verunsichert. "Die Frage bleibt, ob das nur ein temporärer Einbruch ist", sagte ein Händler. Die Papiere fielen um bis zu 3,8 Prozent auf 21,69 Euro und notierten so tief wie seit dreieinhalb Monaten nicht mehr. Damit waren sie einer der größten Verlierer im Nebenwerteindex MDax.

Probleme gibt es auch mit der Logistik bei dem im vergangenen Jahr in Betrieb gegangenen Milliardenprojekt. Streiks der kanadischen Eisenbahngesellschaft, die die Ware vom Werk zum Verladehafen nach Vancouver bringt, hatten ebenfalls für Ausfälle gesorgt. Unabhängig davon seien von der Eisenbahngesellschaft zu wenig Züge bereit gestellt worden, ergänzte ein Unternehmenssprecher. Deswegen liege K+S unter Plan.

LOGISTIK IN KANADA LÄUFT FÜR K+S NICHT RUND



Auch die Qualität der Produkte sei in Kanada noch nicht so, wie sie sein sollte, sagte Roberts. Mit Blick auf die Kali-Branche gab er sich aber zuversichtlich. Bei Kali-Produkten erwarte er, dass die Nachfrage jährlich zwei bis drei Prozent wachse. Doch der nordamerikanische Markt leidet seit längerem unter einem Überangebot. Eine dominierende Marktposition hat der Potash-Konzern, der 2015 vergeblich versucht hatte, K+S zu übernehmen. Er beherrscht zusammen mit den Wettbewerbern Agrium und Mosaic den nordamerikanischen Kali-Markt.

rtr