Die Gefahr, im Schnee den Tod zu finden, liegt nicht einmal im Promillebereich. Einen glücklicherweise nicht tödlichen Unfall in den Bergen hatte aber laut dem österreichischen Kuratorium für Verkehrssicherheit im vergangenen Jahr einer von 120 Skifahrern. Am häufigsten handelte es sich dabei um Knieverletzungen. Aber auch Herz-Kreislauf-Probleme werden vor allem durch die stetig steigende Zahl der Skitourengeher immer häufiger. Im gesamten Alpenraum, schließlich beziehen sich die genannten Zahlen nur auf Österreich, dürfte die Zahl etwa doppelt so hoch sein.

In der Regel sind die Unfallopfer Ausländer. Und eine Bergrettung kann teuer werden. 90 bis 100 Euro pro Minute kostet etwa der Flug in einem Rettungshubschrauber, das, was der mitfliegende Arzt und/oder Sanitäter abrechnen, kommt zusätzlich obendrauf. Zwar gibt es sogenannte Sozialversicherungsabkommen, die dafür sorgen, dass die Rechnungen deutscher Patienten, die in einem EU-Land oder der Schweiz behandelt werden, von der heimischen Krankenkasse bezahlt werden. Weicht die Behandlung von der im jeweiligen Ausland üblichen Grundversorgung ab, bleibt der Patient aber auf den Kosten sitzen und muss sie aus eigener Tasche zahlen. Hier hilft eine Auslandsreisekrankenversicherung. Sie ist in erster Linie wichtig für gesetzlich Versicherte. Fachleute vom Bund der Versicherten (BdV) sehen sie sogar als eine der wichtigsten Policen überhaupt. Es sei denn, man plant, seine freie Zeit zeitlebens in Deutschland zu verbringen.

Nicht nur für Kassenpatienten. Auch für Privatversicherte kann eine Krankenversicherung für Auslandsreisen wichtig sein. Sollte deren Versicherer keinen Rücktransport aus dem Ausland übernehmen, lohnt es sich, separat vorzusorgen. Denn gerade ein Rücktransport etwa aus Übersee kann laut ADAC mehrere 10 000 Euro kosten. Privatversicherte können, auch wenn der Auslandskrankenschutz und der Rück­transport in ihrer Police inkludiert sind, mithilfe der Reiseversicherung Geld sparen. "Verzichten Privatversicherte darauf, ihre private Police in Anspruch zu nehmen und reichen Rezepte stattdessen beim Auslandsreisekrankenversicherer ein, behalten sie ihren Anspruch auf eine mögliche Beitragsrückerstattung", heißt es beim BdV.

Doch der Markt der Auslandskrankenversicherungen ist groß. Um einen Überblick zu geben, hat €uro gemeinsam mit der Analysegesellschaft für Anlage- und Versicherungsprodukte die Angebote von 28 im Markt relevanten Versicherern getestet. Berücksichtigt wurden dabei nur Jahrespolicen. Das bedeutet, dass alle Reisen innerhalb eines Jahres bis zu einer bestimmten Reisedauer versichert sind. Diese Verträge sind unterm Strich günstiger als kurz laufende Policen ­abzuschließen. Neben einer Übersicht, was die einzelnen Gesellschaften an Leistungen bieten, finden Sie auf den ­folgenden beiden Seiten die jeweils zehn besten Tarife für Familien, Singles und Senioren. Hierbei spielte neben den ­Leistungen auch der Preis eine Rolle.

In der Gesamtschau fällt positiv auf, dass das Leistungsniveau hoch und die Preise vergleichsweise niedrig sind. Kleines Manko beim Leistungssieger von der Allianz: Der Tarif "MeineGesundeReise" wird bereits ab einem Alter von 50 Jahren teurer, bei anderen Tarifen müssen erst 65- oder gar 70-Jährige mehr zahlen.

Ebenfalls wissenswert. Besonders sollten Urlauber darauf achten, was in den Vertragsbedingungen zu Vorerkrankungen steht. Laut Bund der Versicherten werden vorhersehbare Behandlungen nicht versichert. Je konkreter diese absehbaren Behandlungen in den Versicherungsbedingungen dargelegt sind, desto besser. Ein Beispiel wäre eine Behandlung, die für die Zeit der Reise geplant war oder eine bereits vor der Reise gestellte ärztliche Diagnose. Vor allem chronisch Kranke sollten keinen Vertrag abschließen, in dem der Versicherer Leistungen bei "unvorhergesehenen", "nicht absehbaren" oder "akuten" Erkrankungen einschränkt oder gleich ganz ausschließt. Solche Bedingungen können im Ernstfall den gesamten Vertrag verzichtbar machen.