Den bisherigen Tiefststand von 15,38 Euro hatten die Titel im Zuge der Finanzkrise im Januar 2009 markiert. Dies unterboten sie nun mit einem Verlust von rund einem Drittel ihres Wertes alleine seit Jahresanfang 2016.

Zur Begründung des historischen Tiefs der Aktien verwiesen Börsianer auf die zuletzt massiv gestiegenen Kreditausfallrisiken. So sind die außerbörslich gehandelten Credit Default Swaps (CDS) der Deutschen Bank, die das verbriefte Ausfallrisiko von Krediten oder Anleihen widerspiegeln, alleine seit Mitte Januar um rund 60 Prozent angesprungen. Auf diesem Risikoniveau wurden die CDS zuletzt Mitte 2012 gehandelt. Der rasante Risikoanstieg nährt an der Börse Spekulationen um einen höheren Kapitalbedarf der Deutschen Bank.

EXANE BNP STUFT AKTIEN AUF 'UNDERPERFORM' AB

In diese Kerbe schlug auch eine aktuelle Analystenstudie der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas. Analyst Amit Goel hält eine weitere Kapitalerhöhung beim größten deutschen Geldinstitut für immer wahrscheinlicher, auch wenn der Bankvorstand die Eigenkapitalsituation als ausreichend ansehe. Sollte der geplante Postbank-Verkauf im laufenden Jahr nicht gelingen, dürfte die Bank wegen der hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Umstrukturierungen 2016 rote Zahlen schreiben, glaubt Goel.

Er stufte die Aktien deshalb von "Neutral" auf "Underperform" herab und senkte das Kursziel von 25 auf 17 Euro. Zwar sollte auf dem niedrigen Kursniveau mittlerweile alles Negative eingepreist sein, so Goel. Er fürchtet aber, dass sich die Papiere der Deutschen Bank auch im weiteren Jahresverlauf unterdurchschnittlich entwickeln werden. Zudem geht der Experte davon aus, dass die Bank nicht vor 2018 wieder eine Dividendenzahlung ankündigen wird.

REKORDVERLUST 2015

Für 2015 hatte die Deutsche Bank einen Rekordverlust gemeldet. Unter dem Strich standen rund 6,8 Milliarden Euro Miese - der erste Jahresverlust für den Finanzkonzern seit der Finanzkrise 2008. Für 2014 hatte die Bank noch rund 1,7 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen. Teure Rechtsstreitigkeiten, Abschreibungen und Kosten für die geplante Streichung von netto 9000 Stellen - davon 4000 in Deutschland - belasteten Deutschlands größtes Geldhaus. Zudem gab es im Investmentbanking zum Jahresende Einbrüche.

dpa-AFX