Der Immobilienhandel solle im selben Zeitraum auf 200 Milliarden Yuan (etwa 27 Milliarden Euro) jährlich reduziert werden. 2020 lag der Umsatz aus Immobiliengeschäften laut Hui bei mehr als 700 Milliarden Yuan.

Der Konzern hatte zuvor einem Insider zufolge Millionen an Geldern überwiesen, um einen drohenden Zahlungsausfall zu verhindern. Wie die mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag sagte, soll das Unternehmen 83,5 Millionen Dollar an Kuponzahlungen auf ein Treuhandkonto bei der Citibank überwiesen haben. So könne Evergrande anstehende Zahlungen für eine Dollar-Anleihe begleichen. An diesem Samstag läuft für eine millionenschwere Zinszahlung, die schon am 23. September fällig gewesen wäre, eine Nachreichfrist aus.

Der Insider bestätigte damit einen Bericht, der am Freitag in der "Securities Times" erschien. Demnach hat Evergrande alle Anleihegläubiger vor Ablauf der Nachreichefrist am 23. Oktober auszahlen können. Die Nachricht sorgte bei Investoren und Aufsehern für einige Erleichterung. Die Dollar-Anleihen des Immobilienunternehmens stiegen am Freitagmorgen sprunghaft an. Auch die Aktien von Evergrande legten um etwa vier Prozent zu.

Evergrande sitzt auf einem Schuldenberg von umgerechnet rund 300 Milliarden Dollar. Angesichts des Umfangs der Verbindlichkeiten ging zuletzt an den Finanzmärkten die Sorge um, dass ein Kollaps des Konzerns einen Flächenbrand im chinesischen Immobiliensektor auslösen könnte. Die Nichtzahlung der Zinsen hätte zu einem formellen Zahlungsausfall des Unternehmens führen und einen Zahlungsverzug für andere Dollar-Anleihen von Evergrande auslösen können.

"Dies ist eine positive Überraschung", sagte James Wong, Portfoliomanager bei GaoTeng Global Asset Management, und fügte hinzu, dass viele einen Zahlungsausfall erwartet hätten. Die Nachricht werde das Vertrauen der Anleihegläubiger stärken, so Wong. Evergrande hat Kuponzahlungen im Umfang von annähernd 280 Millionen Dollar, die am 23. und 29. Oktober sowie am 11. Oktober fällig waren, bei seinen Dollar-Anleihen verstreichen lassen. Damit wurde jeweils eine Nachreichfrist von 30 Tagen in Gang gesetzt. Bei Evergrande war zunächst keine Stellungnahme zu den Informationen zu der geleisteten Zinszahlung zu erhalten.

rtr