Ausgangssituation und Signal



Kein schöner Flug: Die Lufthansa-Aktie verliert am Donnerstag mehr als fünf Prozent an Wert. Das Unternehmen legte vor Börsenbeginn seine Bilanzzahlen für das abgelaufene Jahr auf den Tisch: Das Konzernergebnis schrumpfte um acht Prozent, die Dividende jedoch soll stabil bleiben. Die Aktionäre zeigten sich verunsichert und schickten den Titel auf Sinkflug bis auf 21,30 Euro - und dort wurde es interessant. Denn bei aktuell 21,35 Euro verläuft die beinahe schon waagerecht verlaufende 200-Tagelinie (blaue Kurve). Dieses Preisniveau nutzten Anleger am Donnerstagmorgen zum Einstieg in die Papiere und verringerten das Minus. Die bisherigen Tagestiefstkurse fallen zudem mit einer mittelfristigen Aufwärtstrendlinie zusammen, die im Tageschart gut zu erkennen ist.

Die Charts im Detail



Tatsächlich könnte sich die 200-Tagelinie als tragfähige Unterstützung erweisen. Knapp unterhalb davon verläuft mit der 20,85er-Kurslinie eine weitere, potenzielle Kaufzone, unter der sich ein Stop-Losskurs platzieren lässt. Die 200-Tagelinie zeigt die durchschnittlichen Notierungen der vergangenen 200 Tage auf. Solange diese fällt, solange gilt der übergeordnete Abwärtstrend grundsätzlich als intakt. Nach einer ausgeprägten Schwächephase im zweiten Halbjahr 2018 hat der gleitende Durchschnitt seine Abwärtsbewegung offenbar beendet. Mit dem Sprung über die 200-Tagelinie Ende Januar (siehe Wochenchart) kostet eine Lufthansa-Aktie seither wieder mehr als mittelfristigen Durchschnitt - das Interesse der Anleger an Lufthansa-Aktien wächst.

Kommt jetzt eine zweite Kaufwelle? Die Charts lassen wichtige Kursmarken erkennen: 29,30 / 20,60 Euro als Unterstützung; 22 Euro und 23,66 Euro (bisheriges Jahreshoch) als Widerstand. Ein Ausbruch nach oben wäre als Kaufsignal zu bewerten mit einem übergeordneten Kursziel von dann 28,80 - siehe Monatschart.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Unsere Einschätzung zur Deutschen-Lufthansa-Aktie: Halten / Kaufen. Derzeit nämlich lässt sich mit einem relativ engmaschigen Stop-Losskurs arbeiten, welches das Gewinn-Risikoverhältnis attraktiv erscheinen lässt.

Nächste Widerstände: 22,00 Euro und 23,66 Euro.
Nächste Unterstützungen: 21,10 Euro und 20,60 Euro.


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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