Für einen Dämpfer sorgte zunächst die Schweizer Großbank UBS, die die zuletzt stark gelaufenen Titel gleich doppelt von "Buy" auf "Sell" abgestuft hatte mit einem neuen Kursziel von 5,85 Euro. Allerdings war das alte Kursziel von 18,00 Euro auch noch besonders hoch, soviel hatten die Aktien zuletzt Mitte 2019 gekostet. Analyst Jarrod Castle sieht infolge der Corona-Krise nun einen massiven Verlust an Aktionärswert. Das Ergebnis je Aktie dürfte noch bis ins Jahr 2022 negativ bleiben, prognostizierte er in seiner am Mittwoch vorliegenden Studie.

Zudem will nun die Bundesregierung Reisewarnungen für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis Ende August verlängern, was laut Händlern die Stimmung gegenüber den Lufthansa-Titeln ebenfalls erneut etwas trübt.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat in den Konzern aber weiter Vertrauen. Er kaufte am Vortag rund 160 000 Aktien zum Preis von 11,56 Euro. Im Zuge der Lockerungen aus der Corona-Krise und der allmählich wegfallenden Reisebeschränkungen hatten sich die Anteile in den vergangenen Tagen sehr positiv entwickelt. Ausgehend von ihrem Krisentief Ende April bei 7,02 Euro haben sie nun 66 Prozent ihrer Verluste aufgeholt. Im Dax sind die Tage für die Lufthansa dennoch gezählt, sie steigen zum 22. Juni in den MDax ab./ajx/mis/fba

dpa-AFX