Ausgangssituation und Signal



Allzeithoch voraus! Der Aktienkurs der McDonald’s Corp. geht am Mittwoch kaum verändert aus dem Handel und verliert bis Börsenschluss knapp 0,14 Prozent an Wert. An der positiven Kursbewegung der jüngsten Vergangenheit rüttelt dieses kleine Minus aber nicht. Rückblick: In den vergangenen vier Handelswochen ging es mit den Anteilsscheinen der US-amerikanischen Fastfood-Kette von 203 US-Dollar bis auf 227 US-Dollar nach oben. Die vorletzten Kerzen im Wochenchart mit ihren großen, weißem Kerzenkörpern zeugt noch heute von der Stärke des Papiers.

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die steil ansteigende 21-Tagelinie bei 214,45 US-Dollar (grüne Linie) als kurzzeitiger Support. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit die horizontale Kurslinie um 213,15 US-Dollar in ihrer Eigenschaft als Unterstützung. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Die Definition: Solange die 21-Tagelinie nach oben strebt, solange sprechen Analysten grundsätzlich von einem kurzzeitigen Aufwärtstrend.

Die Charts im Detail



Doch Vorsicht: Die jüngste Aufwärtsrallye hat auch dazu geführt, dass sich der Basiswert bereits heiß gelaufen hat. Der Titel ist "überkauft", wie Chartisten sagen. Ein Hinweis darauf liefert der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie (grüne Kurve) und McDonald’s-Aktienkurs. Dieser bewegt sich bei derzeit 4,5 Prozent und damit - rückblickend - in einem Extrembereich (siehe Kurve unterhalb des Tagescharts). Das muss nicht zwangsläufig in Gewinnmitnahmen münden, könnte aber zumindest eine Seitwärtsbewegung auslösen.

Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über einen relativ langen Zeitraum hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief. Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf spricht sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit knapp 210 US-Dollar. Eine McDonald‘s-Aktie kostet derzeit also mehr als im Durchschnitt der vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke. Gleichzeitig dient dieser gleitende Durchschnitt den Kursen als Unterstützung im Falle etwaiger Kursverwerfungen.

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



McDonald‘s: Ein interessanter Wert aus der Dow-Jones-Familie. Käme es zu einem signifikanten Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 231,91 US-Dollar, im Idealfall auf Wochenschlusskursbasis, so sähen wir das nachfolgende Kursziel im Bereich um 250 US-Dollar - als "runde" Kursmarken könnte dieses Kursziel ein neuerlicher Widerstand darstellen. Damit sprächen wir, aus heutiger Sicht, von einem Gewinnpotenzial von rund 12 Prozent nach oben. Andererseits lässt sich momentan mit einer relativ engmaschigen Stop-Loss-Politik arbeiten. Ein Initial-Stop-Losskurs könnte dabei etwa knapp unterhalb der 21-Tagelinie (214,45 US-Dollar) angelegt sein.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 249,99
Oberes Ziel 1 231,91
Unteres Ziel 1 214,45
Unteres Ziel 2 209,92


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de