* EU/CHINA - Die EU bereitet Maßnahmen im Streit über Chinas umstrittenes Sicherheitsabkommen für Hongkong vor. "Es kann nicht so sein, dass alles so bleibt, wie es ist", sagte Außenminister Heiko Maas nach den Beratungen der EU-Außenminister in Brüssel. Wenn China das Hongkong zugesagte Prinzip "ein Staat - zwei Systeme" infrage stelle, müsse es konkrete Auswirkungen haben etwa für Rüstungsexporte, den Export von Dual-Use-Gütern als auch das Auslieferungs- und Rechtshilfeabkommen. Dabei sollen die Auflagen für Rüstungsexporte nach Hongkong denen restriktiven für China angepasst werden. Ein EU-Diplomat bestätigte, dass die 27 EU-Staaten über Maßnahmen redeten - die allerdings unterhalb von Wirtschaftssanktionen gegen China bleiben sollten.

* VIRUS/USA - Kalifornien bricht angesichts stark steigender Coronavirus-Fälle die Lockerung ab und führt wieder einschneidende Maßnahmen ein. Der Gouverneur des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates, Gavin Newsom, ordnete in allen Landkreisen die Schließung von Bars, Kinos, Zoos und Museen an. Gaststätten müssen die Bewirtung in geschlossenen Räumen einstellen. Einige besonders stark betroffene Kreise müssen zudem Kirchen, Fitnessstudios und Frisörläden dichtmachen. Zuvor hatten die zwei größten kalifornischen Schulbezirke in Los Angeles und San Diego angekündigt, dass der gesamte Unterricht nach den Sommerferien online ablaufen wird. Betroffen sind 706.000 Schüler und 88.000 Angestellte.

* CHINA/EXPORTE - In China sind die Exporte im Juni überraschend angezogen. Wie am Dienstag vorgelegte Daten der Zollbehörden zeigen, legten die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,5 Prozent zu. Hintergrund sind die Öffnungen in anderen Volkswirtschaften nach den Beschränkungen im Zuge der Coronakrise. Experten hatten mit einem Rückgang von 1,5 Prozent gerechnet. Im Mai hatte es noch ein Minus von 3,3 Prozent gegeben. Die Importe in die weltweit zweigrößte Volkswirtschaft stiegen das erste Mal in diesem Jahr an. Das Plus betrug 2,7 Prozent. Analysten hatten im Schnitt einen Einbruch von zehn Prozent vorausgesagt, nachdem es im Mai noch ein Minus von 16,7 Prozent war.

* VOLKSWAGEN - Der Autobauer will seine Autositz-Tochter Sitech mit der konkurrierenden Sparte des fränkischen Autozulieferers Brose zusammenführen. Geplant sei ein Gemeinschaftsunternehmen für Komplettsitze, Sitzstrukturen und -komponenten, das auch andere Autohersteller beliefern soll, teilten die künftigen Partner mit.

* WIRECARD - Die Finanzaufsicht Bafin hat die Staatsanwaltschaft München über einen Insider-Verdacht beim kollabierten Zahlungs-Dienstleister Wirecard informiert. Eine Bafin-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden "Handelsblatt"-Bericht. Darin hatte es geheißen, problematisch sei unter anderem ein Post in einem Börsen-Forum. Acht Tage vor dem Wirecard-Crash habe darin ein Nutzer geschrieben, dass der Bilanzprüfer EY am 18. Juni nicht uneingeschränkt testieren werde.

* CONTINENTAL - Hauptversammlung. Vorstandschef Degenhart berichtet über den Sparkurs in der Corona-Krise sowie bei der Umstellung auf Elektromobilität. Die Dividende soll auf 3,0 (Vorjahr: 4,75) Euro je Aktie gesenkt werden.

* HELLOFRESH - Geschlossene Restaurants und Kontaktsperren in der Coronavirus-Pandemie haben die Nachfrage nach Kochboxen von HelloFresh in die Höhe schnellen lassen. Basierend auf vorläufigen Indikationen rechnet HelloFresh mit einem Konzernumsatz für das zweite Quartal zwischen 965 Millionen und 975 Millionen Euro nach 436,7 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Für das bereinigte Ebitda geht die Berliner Firma von 145 Millionen bis 155 Millionen Euro aus nach 18,3 Millionen Euro im Vorjahr. HelloFresh, das inzwischen in zwölf Märkten aktiv ist, hob zudem den Ausblick für das Gesamtjahr deutlich an.

* LANXESS bestätigt seine im Mai gegebene Prognose für das laufende Geschäftsjahr. "Wir haben ein Auftragsbuch von zwei Monaten und damit eine gewisse Klarheit", sagte Lanxess-Chef Matthias Zachert der "FAZ". "Deshalb kann ich jetzt, im Juli, unsere Prognose nochmal bestätigen. Es gibt gegenwärtig keinen Grund, sie zu hinterfragen."

* GERRESHEIMER - Die wachsende Nachfrage nach Verpackungen für Medikamente hat dem Düsseldorfer Konzern im zweiten Quartal Zuwächse beschert. Bei einem Umsatzplus von 4,6 Prozent auf 363 Millionen Euro stieg das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 6,9 Prozent auf 84 Millionen Euro. Der Vorstand bekräftigte seine Jahresziele.

* BOEING - Der amerikanische Flugzeughersteller hat von der US-Luftwaffe einen Auftrag über knapp 1,2 Milliarden Dollar für den Bau von acht F-15EX-Kampfflugzeugen an Land gezogen. Die ersten beiden Jets, die sich bereits in der Fertigung befänden, würden im kommenden Jahr ausgeliefert, teilte die Luftwaffe mit.

* SOFTBANK - Der japanische Technologieinvestor denkt einem Medienbericht zufolge über Optionen für den britischen Chipdesigner Arm Holdings nach. SoftBank fasse unter anderen einen vollständigen oder teilweisen Verkauf oder einen Börsengang für Arm Holdings ins Auge, berichtet das "Wall Street Journal". Die US-Großbank Goldman Sachs berate die Japaner bei der möglichen Transaktion. SoftBank hatte den Chipdesigner vor vier Jahren für 32 Milliarden Dollar erworben.

* SWATCH - Die Coronakrise hat den Schweizer Uhrenkonzern schwer getroffen. Der Umsatz des weltweit größten Herstellers von teuren Zeitmessern brach im ersten Halbjahr 2020 um 43,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken ein, wie Swatch mitteilte. Gleichzeitig habe Swatch einen Verlust von 308 Millionen Franken verbucht nach einem Gewinn von 415 Millionen in der Vorjahresperiode.

* SCHWELLENLÄNDER - Die Ratingagentur S&P geht davon aus, dass die Wirtschaft in den Schwellenländern sich deutlich schlechter entwickeln wird als noch im April gedacht. Im Schnitt werde es quer durch alle Schwellenländer - ohne Berücksichtigung Chinas - in diesem Jahr ein Minus von 4,7 Prozent geben, teilte die US-Agentur mit. Grund dafür sei, dass sich die Pandemie in vielen der Länder verschlimmere. Im April war S&P noch im Schnitt von einem Rückgang von 1,8 Prozent ausgegangen. Für 2021 sagte die Agentur einen Aufschwung von 5,9 Prozent voraus.

* CHINA/HONGKONG/SICHERHEITSGESETZ - Die Vorwahlen der demokratiefreundlichen Opposition am Wochenende in Hongkong könnten nach Ansicht der Regierung in China gegen das neue nationale Sicherheitsgesetz verstoßen haben. Der Leiter des chinesischen Verbindungsbüros, Luo Huining, sprach eine entsprechende Warnung aus. "Das Ziel des Organisators Benny Tai und des Oppositionslagers ist es, die herrschende Macht von Hongkong zu ergreifen und eine Hongkong-Version der 'farbigen Revolution' zu bewerkstelligen", sagte ein Sprecher des Verbindungsbüros in einer Erklärung.

rtr