17.15 Uhr - München überschreitet als erste Millionenstadt in Deutschland die Warnschwelle von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Insgesamt haben sich nach Daten des Landes-Gesundheitsamtes LGL seit vergangenem Freitag 746 Münchner mit dem Virus angesteckt. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will aber die Entwicklung am Wochenende abwarten, ehe er weitergehende Schutzmaßnahmen ergreift. München hatte für Party-Hotspots sowie für die Theresienwiese, auf der am Samstag das Oktoberfest eröffnet worden wäre, bereits zuvor ein Alkoholverbot erlassen.

15.58 Uhr - Die Europäische Union will mehr Geld für Impfstoffe aufnehmen, um möglichen Versorgungsengpässen vorzubeugen, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters. Nach Einschätzung der EU-Kommission könnte die Nachfrage das Angebot im nächsten Jahr deutlich übersteigen, da die Zahl der Coronavirus-Fälle weltweit schon 30 Millionen überschritten hat.

15.10 Uhr - Um den Anstieg der Corona-Infektionen einzudämmen, will Dänemark Höchstzahl für öffentliche Versammlungen von 100 auf 50 Personen senken. Außerdem müssen Bars und Restaurants um 22.00 Uhr schließen. Beide Maßnahmen werden Samstag in Kraft treten, kündigt Premierministerin Mette Frederiksen an. In den vergangenen 24 Stunden wurden in Dänemark 454 Neuinfektionen registriert.

14.25 Uhr - Russland hat grünes Licht für die ambulante Behandlung mit dem Antivirus-Mittel Coronavir auf Rezept gegeben. Das für Patienten mit mild bis moderat verlaufenden Covid-19-Infektionen gedachte Medikament wird von dem Hersteller R-Pharm in der Stadt Jaroslawl, rund 300 Kilometer nordöstlich von Moskau, produziert. Es könnte bereits nächste Woche in die Apotheken ausgeliefert werden. Vor der Zulassung von Coronavir als verschreibungspflichtiges Medikament hatten die Behörden bereits ein weiteres russisches Covid-19-Medikament, Avifavir, zugelassen. Beide basieren auf Favipiravir, das in Japan entwickelt wurde und häufig als Grundlage für Behandlungen von Virusinfektionen verwendet wird.

11.58 Uhr - In Nizza führen die Behörden strengere Corona-Maßnahmen ein. Sie kündigen an, dass Versammlungen von mehr als zehn Personen im öffentlichen Raum verboten werden. Außerdem sollen in der Stadt an der französischen Riviera die Regeln für Alkohol-Konsum unter freiem Himmel verschärft werden.

11.42 Uhr - Grenzschließungen stehen momentan nicht auf der Tagesordnung. Darüber werde nicht "intensiv nachgedacht", sagt ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Regierungssprecher Steffen Seibert ergänzt, Deutschland müsse angesichts steigender Infektionszahlen wachsam bleiben.

10.13 Uhr - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mahnt alle Abgeordneten, die Corona-Regeln im deutschen Parlament einzuhalten. Er fordere alle "mit Nachdruck" zur Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln auf, heißt es in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Schreiben Schäubles an die Abgeordneten. "Auch Aufzüge dürfen nicht ohne Maske betreten werden". Schäuble verweist auf eine Sitzung des Ältestenrates des Bundestages zu diesem Thema. Hintergrund sind Klagen, wonach vor allem Abgeordnete der AfD-Bundestagsfraktion die Regeln nicht immer einhalten.

09.55 Uhr - Die steigende Zahl der Neuinfektionen in Deutschland stellt nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch keine Gefahr für das Gesundheitssystem dar. Die Zahl der Corona-Patienten in der Intensivmedizin der Krankenhäuser sei "sehr gering", sagt Spahn in Berlin. "Stand heute kann das Gesundheitswesen gut umgehen mit dieser Pandemie." Aber es gelte auch weiterhin, wachsam zu sein und die Regeln einzuhalten.

09.18 Uhr - Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) äußert sich skeptisch zur möglichen Einführung eines Immunitätsausweises. "Ich befürchte, dass ein solcher Ausweis, je nachdem, wie er ausgestaltet ist, eher dazu führt, dass gespaltet wird. Weil bis jetzt immer noch nicht richtig klar ist, was ist denn die Aussage eines solchen Immunitätsausweises", sagt Lambrecht der Sendergruppe RTL/ntv. Es seien viele grundrechtliche und datenschutzrechtliche Fragen zu klären.

08.44 Uhr - Die Zahl der Infizierten in Großbritannien, die in Kliniken eingeliefert werden, verdoppelt sich nach Angaben von Gesundheitsminister Matt Hancock alle acht Tage. Ob dies aber bedeute, dass man damit auf einen zweiten Lockdown mit massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens zusteuere, sei derzeit noch offen, sagt der Politiker dem Sender Sky News. Großbritannien hat nach den USA, Brasilien, Indien und Mexiko die höchste Zahl an Covid-19-Toten weltweit.

06.15 Uhr - Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält die teilweise Öffnung von Fußball-Stadien für Zuschauer für "völlig falsch". "Bundesliga-Spiele vor Zuschauern werden nur ein kurzes Intermezzo sein", sagt Lauterbach dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider". Er ergänzt: "Dass es bei täglich 2000 Neuinfektionen bleibt, halte ich für ausgeschlossen. Dann wird man wieder deutlich weniger oder keine Zuschauer mehr in die Stadien lassen können."

05.05 Uhr - In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 1916 auf 267.773, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um sieben auf 9378 zu.

03.44 Uhr - US-Präsident Donald Trump wird seine Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag vom Weißen Haus aus halten. "Er fährt nicht hin", sagt Trumps Stabschef Mark Meadows. UN-Generalsekretär Antonio Guterres schlug im Mai vor, die Staats- und Regierungschefs sollten wegen der Pandemie ihre Reden auf Video aufzeichnen und einschicken.

00.50 Uhr - Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 36.303 neue Infektionen und damit insgesamt knapp 4,5 Millionen. Die Zahl der bekannten Todesfälle steigt demnach um 829 auf 134.106.

rtr