17.15 Uhr - Portugal verschärft angesichts von Rekord-Neuinfektion die Maßnahmen gegen die Pandemie von Donnerstag an. Die erlaubte Höchstzahl von Teilnehmern an Versammlungen wird gesenkt, zudem werden die Strafen für Gaststätten erhöht, die sich nicht an die Auflagen halten. Ministerpräsident Antonio Costa will dem Parlament außerdem vorschlagen, das Tragen von Masken an besonders belebten Orten zur Pflicht zu machen. Zudem sollen bestimmte Berufsgruppen zur Nutzung von Corona-Apps verpflichtet werden.

17.10 Uhr - Italien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 7332 Neuinfektionen, so viele wie noch nie binnen 24 Stunden. Das ist auch ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Dienstag, als 5901 neue Corona-Fälle gemeldet wurden. Die Behörden meldeten zudem 43 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

13.46 Uhr - Regierungssprecher Steffen Seibert rechnet bei dem Treffen von Bund und Ländern mit schwierigen Gesprächen. Die zuletzt rapide gestiegenen Corona-Infektionszahlen einzudämmen, sei noch möglich. Dafür müsse jetzt aber konsequent gehandelt werden. Deutschland befinde sich in einer ernsten Lage. Der größte Teil der Infektionen gehe auf Ansteckungen im Inland zurück, nicht auf Auslandsreisen.

13.20 Uhr - Die Neuinfektionen in der Schweiz steigen innerhalb eines Tages um 2823. Das sind doppelt so viele wie noch vor fünf Tagen. Insgesamt meldet die Gesundheitsbehörde 68.704 bestätigte Fälle in der Schweiz und im benachbarten Fürstentum Liechtenstein. Die Zahl der Todesfälle steigt um acht auf 1816.

12.15 Uhr - Das Gastgewerbe fordert vor dem Krisentreffen von Bund und Ländern: "Beherbergungsverbote müssen vom Tisch". Sie seien als Mittel zur Pandemiebekämpfung nicht erforderlich, unangemessen und entsprächen nicht dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Beherbergungsverbote sorgten für Frust bei den Gästen, die ihren Urlaub nicht antreten könnten, eine Stornierungswelle in den Hotels und einen drastischen Rückgang bei Neubuchungen. "Die Frage, wer für den Schaden aufkommt, ist unklar." Branchenvertreter hätten bereits erste Klagen eingereicht. Seit März sei kein relevantes Infektionsgeschehen in deutschen Hotels oder Pensionen bekanntgeworden. "Reisen innerhalb Deutschlands sind keine Pandemietreiber."

12.10 Uhr

- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht in der Corona-Krise aktuell die Mobilität der Bürger nicht als großes Thema an. Mehr im Zentrum stehe dagegen die Lage in den Großstädten, sagt Spahn auf die Frage nach dem sogenannte Beherbergungsverbot. Wichtig sei zudem auch die Akzeptanz der Bürger für die Corona-Regeln. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, sagt, Mobilität sei ein Faktor bei der Verbreitung des Virus. Entscheidender Punkt sei aber, wie sich die Menschen verhielten - und ob sie sich an die Regeln halten.

12.00 Uhr - Im Kampf gegen steigende Infektionszahlen führt Nordirland die strengsten Regeln im Vereinigten Königreich ein. Schulen werden für zwei Wochen geschlossen, Restaurants für vier, wie die nordirische Regierungschefin Arlene Foster ankündigt. Die Schulferien im Oktober werden damit um eine Woche verlängert. Gaststätten dürfen Speisen und Getränke nur außer Haus anbieten. Nicht dringende Reisen sollten vermieden und wenn möglich von zu Hause aus gearbeitet werden.

11.42 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wirbt für Grippeschutzimpfungen. Damit könne das Gesundheitssystem in der Corona-Krise vor einer Überlastung geschützt werden, sagt Spahn, der sich am Vormittag selbst gegen Grippe impfen ließ. Dem Minister zufolge wurden für diese Saison bislang 26 Millionen Impfdosen beschafft. Diese würden aber nicht auf einen Schlag zur Verfügung gestellt. Deshalb könne es zu lokalen Lieferengpässen kommen. "Wir haben aber keine Versorgungsengpässe", betont Spahn.

11.39 Uhr - Der Bund will laut einem Bericht von ntv eine ergänzende Maskenpflicht und eine Sperrstunde in der Gastronomie schon dann einführen, wenn in einer Region die Zahl der Neuinfektionen die Marke von 35 pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschreitet. Diese Maskenpflicht soll dort eingeführt werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen, wie der Fernsehsender unter Berufung auf einen Entwurf für die Beschlussvorlage der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder berichtet.

11.20 Uhr - In Polen sind binnen eines Tages so viele Menschen am oder mit dem Coronavirus gestorben wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie. Das Gesundheitsministerium meldet 116 weitere Todesfälle. Damit steigt die Gesamtzahl auf 3217. Auch bei den Neuinfektionen verzeichnet Polen einen Rekord. Es gibt 6526 positive Testergebnisse, insgesamt 141.804. Immer mehr Covid-19-Patienten müssen im Krankenhaus behandelt werden. Ärzte warnen bereits vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.

11.00 Uhr - Das Berliner Forschungsinstitut DIW dringt auf mehr Anschubhilfe für die Wirtschaft im Kampf gegen die Corona-Krise. "Es geht insgesamt darum, eine Rezession zu verringern", sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Eine gesamtwirtschaftliche Nachfrageanregung könne durchaus sinnvoll sein. Konsum und Investitionstätigkeit sollten damit stärker angeschoben werden. Im Herbstgutachten der führenden Forschungsinstitute hat das DIW bereits eine abweichende Meinung zu den anderen Instituten zur Wirtschaftspolitik geäußert: Es hält angesichts der vorliegenden Erkenntnisse über die Corona-Krise eine allgemeine Anregung der Binnennachfrage für notwendig.

10.50 Uhr - Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sehen eine Verlängerung und Anpassung von Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Firmen grundsätzlich positiv. Wenn Betriebe diese Gelder bislang nur wenig abgerufen hätten, seien die Hilfen entweder nicht nötig oder zu bürokratisch, sagt der Konjunkturchef des Kieler IfW-Instituts, Stefan Kooths. Wichtig sei, die am stärksten von der Krise Betroffenen zu unterstützen. Hilfe müsse man deshalb auch an anderen Zahlen festmachen als nur auf Umsatzrückgänge zu schauen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will Reuters-Informationen zufolge die Hilfen anpassen und verlängern.

10.44 Uhr - Russland meldet einen Rekord an Neuinfektionen. Binnen der letzten 24 Stunden gibt es 14.231 weitere Coronavirus-Fälle. Die Gesamtzahl der Infektionen steigt damit auf 1,34 Millionen. Weitere 239 Menschen starben, wodurch sich die Zahl der Todesfälle auf 23.205 erhöht.

10.25 Uhr - Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen nicht damit, dass es wegen steigender Corona-Infektionen in Deutschland noch einmal wie im Frühjahr zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben kommt. Einen zweiten Lockdown werde es voraussichtlich nicht geben, sagt der Konjunkturchef des Kieler IfW-Instituts, Stefan Kooths.

10.18 Uhr - Die Tourismuswirtschaft befürchtet bei weiteren Einschränkungen wegen der Virus-Pandemie deutlich mehr Firmenpleiten, sagt Präsident Michael Frenzel vom Branchenverband BTW vor dem Bund-Länder-Treffen im Kanzleramt. "Weitreichende Beherbergungsverbote, Sperrstunden und die geplante Zwangsquarantäne für viele Auslandsreiserückkehrer bedeuten für weite Teile unserer Branche einen faktischen Lockdown und damit verbunden eine Insolvenzwelle dramatischen Ausmaßes." Fast "mantrahaft behaupten weite Teile der Politik, dass Urlaub, Reisen und Ausgehen das Infektionsgeschehen treiben - ohne dazu belastbare Zahlen zu liefern".

08.33 Uhr - In Großbritannien strebt Premierminister Boris Johnson derzeit keinen landesweiten Lockdown an, wie Arbeitsministerin Thérèse Coffey dem Sender Sky sagt. Sie reagiert damit auf Forderungen vom Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, für zwei bis drei Wochen einen solchen Lockdown zu verhängen.

08.23 Uhr - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert vor dem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den anderen Bundesländern und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "pragmatische" Vorgaben in der Corona-Politik. Eine Einigung sei möglich, sagt Laschet in der ARD. Wichtig seien einheitliche Vorgaben für Gebiete, wo Inzidenzwerte überschritten werden. Je mehr Klarheit in wichtigen Punkten erreicht sei, desto mehr könne man auf lokaler Ebene differenzieren. Laschet bekräftigt seine ablehnende Haltung gegenüber sogenannten Beherbergungsverboten. "Viele Bürger verstehen die Regeln nicht", betont er. Dies schwäche die Akzeptanz.

07.43 Uhr - In Tschechien meldet das Gesundheitsministerium 8325 neue Positiv-Tests. Das ist der bislang zweithöchste Wert in dem Land mit 10,7 Millionen Einwohnern. Die Gesamtzahl der Fälle liegt inzwischen bei 129.747. Bislang starben 1106 Menschen, die positiv getestet wurden. Zu Monatsbeginn waren es noch 696 Todesfälle.

07.23 Uhr - In Bulgarien liegt die Zahl der neuen Positiv-Tests das vierte Mal binnen einer Woche auf Rekordniveau. Die Zahl der Fälle steigt nach offiziellen Daten um 785 auf insgesamt 25.774. Bislang starben 923 Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Aktuell befinden sich 1307 Menschen in Krankenhäusern, 63 davon auf Intensivstationen.

04.34 Uhr - Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5132 Neuinfektionen in Deutschland. Tags zuvor waren es 4122. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle binnen 24 Stunden auf 334.585. Bei den Todesfällen verzeichnet das RKI einen sprunghaften Anstieg von tags zuvor 13 auf 43. Die Gesamtzahl der Todesfälle erhöht sich demnach auf 9677.

04.06 Uhr - Die deutschen Kinder- und Jugendärzte warnen vor einem Mangel an Grippe-Impfstoffen. Die von der Bundesregierung geplante Menge von 26 Millionen Impfdosen reiche nicht annähernd für die gesamte Bevölkerung und möglicherweise nicht einmal für alle Risikopatienten, sagt der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Mittwochausgabe). Wahrscheinlich werde die Gefahr von Corona im Vergleich zur Grippe nicht korrekt bewertet. In der Grippesaison 2017/2018 habe Deutschland 25 000 Tote verzeichnet. Fischbach appelliert daher, auch Kinder und Jugendliche zu impfen. "Denn wir wissen, dass die Kinder das sogenannte Feuer der Influenza sind", betont der Mediziner. "Sie erkranken erst und stecken dann die anderen an. Anders als bei Corona übrigens." Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden für diese Saison sechs Millionen Impfdosen mehr bestellt als für die Regelversorgung üblich seien.

02.42 Uhr - Die Weltbank genehmigt neue Finanzhilfen für Entwicklungsländer im Kampf gegen das Corona-Virus. Rund 12 Milliarden Dollar habe die Organisation zur Finanzierung des Kaufs und der Verteilung von Covid-19-Impfstoffen, -Tests und -Behandlungen bewilligt, erklärt der Vorstand.

01.32 Uhr - Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält Beherbergungsverbote für ein untaugliches Mittel zur Eindämmung des Virus. Solche Regelungen seien "ungeeignet, das Pandemiegeschehen einzugrenzen", sagt Reinhardt den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Mittwochsausgaben). So habe sich etwa "die Infektionsdynamik trotz des sehr intensiven innerdeutschen Reiseverkehrs in diesem Sommer kaum beschleunigt". Zum anderen führen die unterschiedlichen Verbotsregeln zu Verunsicherung und Verwirrung bei den Menschen. Damit gefährde die Politik die Akzeptanz der Maßnahmen. Sinnvoller als ein Beherbergungsverbot sei es, Infektionscluster zu isolieren und bei grober Missachtung der Hygieneregeln "konsequent" durchzugreifen. Zudem fordert er ein bundesweit gültigen "Gefährdungsindex zur Beurteilung der Gesamtlage" mit Kriterien wie die Zahl der tatsächlich Erkrankten unter den positiv Getesteten.

00.35 Uhr - Nach Angaben des brasilianischen Gesundheitsministeriums haben in den vergangenen 24 Stunden 10.220 Menschen positiv auf das Virus getestet. Demnach erhöht sich die Zahl der Infizierten auf insgesamt 5.113.628. Weitere 309 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben. Das lateinamerikanischen Land verzeichnet insgesamt 150.998 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

rtr