Ein Preiskampf in Europa und schwächelnde US-Verkaufszahlen werden der europäischen Autobranche 2016 nach Ansicht der Analysten von Nomura zusetzen. Volkswagen werde versuchen, die negativen Auswirkungen des Diesel-Abgasskandals mittels einer Rabattschlacht abzumildern, hieß es am Mittwoch in einer Studie der Bank. "Das wird einen Preiskrieg in Europa lostreten." Die Nomura-Analysten stuften ihre Bewertung des Sektors auf "Neutral" von zuvor "Bullish" herab.

Andere Hersteller hätten keine andere Wahl, als bei der Rabattschlacht mitzumachen. Vor allem bei den französischen VW-Konkurrenten Renault und Peugeot könnten die Gewinne dadurch deutlich gedrückt werden. Am Mittwoch zählten Autowerte erneut zu den größten Verlierern am europäischen Aktienmarkt: Der Branchenindex verlor 3,7 Prozent. VW-Aktien waren mit einem Minus von 4,6 Prozent größter Dax-Verlierer.

Zudem könnte den Herstellern beim US-Absatz ein Jahr der Stagnation drohen, warnten die Analysten von Nomura. Auch werde sich die Schwäche auf dem chinesischen Markt wahrscheinlich ab dem zweiten Quartal in den Bilanzen der Autokonzerne niederschlagen. Vor allem die wachsende Konkurrenz durch chinesische Fabrikanten und Überkapazitäten drücken der Bank zufolge auf die Margen. Ein Silberstreif am Horizont könnte 2016 aber die anziehende Konjunktur in Europa und eine dadurch steigende Kaufkraft sein.

Reuters