Die jüngste Korrektur der erwarteten Ergebnisse bei Osram für das aktuelle Geschäftsjahr 2018/2019 (zum 30. September) ist dramatisch ausgefallen: Der Lichttechnikkonzern erwartet nun einen Rückgang seiner Umsatzerlöse von elf bis 15 Prozent, während er bis dahin von einem leichten Plus ausgegangen war. Besonders bitter fällt die Prognose beim freien Cash Flow aus: Statt wie eines bisher erwarteten positiven Zuflusses soll es nun ein sattes Minus zwischen 50 bis gar 150 Millionen Euro geben.

Warum dieser Einbruch? Die Münchner begründen dies vor allem mit einer Marktschwäche in der Autoindustrie, der Allgemeinbeleuchtung und bei mobilen Endgeräten. Dabei ist vor allem China problematisch, weil sich dort in Folge geringer Aufträge mittlerweile ein hoher Lagerbestand aufgebaut hat. Die Osram-Aktie notiert nach dem zweistelligen Kursverlust nun auf einem Niveau wie im Jahr 2014.

Auch die Analysten waren von der heftigen Korrektur überrascht worden und haben zum Teil ihre Empfehlungen gesenkt. Mittlerweile stufen von 19 beim Wirtschaftsdienst Bloomberg aufgeführten Experten nur noch fünf die Osram-Aktie als kaufenswert ein, zwölf raten, sie zu halten. Zum Verkauf aber raten nur zwei. Interessant ist dabei allerdings, auch auf das mittelfristige Kursziel der Experten für ein Jahr zu achten. Im Schnitt liegt das nämlich bei 38,94 Euro und damit rund 25 Prozent über dem aktuellen Niveau. Vor allem scheint das Risiko der Osram-Aktie für weitere Verluste nach dem Absturz nun gering zu sein. Die niedrigste Kursprognose für ein Jahr stammt von Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler und liegt mit 29,50 Euro nahezu auf dem aktuellen Niveau. Deutlich mehr für Anleger gäbe es dagegen zu zu holen, wenn Peter Reilly von der US-Investmentbank Jefferies richtig liegt. Er sieht die Osram-Aktie in einem Jahr bei 48 Euro - und damit rund sechzig Prozent über dem aktuellen Wert.