Nach einer zuvor schwierigen Phase verspürte der europäische Maschinenbau-Sektor im Vorjahr Rückenwind, was auch den Aktien aus dem Bereich zu Gute kam. 2018 dürfte das Umfeld solide bleiben, der Schwung dürfte aber laut UBS nachlassen. Außerdem gehen die Analysten bei der Schweizer Privatbank davon aus, dass es deutliche Unterschiede in den Teilbereichen des Segments gibt.

Das erste Quartal 2018 sei zwar geprägt gewesen von einer starken Auftragslage und einer guten Umsatzentwicklung. Gleichzeitig seien aber auch Enttäuschungen bei den Gewinnen vor Steuern und Zinsen zu konstatieren gewesen, sowie ein sich abflachender Nachfrageausblick.

Für den weiteren Jahresverlauf rechnet die UBS damit, dass sich das organische Wachstum des Sektors auf ein niedriges einstelliges prozentuales Wachstum verlangsamen wird. Außerdem dürfte der Sektor seine relative Ertragsdynamik gegenüber dem Markt verlieren und auch als eine Folge davon schlechter abschneiden als der Gesamtmarkt.

Zu beachten sei auch, dass die Sektorvertreter im Schnitt gegenüber dem Gesamtmarkt mit einer Bewertungsprämie von 42 Prozent ausgestattet seien. Ein Wert, der sich über dem historischen Durchschnittssatz von 17 Prozent bewegt.

Vor diesem Hintergrund komme es auf die richtige Selektion bei den Einzelwerten an. In dem von der UBS beobachteten Branchenuniversum gibt es noch einige Titel, denen man nennenswertes Kurspotenzial zutraut. Fünf dieser Aktien, die in der Spitze über 24 Prozent Luft nach oben verfügen, stellen wir auf den nachfolgenden Seiten vor. Wobei drei dieser Werte aus Deutschland kommen.

Auf Seite 2: Alstom





Alstom-Aktie



Eine bestehende Kaufempfehlung hat die UBS für die Aktien von Alstom. Das Kursziel ist hier auf 43,00 Euro taxiert. Das heißt, nachdem die Notiz gerade rund um die Ergebnisbekanntgabe deutlich zugelegt hat, traut man dem französischen Industriekonzern bei einem aktuellen Kurs von 40,23 Euro noch einen Anstieg von knapp sieben Prozent zu. Hinzu kommt eine erwartete Dividendenrendite von rund 1,2 Prozent.

Während sich das Unternehmen eben erst von seinen Anteilen an drei gemeinsam mit dem US-Industriekonzern General Electric betriebenen Joint Ventures getrennt hat und dafür knapp 2,6 Milliarden Euro kassiert, geht die UBS fest davon aus, dass bei der geplanten Fusion der Bahngeschäfte von Alstom und Siemens alles glatt geht.

Dafür spricht auch, dass im März knapp ein halbes Jahr nach der Absichtserklärung der endgültige Vertrag unterzeichnet wurde. Jetzt müssen noch die Aktionäre zustimmen, damit Siemens Alstom entstehen kann - ein Unternehmen, das mit gut 15 Milliarden Euro Jahresumsatz und 62.000 Mitarbeitern weltweit die Nummer zwei unter den Schienenfahrzeugherstellern wäre und die Nummer eins bei der Signaltechnik.

Den Gewinn im Geschäftsjahr 2017/18 (31. März) sieht der zuständige Analyst von 1,20 Euro auf 2,00 Euro je Aktie steigen. Mit dieser Schätzung bewegt er sich um 0,20 Euro über dem Analystenkonsens. Für die vier Folgejahre geht er im Übrigen von weiteren Verbesserungen auf 2,1, 2,3, 2,5 und 2,6 Euro aus. Das heißt, für 2017/18 ergibt sich ein geschätztes KGV von 20,1 und für 2021/22 von 15,5.

Ein Risiko für das positive Anlagevotum befürchtet man für den Fall, dass die Auftrags- oder Margenentwicklung von Alstom wesentlich von den derzeitigen UBS-Annahmen abweichen sollte. Weitere Risiken bestünden darin, wenn das Unternehmen sich zusätzlich refinanzieren müsse oder sich die Liquiditätssituation deutlich verschlechtern sollte. Das Working Capital von Alstom werde von den Kunden in der Form von Vorauszahlungen finanziert, und eine deutliche Verlangsamung des Auftragseingangs dürfte sich erheblich auf den Cashflow des Unternehmens auswirken, heißt es.

Charttechnik



Die Aktie von Alstom hatte von Juni 2008 bis März 2014 keinen leichten Stand. Denn der Kurs fiel in dieser Zeit von 83,55 Euro auf 18,81 Euro. Erst seit Mitte 2016 ist der Titel ernsthaft dabei, diesen Einbruch wieder auszubügeln. Ein seitdem bestehender Aufwärtstrend und frisch markierte Mehrjahreshochs sorgen dabei für eine derzeit günstige charttechnische Ausgangslage.



Profil



Alstom ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Bahninfrastruktur. Ende 2015 wurden die Segmente Thermal Power, Renewable Power und Grid an General Electric (GE) verkauft - Alstom zog sich damit aus dem Bereich Energieversorgung zurück und konzentriert sich seither auf den Transport-Bereich. Im Bereich Transport entwickelt und produziert die Gesellschaft Straßenbahnen, U-Bahnen, Regionalzüge, Güterzüge und auch Signalsysteme.

Der Konzern ist in der Produktion der französischen Hochgeschwindigkeitszüge der Reihe AGV (ehemals TGV) aktiv und ist in rund 100 Ländern am Aufbau, dem Betrieb und der Erhaltung von Schienenverkehrsnetzen beteiligt. Ergänzt wird die umfassende Produktpalette durch zahlreiche Wartungs- und Serviceleistungen.

Auf Seite 3: Rheinmetall





Rheinmetall-Aktie



Der zweite hier vorgestellte Favorit der UBS aus dem Engineering-Segment stammt mit Rheinmetall aus Deutschland. Als Kursziel hat die Schweizer Großbank für den MDAX-Wert 130,00 Euro aufgerufen. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 112,50 Euro verfügen die Anteilsscheine des Rüstungskonzerns und Automobil-Zulieferers über ein Aufwärtspotenzial von 15,6 Prozent.

Wie der Vorstandschef Armin Papperger im Zuge der jüngsten Ergebnisvorlage wissen ließ, sind aus seiner Sicht die Weichen für weiteres Wachstum gestellt. Angesichts des umfassenden Nachholbedarfs bei der Beschaffung für die Streitkräfte sieht er vor allem im Rüstungsbereich große Chancen und zwar in Deutschland als auch international.

Laut dem zuständigen Analysten Sven Weier waren im aktuellen Quartalsergebnis die Ergebnisse im Automobilgeschäft stark und im Rüstungsgeschäft die Auftragseingänge. Ausgewiesen hat die Gesellschaft hier ein Plus von 84 Prozent auf 857 Millionen Euro, was sich mit einer UBS-Schätzung von 800 Millionen Euro vergleicht.

Da wo es Aufholpotenzial nach dem ersten Quartal gegeben habe, dürfte das Unternehmen in der Lage sein, dies im weiteren Jahresverlauf wieder auszubügeln. Insgesamt betrachtet habe es folglich keinen Anlass für eine Neueinstufung in Sachen Anlageurteil und Kursziel gegeben.

Beim Umsatz rechnet Weier von 2017 bis 2022 mit einem Anstieg von 5,896 Milliarden auf 7,360 Milliarden Euro und beim Gewinn je Aktie gleichzeitig mit einer Verbesserung von 6,08 auf 8,21 Euro. Für das Ende des genannten Zeitraums ergibt sich somit ein geschätztes KGV von 13,7. Für 2018 geht der Analyst zudem von einer Dividendenzahlung von 2,00 Euro je Aktie aus.

Risiken sei Rheinmetall in mehrfacher Hinsicht ausgesetzt, so das Urteil. Im Automotive-Bereich gebe es als Einflussfaktoren die Rohstoffpreise, den Preisdruck der OEMs und den langfristigen Bedrohungen durch die Migration zu elektrischen Antrieben zu beachten. Im Verteidigungs-Segment gebe es das Risiko von Auftragsrückständen, Verzögerungen bei der Projektvergabe und potenziellen M&A-Risiken. Auch habe man sich selbst anspruchsvolle Rentabilitätsziele gesetzt.

Charttechnik



Die Aktie von Rheinmetall erlebte von November 2014 bis April 2018 eine fulminante Neubewertung. Stieg der Kurs da doch von 30,69 Euro auf 118,15 Euro. Letztlich tritt der Kurs seit Anfang Januar aber nur noch auf der Stelle, was jedoch angesichts der zuvor verbuchten starken Gewinne nicht weiter verwunderlich ist. Sollte die Notierung nicht viel tiefer unter das jüngste Zwischentief von knapp 109,00 Euro rutschen, ist diese Konsolidierungsbewegung als bestätigend für den übergeordneten Aufwärtstrend zu werten



Profil



Die Rheinmetall AG ist ein deutscher Technologiekonzern, der in den Bereichen Automotive und Defence tätig ist. Das weltweit agierende Traditionsunternehmen vereint unter seinem Dach die Aktivitäten verschiedener Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und fungiert als zentrale und strategische Management-Holding. Im Vordergrund stehen insbesondere die Aktivitäten der dezentral operierenden Führungsgesellschaft KSPG AG und der Rheinmetall Defence-Sparte.

Im Bereich Automotive hat sich die Führungsgesellschaft KSPG mit ihren Geschäftsbereichen Kolben, Luftversorgung, Pumpen, Aluminium-Technologie, Gleitlager und Motor Service auf Module und Systeme rund um den Motor spezialisiert. Die Defence Sparte des Rheinmetall Konzerns zählt mit ihren Geschäftsbereichen Fahrzeugsysteme, Waffe und Munition, Antriebe, Flugabwehr, Verteidigungselektronik sowie Simulation und Ausbildung zu den namhaften und großen Adressen der internationalen Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie. Zu den Tochter- und Beteiligungsunternehmen gehören außerdem unter anderem: American Rheinmetall Munition, Inc., Eurometaal N.V., Nitrochemie AG, Oerlikon Contraves, Werkzeugbau Walldürn GmbH, Société Mosellane de Services, BF Germany GmbH und Intec France S.A.S.



Auf Seite 4: Siemens





Siemens-Aktie



Mit Siemens kommt auch der nächste Mitfavorit der UBS aus dem Engineering-Bereich aus Deutschland. Als Kursziel haben die Schweizer hier 138,00 Euro vorgegeben. Bei einem aktuellen Kurs von 116,98 Euro müsste der DAX-Vertreter somit um … Prozent zulegen, damit die Prognose aufgeht.

Zu beachten ist allerdings, dass der zuständige Analyst Markus Mittermaier im März das Kursziel von 150,00 Euro gesenkt hatte. Damals schrieb er zur Begründung, dass zuletzt gleich mehrere Faktoren die Stimmung rund um den Titel belastet hätten. Gehandelt habe es sich dabei um Probleme in Indien, der negativen am Windmarkt sowie die schlechten Prognosen für den Gasturbinenmarkt und in gewissem Umfang die abflauende Konjunkturentwicklung in Europa.

Gleichzeitig ließ er aber auch wissen, dass es nun eine Reihe von möglichen positiven Katalysatoren gebe. Dazu zählten konkretere Aussagen zur Restrukturierung in den Problembereichen sowie nähere Details zur Vision 2020+, die das Unternehmen in den kommenden Monaten bekanntgeben sollte.

Mit den jüngst vorgelegten Quartalszahlen zeigte sich Mittermaier zufrieden. Der Industriekonzern habe auf der erreichten Basis die Prognose für den Gewinn je Aktie im laufenden Jahr auf 7,70 bis 8,00 Euro angehoben, nachdem sich die bisher genannte Spanne zwischen 7,20-7,70 Euro bewegte. Allerdings sind darin auch weiterhin die Kosten für den geplanten Stellenabbau im Kraftwerks- und Antriebsgeschäft nicht enthalten.

Die Schätzung der UBS für den Gewinn je Aktie im laufenden Jahr bewegt sich sogar nur bei 6,90 Euro, was deutlich unter der Konsensprognose von 7,50 Euro liegt. Das ändert aber nicht an dem Urteil, dass man die Aktie für unterbewertet hält. Für die vier Folgejahre kalkuliert Mittermaier mit 8,2, 8,9, 9,3 und 9,7 Euro je Aktie und er geht somit von kontinuierlichen Ergebnisverbesserungen aus. Auch mit der Dividende soll es mit geschätzten Zahlungen von 3,7, 3,9, 4,3, 4,5 und 4,7 Euro stetig nach oben gehen.

Charttechnik



Recht unstet sieht die Kursentwicklung bei Siemens aus, wenn man sich das Chartbild ganz langfristig ansieht. Im laufenden Bullenmarkt ging es aber auch mit diesem Wert deutlich nach oben. Allerdings hat sich seit Ende April 2017 eine Korrekturbewegung breit gemacht, wobei der Titel dank der jüngsten Kursgewinne versucht, den dabei seitdem aufgebauten Abwärtstrend wieder zu überwinden.



Profil



Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern bedient mit seinen Produkten Kunden aus der Industrie-, Energie- und Gesundheitsbranche. Weltweit entwickelt und vertreibt das Unternehmen Produkte und Dienstleistungen für das Produktions- und Transportwesen, für Gebäudetechnik und Energieverteiler, die Gas- und Ölindustrie oder die städtische Infrastruktur. Siemens ist führender Produzent in der Energie- und Automatisierungstechnik sowie der Prozessleittechnik für Kraftwerke.

Mit der US-amerikanischen Tochter Dresser-Rand ist Siemens außerdem als Ölindustrieausrüster tätig. Die Produkte von Siemens finden weltweit bei Großunternehmen wie auch Privathaushalten Anwendung und sind in beinahe allen elektrotechnischen Industriezweigen anzutreffen. 2015 zog sich das Unternehmen aus der Haushaltsgerätesparte zurück und verkaufte seinen 50-prozentigen Anteil am Joint-Venture BSH an Bosch. Das Medizintechnikgeschäft wurde 2018 als eigenes Unternehmen unter dem Namen Siemens Healthineers AG börsennotiert.

Auf Seite 5: Wärtsilä





Wärtsilä-Aktie



Der vierte Titel mit einer UBS-Kaufempfehlung aus dem Engineering-Bereich kommt aus Finnland und heißt Wärtsilä. Hier ist das positive Votum mit einem Kursziel von 22,00 Euro ausgestattet. Damit die Vorhersage aufgeht, müsste dieser Wert bei einem aktuellen Kurs von 18,055 Euro um 21,8 Prozent zulegen.

Als man kürzlich mit dem Unternehmen auf Roadshow gewesen sei, gewann der zuständige Analyst Sven Weier den Eindruck, als ob der im ersten Quartal verbuchte Fehlbetrag im weiteren Jahresverlauf kompensiert werden kann. Die Verantwortlichen hätten in ihren Ausführungen jedenfalls die bekannten Wachstumstreiber als weiterhin intakt bestätigt.

Die drei wesentlichen Erkenntnisse von Weiter lauten wie folgt: Erstens dürften sich die Schwächen des ersten Quartals, wie etwa bei den Service-Bereich-Umsätzen und höhere F&E-Zahlen, im weiteren Jahresverlauf voraussichtlich umkehren. Zweitens dürfte sich die zuletzt gezeigte Stärke in den Bereichen Marine OE und bei den Aufträgen im Service-Segment sowie in den Bereichen Umwelt und Kraftwerke fortsetzen.

Drittens sollte der am 31. Mai anstehende Kapitalmarkttag die strukturelle Attraktivität des Unternehmens erneut bestätigen und Marktbedenken hinsichtlich des Kraftwerk-Segments ausräumen. Alles das bringt Weier dazu, in der jüngsten Kursschwäche einen attraktiven Einstiegspunkt zu setzen, um sich bei einer soliden mittel- und langfristigen Wachstumsstory einzukaufen.

Den UBS-Schätzungen zufolge soll der Gewinn je Aktie von 2017 bis 2022 von 0,74 Euro auf 1,18 Euro steigen. Für das Ende des genannten Zeitraums ergibt sich darauf basierend ein geschätztes KGV von 15,3. Hinzu kommt eine für 2018 erwartete Dividendenzahlung von 0,50 Euro, was gemessen an den aktuellen Notierungen auf eine Dividendenrendite von 2,77. Prozent hinausläuft.

Wärtsilä ist starken Nachfrageschwankungen auf den beackerten Endmärkten ausgesetzt. Zudem besteht die Gefahr von Auftragsstornierungen. Hinzu kommen ein intensiver Wettbewerb, volatile Rohstoffpreise sowie Wechselkursschwankungen.

Charttechnik



Eine überzeugende Figur gab im laufenden Bullenmarkt die Aktie von Wärtsilä ab. Schließlich ist ein von November 2008 bis Oktober 2017 verbuchter Kursanstieg von 2,63 Euro auf 20,67 Euro aller Ehren wert. Bei aktuellen Kursen auf einem bereits im April 2017 erreichten Niveau hat sich zuletzt aber ein Seitwärtstrend entfaltet. Dessen untere Begrenzung bewegt sich bei 17,25 Euro und momentan geht es primär darum, diese Unterstützung zu verteidigen.



Profil



Das finnische Industrieunternehmen Wärtsilä Oyj produziert Stromversorgungslösungen für die Marine sowie für Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien. Der Fokus liegt auf der Optimierung des Energieverbrauchs sowie der operativen Leistung von Schiffsmotoren und Kraftwerken. Die Gesellschaft zählt zu den führenden Herstellern von Schiffsantrieben sowie Propulsions- und Manövriersystemen. Die Produktpalette umfasst Motoren, Generatoren, interne Getriebe, Kontrollsysteme und Dichtungslösungen für alle gängigen Tanker und Offshore-Applikationen.

Im Bereich Kraftwerke fertigt der Hersteller Anlagen zur dezentralen Stromversorgung, insbesondere für Grundlaststrom, zur industriellen Eigenerzeugung sowie für den Einsatz in der Öl- und Gasindustrie. Diese Anlagen werden mit verschiedenen Flüssigbrennstoffen und Brenngasen betrieben. Neben der Produktion und Lieferung der Ausrüstungen und Geräte stellt die Gesellschaft ihren Kunden eine Reihe von weiterführenden Leistungen zur Verfügung, darunter Service-, Wartungs- und Wiederaufbereitungsdienste sowohl für Schiffszubehör wie für Kraftwerke.

Auf Seite 6: Osram





Osram-Aktie



Der fünfte und letzte hier besprochene Titel unter den europäischen UBS-Favoriten aus dem Engineering-Segment ist Osram und es handelt sich somit um den dritten Wert aus Deutschland. Der MDAX-Vertreter ist mit einem Kursziel von 65,00 Euro ausgestattet. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 52,50 Euro besteht theoretisch 23,8 Prozent Luft nach oben.

Allerdings muss man wissen, dass zuletzt das berechnete Kursziel deutlich nach unten genommen wurde. Das passt auch zu einer vom Unternehmen jüngst abgegebenen Gewinnwarnung. Demnach soll bei dem Licht-Konzern das Wachstum im Gesamtjahr um 2,5 Prozentpunkte schwächer als zunächst geplant ausfallen. Der operative Gewinn soll zudem nicht mehr wie bisher angenommen auf Vorjahresniveau hereinkommen, sondern 60 Millionen Euro darunter.

Nach einer kürzlich vom Unternehmen abgehaltenen Telefonkonferenz zeigte sich der zuständige UBS-Analyst Sven Weier aber zuversichtlich, dass nunmehr die schlechtesten Nachrichten überstanden sind. Gelinge es Osram wie von ihm erhofft, ein solides drittes Geschäftsquartal 2017/18 hinzulegen, dann könnte es auch mit dem Aktienkurs wieder aufwärts gehen.

Auf Basis des Auftragseingangs im zweiten Quartal hätten sich die Verantwortlichen beispielsweise zuversichtlich gezeigt, im Bereich optoelektronischer Halbleiter für Beleuchtung, Sensoren und Visualisierungssektoren wieder Marktanteile zu gewinnen. Zudem gehe der Vorstand davon aus, in diesem Segment im Geschäftsjahr 2018/19 ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich erzielen zu können. Laut Weier dürfte der Aktienkurs derzeit nur ein niedriges einstelliges prozentuales Wachstum in diesem Segment unterstellen.

Als intakt habe Osram darüber hinaus die Geschäftsaussichten für die strategischen Wachstumstreiber autonomes Fahren und Identifikationsanwendungen in mobilen Endgeräten bezeichnet. Vor diesem Hintergrund sieht Weier den Umsatz von 2017/18 bis 2021/22 von 4,13 Milliarden auf 4,793 Milliarden Euro steigen.

Nachdem zuletzt 2,59 Euro sieht er den Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr bei 2,08 Euro. Das vergleicht sich mit einer von der Gesellschaft neu auf 1,90-2,10 Euro festgezurrten Zielspanne. Für die Jahre danach kalkuliert die UBS mit 2,79, 3,15, 3,48 und 3,71 Euro. Das heißt, es ergibt sich für 2021/22 ein geschätztes KGV von 14,2. Die Dividende je Aktie soll den Berechnungen zufolge von 2017/18 bis 2021/22 von 1,11 Euro auf 1,45 Euro steigen.

Charttechnik



Seit dem im Juli 2013 vollzogenen Börsengang gelang es der Aktie von Osram, den ersten Handelskurs von 24,00 Euro bis auf 79,00 Euro auszubauen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt vom 08. Januar und daran schloss sich eine herbe Korrekturbewegung an, die den Titel bisher im Schlusskurstief bis auf 47,77 Euro zurückwarf. Dadurch hat sich ein steiler Abwärtstrend ausgebildet und erst wenn dieser überzeugend geknackt ist, kann wieder von nachhaltig steigenden Notierungen ausgegangen werden.



Profil



Osram ist einer der führenden Lichthersteller weltweit. Das Unternehmen bietet Beleuchtungsprodukte und -lösungen entlang der gesamten Lichtwertschöpfungskette an. Dazu gehören Lichtquellen (Glühlampen, Halogenlampen, Leuchtstofflampen, Hochdruckentladungslampen, LED und OLED), Vorschaltgeräte, Beleuchtungskomponenten sowie vollständige Leuchten, Lichtmanagementsysteme und Beleuchtungslösungen. Diese werden sowohl für Endkunden als auch professionelle Anwender entwickelt.

Die Systeme werden in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt. So werden beispielsweise für die Automobilindustrie Lichtquellen und -systeme für Front-, Rück-, Signal- und Innenbeleuchtung und Sensorik hergestellt. Aber auch in Displays, Mobiltelefonen, in den Bereichen Projektion und Unterhaltung oder Industrie und Medizin kommen Produkte von Osram zum Einsatz.