Die Aachener Pharmafirma Paion hat die Anleger mit ihren Jahreszahlen für 2015 und ihrem Ausblick für 2016 enttäuscht. Der Aktienkurs fiel nach der Präsentation des Finanzberichts am Dienstagvormittag um bis zu 16,7 Prozent auf 1,90 Euro. Zum Börsenschluss lag das Papier nur noch 1,8 Prozent im Minus.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr schrumpfte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 3,456 Millionen Euro auf 0,072 Millionen Euro, teilte Paion mit. Der Verlust weitete sich vor allem wegen hoher Forschungsausgaben von 9,105 Millionen Euro auf 28,212 Millionen Euro aus.

Für Paion liegen die Zahlen im Rahmen der eigenen Erwartungen. Man habe damit gerechnet, "keine wesentlichen" Umsätze zu erzielen. Stattdessen seien "wichtige Investitionen" in die Entwicklung des Medikaments Remimazolam geflossen. Der Verlust liege ebenfalls im "prognostizierten Bereich" von 27 Millionen bis 29 Millionen Euro.

"Wir blicken auf ein intensives und sehr positives Jahr zurück", sagte Paion-Chef Wolfgang Söhngen laut Mitteilung. Der Stopp der EU-Studie Anfang 2016 sei eine "schwere, aber notwendige Entscheidung" gewesen, um das "positive Momentum" in den USA zu verstärken. Dort stünde Paion "kurz vor dem Rekrutierungsende" der ersten Phase-III-Studie. Zudem habe man in Japan einen Meilenstein" auf dem Weg zur Zulassung erreicht. Daher freue man sich nun auf "ein wegweisendes Jahr 2016".

Remimazolam ist das wichtigste Produkt von Paion. Das intravenös verabreichte und sehr kurz wirkende Anästhetikum wird derzeit noch nicht vermarktet. Die Pharmafirma erhofft sich aber durch eine Zulassung den großen Wurf. Die Unternehmensstrategie fokussiert sich deshalb voll und ganz auf die Entwicklung des Medikaments.

Für 2016 erwartet Paion keinen Umsatz. Allerdings dürfte sich der Verlust nach eigenen Angaben gegenüber dem Vorjahr unter anderem wegen einer Steuergutschrift vonseiten der britischen Finanzbehörden und niedrigerer Vertriebskosten auf 24,5 Millionen Euro bis 27,5 Millionen Euro verringern.