Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte in den ersten neun Monaten um sieben Prozent auf gut 110 Millionen Euro. Zudem konnte das Unternehmen seinen Nettoverlust von 118 Millionen auf 13 Millionen Euro eindämmen.

Jetzt sieht der Vorstand etwas klarer für das laufende Jahr. So soll der Umsatz mit etwa 1,5 Milliarden Euro etwa die Mitte der bisher genannten Spanne erreichen. Zudem sollen jetzt mehr als die bisher angepeilten 18 Prozent des Erlöses als bereinigter operativer Gewinn übrig bleiben. Dabei ist das Geschäft mit geringem Wertschöpfungsanteil aus anlaufenden Großprojekten herausgerechnet.

An der Börse fand die Hensoldt-Aktie nach den Nachrichten keine klare Richtung. Nach einem Kurssprung um gut vier Prozent kurz nach Handelsbeginn lag das Papier danach zwischenzeitlich im Minus. Zuletzt zog der Kurs in einem schwachen Umfeld um 0,7 Prozent auf 14,35 Euro an. Nach einigem Auf und Ab im bisherigen Jahresverlauf wird das Papier damit lediglich knapp drei Prozent teurer gehandelt als Ende 2020. Zum Vergleich: Der SDax legte in der Zeit knapp 17 Prozent zu.

Dabei sammelte das Unternehmen im Sommer weitere Bestellungen ein. Der Auftragsbestand wuchs zwischen Ende Juni und Ende September um rund 340 Millionen auf 5,36 Milliarden Euro. Neu kamen Aufträge zur Radar-Ausrüstung deutscher Fregatten sowie optronische Mastsysteme für U-Boote der deutschen und norwegischen Marine herein. Bereits im ersten Halbjahr hatte Hensoldt Bestellungen für das Aufklärungssystem Pegasus erhalten. Außerdem soll das Unternehmen Radar- und Selbstschutzsysteme für den Eurofighter liefern.

Hensoldt ist die ehemalige Radarsparte von Airbus. Der Finanzinvestor KKR hatte das Unternehmen 2017 übernommen und es im September 2020 an die Börse gebracht. Ende März verkaufte er eine Sperrminorität von 25,1 Prozent an den Bund. Hensoldt liefert auch Schlüsseltechnologien aus den Bereichen Krypto-Technik und Sensorik, und die Bundesregierung will einen unerwünschten Zugriff auf diesen Bereich verhindern. Ende April übernahm der italienische Leonardo-Konzern von KKR ein weiteres Aktienpaket von 25,1 Prozent.

dpa-AFX