Nach dem sich die Aktie von ProSiebenSat.1 innerhalb von weniger als drei Jahren mehr als halbiert hat, scheint unter den Unternehmenslenkern die Zuversicht hinsichtlich der geschäftlichen Perspektiven wieder zurückzukehren. So hat am vergangenen Donnerstag und Freitag Vorstandschef Max Conze insgesamt rund 44.000 Aktien im Volumen von über einer Million Euro erworben. Ende Juni hat der seit dem 1. Juni zum Chef des Unternehmens bestellte Manager sogar mehr als 62.000 Anteilsscheine für 1,5 Millionen Euro gekauft. Auch andere Manager von ProSiebenSat.1 sind in diesem Jahr als Käufer in Erscheinung getreten. Insgesamt haben seit dem Jahreswechsel neun Vorstände bzw. Aufsichtsräte in 130.000 Aktien investiert und hierfür Einstiegspreise zwischen 22,85 und 29,68 Euro bezahlt.

Unter charttechnischen Aspekten zeichnet sich bei der Aktie von ProSiebenSat.1 derzeit eine Bodenbildung im Bereich von 22 Euro ab. Allerdings überwiegen weiterhin eher die negativen Aspekte. So notiert zum Beispiel der MDAX-Wert deutlich unter seiner 100- bzw. 200-Tage-Linie, die sich beide im Abwärtsmodus befinden. Der seit Ende 2015 zu beobachtende Abwärtstrend ist nach wie vor intakt. Um ein Trendwechselsignal zu generieren, müsste dessen obere Begrenzung im Bereich von 29 Euro nachhaltig überwunden werden. Danach sieht es angesichts eines aktuellen Aktienkurses in Höhe von 22,77 Euro derzeit aber nicht aus.

Auf Seite 2: Hoffnung bei Heidelberger Druckmaschinen

Bei Heidelberger Druckmaschinen haben sämtliche Vorstände in der vergangenen Woche beträchtliche Investments in das von ihnen geführte Unternehmen getätigt. Dabei handelte es sich um Dirk Kaliebe (Vorstand Finanzen und Financial Services), Ulrich Hermann (Vorstand Lifecycle Solutions), Rainer Hundsdörfer (Vorstandsvorsitzender) und Stephan Plenz (Vorstand Digital Technology). Am kräftigsten eingekauft haben am vergangenen Donnerstag die Herren Kaliebe und Plenz mit jeweils mehr als 27.000 Aktien, gefolgt von Hundsdörfer (22.586 Aktien) und Hermann (13.899 Aktien). Letztmals gab es bei dem Spezialmaschinenbauer vor zwölf Monaten Insidertransaktionen zu beobachten. Damals haben die vier Manager - zu deutlich höheren Kursen als heute - mehr als 54.000 Aktien gekauft und fast 30.000 Papiere verkauft. Anleger sollten die jüngsten Insiderkäufe als starken Vertrauensbeweis interpretieren, die darauf hoffen lassen, dass das in den vergangenen Jahren arg gebeutelte Unternehmen das Schlimmste überstanden hat.

Aus charttechnischer Sicht kann man der Aktie von Heidelberger Druckmaschinen im Bereich von 2,25 Euro eine massive Unterstützungszone attestieren. Genau hier drehte der Nebenwert im Frühjahr 2017 massiv nach oben. Innerhalb weniger Monate verteuerte sich die Aktie um in der Spitze 60 Prozent. Im Juni dieses Jahres gab es mit dem Unterschreiten der 100- und 200-Tage-Linie und deren Trendwechsel nach unten gleich mehrere Verkaufssignale zu beklagen. Im Bereich von 2,30 Euro erfolgte dann ein markanter Rebound, der zuletzt allerdings wieder an Kraft verloren hat.

Auf Seite 3: Massive Verkäufe bei MorphoSys

In der vergangenen Woche haben zwei Morphosys-Vorstände im großen Stil Aktien verkauft. Dabei handelte es sich um Jens Holstein (Finanzen) und Markus Enzelberger (Forschung). So hat sich zum Beispiel der Finanzchef des Unternehmens von mehr als 30.500 Anteilsscheinen getrennt und dadurch Erlöse von über 3,2 Millionen Euro erzielt. Beim Forschungschef Enzelberger fiel das Volumen durch den Verkauf von über 8.200 Morphosys-Aktien mit fast 890.000 Euro deutlich geringer aus. Vor diesem Hintergrund drängt sich für "den ganz normalen Investor" ein Einstieg derzeit eher nicht auf.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.