Das Missverhältnis zwischen neuen Biotech­pro­dukten und Aktienkursen nahm das US-Finanzmagazin "Barron’s" zum Anlass, einen Roundtable zu innovativen Biotechfirmen zu veranstalten. Zwei Experten, die Barclays-Analystin Gena Wang und der Research­chef von Chardan Capital, Gbola Amusa, hatten die Aktien von Regenxbio (WKN: A14 0E0) mit spektakulären Kurszielen auf ihrer Favoritenliste. Das US-Unternehmen ist auf Gentherapien spezialisiert. Über Viren, sogenannte Vektoren, wird in kranke Zellen gesunde DNA eingeschleust, die dann die richtigen Proteine erzeugen soll. Diese Vektortechnologie scheint erhebliche Vorteile zu haben.

Das Unternehmen lizensierte für viele dieser Vektoren die Rechte. Einer davon ist bereits zugelassen. Die Firma Avexis, die Novartis gekauft hat, brachte Zolgensma durch die klinischen Tests. Das Mittel, das gegen spinale Muskelatrophie (Muskelschwund) bei Kleinkindern eingesetzt werden darf, wird seit Mai verkauft. Auf die Aktie von Regenxbio hatte das bisher keinen Einfluss, obwohl das Unternehmen ­Lizenzgebühren erhalten wird. Doch das sollte sich ändern, sagen die Experten. Immerhin hat Novartis für Avexis neun Milliarden Dollar bezahlt. Der ökonomische Anteil von Regenxbio daran sind zehn Prozent über Lizenzgebühren. Rechnet man noch die 450 Millionen Dollar Barmittel dazu, ist der Börsenwert komplett abgedeckt. Die Pipeline von 25 Wirkstoffen in über 20 Test­reihen, durchgeführt von Partnern, gibt es umsonst. Wang führt die Aktie mit einem Kursziel von 88 Dollar, aktuell notiert sie bei 38 Dollar. Kollege Amusa hält sogar deutlich dreistellige Kurse für möglich.