Wie an vielen anderen Weltbörsen steigen auch am deutschen Aktienmarkt seit Mitte März die Kurse wieder. Konstruktiv sieht es bisher auch im Monat Juli aus. So können etwa die Nebenwerteindizes MDAX, SDAX und TecDAX letztlich weitere Gewinne vorweisen.

Die Berenberg Bank hat den Übergang auf die zweite Hälfte des laufenden Jahres zum Anlass genommen, um in dieser Woche ihre Top-Favoriten für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Skandinavien vorzustellen.

Beim Blick zurück kann man dabei folgendes zufrieden feststellen. Seit der bisher letzten Aktualisierung der Empfehlungsliste am 26. März haben es die hauseigenen Favoriten der deutschen Privatbank im Schnitt auf ein Plus von 58 Prozent gebracht. Damit hat man etwa den SDAX-Index, der gleichzeitig um 31 Prozent gestiegen ist, klar übertroffen.

Wie es im zweiten Halbjahr für die Top-Empfehlungen läuft, bleibt abzuwarten. An den Start geht die Berenberg Bank aber mit einer deutlich veränderten Aufstellung. Dabei hat man selektiv einige zyklische Titel dem Depot beigemischt. In einigen der Empfehlungen sieht man zudem strukturelle Gewinner des aktuellen Umfelds.

Die Experten präferieren auch weiterhin ausgewählte Gesundheitstitel und einiges verspricht man sich auch von jenen Werten, die mit dem Thema Kreislaufwirtschaft zu tun haben. Denn dabei handele es sich voraussichtlich um einen länger anhaltenden Trend, der Unterstützung erfährt durch regulatorischen Rückenwind, zunehmende Unternehmensverantwortung und Druck von Seiten der Verbraucher.

Das Top-Aktienpaket der Berenberg Bank besteht aus neun Titeln. Davon stellen wir nachfolgend die fünf Empfehlungen aus Deutschland vor, die darin neu enthalten sind. Die vier weiteren Mitfavoriten heißen Aluflexpack (aktueller Kurs: 20.90 Franken, Kursziel: 24,00 Franken), Befesa (aktueller Kurs: 34,80 Euro, Kursziel: 37,00 Euro), CompuGroup (aktueller Kurs: 71,65 Euro, Kursziel: 80,00 Euro) und Huhtamaki (aktueller Kurs: 34,70 Euro, Kursziel: 40,00 Euro).

Zeal Network-Aktie



Der erste neue Top-Tipp der Berenberg Bank für das zweite Halbjahr heißt Zeal Network und ist ein Anbieter staatlicher Lotterieprodukte im Internet. Das Kaufvotum ist hier mit einem Kursziel von 44,00 Euro versehen. Eine Vorgabe, die sich um 18,4 Prozent über den aktuellen Notierungen von 37,15 Euro bewegt.

Der zuständige Analyst James Letten hat dabei an diesem Mittwoch die Kursziel-Vorgabe von bisher 33,00 Euro angehoben. Er begründete diesen Schritt mit gestiegener Zuversicht mit Blick auf das Umsatzwachstum des Unternehmens, dessen Geschäft für die Viruskrise nicht anfällig sei. Auch nach einem etwa 80-prozentigen Kursanstieg in diesem Jahr habe die Aktie noch Luft nach oben, nachdem in den großen deutschen Lotterien zuletzt starke Spielquoten zu beobachten gewesen seien.

Analysten sprächen dafür, dass die Teilnahmequoten in Deutschland seit Februar um zehn Prozent gestiegen seien und es somit keine negativen Auswirkungen von COVID-19 zu beklagen gebe. Vielmehr geht Letten davon aus, dass das Online-Segment einen Verkaufsschub erhalten hat, als die Sperrmaßnahmen in Kraft waren und eventuell künftig neu Sperrungen würden vermutlich erneut für weiteren Rückenwind sorgen.

Der Online-Losverkauf gewinne als Teil des deutschen Lotteriemarktes zwar zunehmend an Bedeutung. Allerdings mache der Online-Verkauf noch immer nur 15 Prozent des gesamten Lotterieumsatzes in Deutschland aus, weit hinter Großbritannien (26 Prozent), Schweden (33 Prozent) und Finnland (41 Prozent). Die Kunden seien ihrem Lotterieanbieter gegenüber typischerweise sehr loyal, und das abonnementbasierte Modell, kombiniert mit einem inhärent antizyklischen Geschäft, bedeute, dass die Einnahmen von hoher Qualität seien.

90 Prozent der Kostenbasis von Zeal sei fix. Der Übergang zu einem Lizenzmodell bedeute, dass sich die Marketingeffizienz erheblich verbessern dürfte, da Zeal jetzt mit Google AdWords werben könne, was zu einer 50-prozentigen Senkung der Kosten pro Kundenakquisition führe.

Für das laufende Jahr geht man von einem angepassten Verlust je Aktie von 0,11 Euro aus. Im kommenden und im übernächsten Jahr sollen daraus dann aber Gewinne von 0,28 Euro bzw. von 0,60 Euro je Anteilsschein werden. Die geschätzten Dividendenzahlungen für die Jahre 2020 bis 2022 bewegen sich bei 0,84 Euro, 0,85 Euro und 1,00 Euro je Aktie.

Charttechnik


Der Aktienkurs von Zeal Network bewegte sich von April 2014 bis August 2019 in einem Abwärtstrend-. Damals ging es mit der Notiz von 59,00 Euro auf 16,44 Euro nach unten. Seitdem hat sich die Form aber klar verbessert, auch weil es dank der seitdem verbuchten Gewinne gelungen ist, den erwähnten Abwärtstrend zu überwinden. Kurzfristig gesehen spricht ein etwas zu weit von der 200-Tages-Durchschnittsnotiz handelnder Kurs für Konsolidierungsbedarf, grundsätzlich sind hier mittel- bis langfristig aufgrund des Chartbilds aber noch weiter steigende Notierungen denkbar.

Profil


Die Zeal Network SE bezeichnet sich als führender deutscher Anbieter staatlicher Lotterieprodukte im Internet mit Sitz in Hamburg. Im Wesentlichen vermittelt man unter den Marken Lotto24.de und Tipp24.com Spielscheine von Kunden an die staatlichen Landeslotteriegesellschaften und erhält hierfür eine Vermittlungsprovision. Zum Angebot zählen unter anderem Lotto 6aus49, Spiel 77, Super 6, EuroJackpot, GlücksSpirale, Spielgemeinschaften, Keno und die Deutsche Fernsehlotterie.

1999 als Tipp24 SE in Deutschland gegründet, startete Zeal zunächst als Lotterievermittler durch. 2005 ging die damalige Tipp24 AG als eines der zu dieser Zeit in Deutschland erfolgreichsten IPOs an die Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard). Nachdem die Gruppe 2009 den Fokus von der Lotterievermittlung hin zum Zweitlotteriegeschäft und wenig später den Firmensitz nach London verlegte, wurde sie im November 2014 in ZEAL Network SE umbenannt. Im Mai 2019 übernahm ZEAL die Lotto24 AG, überführte die Zweitlotterie Tipp24 im Oktober 2019 wieder in das deutsche Vermittlungsgeschäft und verlegte im gleichen Monat den Firmensitz zurück nach Deutschland.

Leifheit-Aktie



Die Berenberg Bank bezeichnet die Aktien von Leifheit als erste Wahl für einen verbraucherorientierten Wirtschaftsaufschwung. Hier hat die deutsche Privatbank die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 30,00 Euro verknüpft. Das ist eine Vorgabe, die sich um gut 18 Prozent über der aktuellen Notiz von 25,40 Euro bewegt.

Starke deutsche Einzelhandelsdaten, das anhaltende Vertrauen der zuständigen Analyten in die Turnaround-Strategie des Managements und die Widerstandsfähigkeit von Leifheit während der Pandemie stimmten hier zuversichtlich. Mit der Kurszielvorgabe ging es jüngst von bisher 23,00 Euro nach oben, was auf das gestiegene Vertrauen in das Konsumumfeld zurückzuführen ist. Denn diese unterstütze auf Unternehmensebene eine strukturelle Wachstumsstory.

Jedenfalls gebe es Anzeichen dafür, dass die Turnaround-Strategie des neuen Vorstandschefs aufgehe. In Verbund mit einer allgemein verbesserten Verbraucherstimmung sollte sich das positive auf eine anhaltende Neubewertung des Titels niederschlagen. Das Unternehmen verfüge über eine Netto-Cash-Position und könne mit einer soliden Cashflow-Generierung aufwarten.

Allgemein heißt, es, Leifheit verfolge eine Marketing-fokussierte-Strategie. Als ein Akteur mit Sitz im Teilsegment der langlebigen Konsumgüter, wie z.B. Trockenständer, Bügelbretter, Boden- und Fensterreinigungssysteme, Küchenartikel und Waagen, habe sich die Gesellschaft in der Vergangenheit auf Innovationen in ihren Kernsegmenten und -regionen konzentriert, in denen Markenbekanntheit und Qualität die Grundlage für Wachstum bildeten. Künftige Innovationen würden stärker von der Nachfrage abhängen und gegenüber einer neu belebten Marketingkampagne für Verbraucher an Bedeutung verlieren.

Die erwartete Gewinnreihe je Aktie gestaltet sich nach den im Vorjahr verdienten 0,61 Euro für die Geschäftsjahre 2020 bis 2020 wie folgt: 0,67 Euro, 1,12 Euro und 1,63 Euro. Das heißt, auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 15,6. Bei der Dividende je Anteilsschein kalkuliert man für das laufende Geschäftsjahr mit einer von 1,05 Euro auf 0,55 Euro gesenkten Zahlung. Für 2021 und 2022 sollen dann laut Prognose 0,92 Euro bzw. 1,33 Euro je Aktie fließen.

Charttechnik


Nach viel Lethargie und Schwäche in den Jahren zuvor, konnte der Aktienkurs von Leifheit von Januar 2009 bis Juni 2017 mit einem Anstieg von 2,60 Euro auf 36,50 Euro mit einem sehr starken Plus aufwarten. Danach folgte ein Rücksetzer bis in den Bereich von 15 Euro, ein Niveau, das im Zuge der Coronavirus-Baisse erfolgreich getestet wurde. Seitdem hat die Notiz wieder deutlich zugelegt und neue Zwischenhochs sorgen hier neuerdings für ein zumindest zunächst recht konstruktives Chartbild.

Profil


Leifheit beschreibt das eigene Wirken wie folgt: "Seit über 60 Jahren gehören wir zu den führenden Anbietern von Haushaltsprodukten in Europa. Die Leifheit-Gruppe beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sitz und Verwaltung der Gesellschaft befindet sich in Nassau/Lahn. Von hier aus liefern wir unsere Produkte in weltweit mehr als 80 Länder. Wir verfügen über 15 eigene Standorte und Niederlassungen, darunter fünf Logistik- und Produktionsstäten in Deutschland, Frankreich und der Tschechischen Republik. Unsere wichtigsten Absatzmärkte liegen in den Regionen Zentral- und Osteuropa, gefolgt von Asien und den USA."

Der Leifheit-Konzern gliedert sein operatives Geschäft in die Segmente Household, Wellbeing und Private Label. Die Produkte unserer Marken Leifheit und Soehnle - zwei der bekanntesten Marken Deutschlands - zeichnen sich durch hochwertige Verarbeitungsqualität in Verbindung mit besonderem Verbrauchernutzen aus. Im Private- Label-Segment ist man mit den französischen Tochterunternehmen Birambeau und Herby am Markt präsent. Man nimmt für sich in Anspruch, dass über alle Segmente hinweg Innovationsfähigkeit und Kernkompetenzen in den Produktkategorien Reinigen, Wäschepflege, Küche und Wellbeing die Basis für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit darstellen. Seit 1984 ist Leifheit eine börsennotierte Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Die Aktien der Leifheit AG sind im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

Basler-Aktie



Auch bei den Aktien von Basler gibt es von Seiten der Berenberg Bank eine Kaufempfehlung und neuerdings zudem eine Einstufung als Top-Pick. Das positive Votum ist in diesem Fall mit einem Kursziel von 74 ,00 Euro versehen. Das heißt, bei einem derzeitigen Kurs von 57,60 Euro müsste dieser Titel für eine Zielerreichung um 28,5 Prozent zulegen.

Der zuständige Analyst Lasse Stüben hat seine Zielvorgabe für den weltweit führenden Hersteller von Industrie-Kameras am 14. Juli von bisher 70,00 Euro erhöht. Zur Begründung für diesen Schritt hieß es, Basler habe vorläufige Halbjahreszahlen veröffentlicht, die über den bereits angehobenen Prognosen ausgefallen seien. So habe sich der Umsatz mit 88,9 Millionen Euro (+neun Prozent gegenüber Vorjahr) dank der Nachfrage aus der Halbleiter-, Medizin- und Logistikindustrie über dem Korridor von 86 bis 88 Millionen Euro bewegt. Auch die Rentabilität habe nach oben überrascht: Basler habe einen Gewinn vor Steuern von 12,8 Millionen Euro erzielt, was einer Marge von 14,4 Prozent entspreche und damit deutlich über den prognostizierten 12-13 Prozent ausgefallen sei.

Als Folge davon hob Stüben seine Umsatz- und Gewinnschätzungen an. Konkret sieht er den Umsatz jetzt in diesem Jahr bei 167 Millionen Euro, nach 162 Millionen Euro im Vorjahr. Die Schätzungen für 2021 und 2022 betragen 200 Millionen Euro und 234 Millionen Euro. Die Prognosereihe für den Gewinn je Aktie sieht für die Jahre 2020 bis 2022 wie folgt aus: 1,40, 1,86 und 2,40 Euro. Auf letztgenannter Basis bedeutet das ein geschätztes KGV von 24.

Wie man allgemein weiter ausführt, verfolgt Basler das Ziel, seinen Anteil am Portemonnaie der Kunden durch den Verkauf von Zusatzkomponenten zu erhöhen. Die Berenberg Bank glaubt, dass eine selektive Bündelung dieser Komponenten es dem Unternehmen ermöglichen wird, seine Bruttomargen zu halten und die Nachfrage bei zukünftigen Wachstumsmärkten anzukurbeln.

Mittelfristig sei ein zweistelliges Umsatzwachstum bei Kameras zu erwarten, weil der Bereich durch die Fabrikautomation im Zuge eines möglichen Aufschwungs des Investitionszyklus sowie durch die zunehmende Durchdringung der nicht fabrikgebundenen Endmärkte getrieben werde. Stüben setzt darauf, dass robuste Bruttomargen und eine operative Hebelwirkung die Margen beim Gewinn vor Steuern nachhaltig erhöhen wird, nachdem das starke Wachstum in den Jahren 2017-2018 für wesentlich größere Skaleneffekte führen sollte.

Charttechnik


Die Aktien von Basler konnten von Februar 2003 bis Dezember 2017 mit einem Anstieg von 0,70 Euro auf 75,08 Euro glänzen. Daran schloss sich dann eine Korrekturbewegung an, die nach einer anfänglichen Abwärts- zuletzt in eine Seitwärtsbewegung übergegangen war. Jüngst gelang es der Notiz kurz aus der zuvor gültigen Tradingrange nach oben auszubrechen. Sollte sich dies als nachhaltig erweisen, wäre der Weg geebnet für einen mittelfristigen Angriff auf das zuvor erwähnte Rekordhoch.

Profil


Basler ist ein international führender Anbieter von hochwertigen Computer Vision Komponenten wie Kameras, Objektiven, Framegrabbern, Lichtmodulen sowie Software. Neben klassischen Flächen- und Zeilenkameras bietet das Unternehmen Embedded Vision Module und Lösungen, 3D-Produkte sowie kundenspezifische Produktanpassungen und Beratungsdienstleistungen an.

Baslers Produkte werden in einer Vielzahl von Märkten und Anwendungen eingesetzt, u.a. in der Fabrikautomation, Medizin, Logistik, Retail oder Robotik. Sie zeichnen sich nach eigener Einschätzung des Unternehmens durch hohe Zuverlässigkeit, ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und lange Verfügbarkeiten aus.

Der 1988 gegründete Basler Konzern beschäftigt rund 800 Mitarbeiter an seinem Hauptsitz in Ahrensburg sowie an weiteren Standorten in Europa, Asien und Nordamerika. Dank der weltweiten Vertriebs- und Serviceorganisation und der Zusammenarbeit mit renommierten Partnern lassen sich passende Lösungen für Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen finden

Teamviewer-Aktie



Ebenfalls als einen neuen Top-Pick hat die Berenberg Bank die Aktien von Teamviewer eingestuft. Bei Anbieter einer Konnektivitätsplattform wittert die deutsche Privatbank die Chance auf einen Anstieg bis auf 61,00 Euro. Das heißt, gemessen an der aktuellen Notiz von 46,65 Euro traut man diesem Titel Gewinne von knapp 27 Prozent zu.

Der zuständige Analyst Gustav Froberg meldete sich zur Wochenmitte zu diesem Wert zu Wort. Er hob dabei das Kursziel von 51 Euro um zehn an und bekräftigte die Kaufempfehlung. Er werde zunehmend optimistischer, was den Einsatz von Fernwartungssoftware auch nach der Corona-Pandemie betreffe, ließ Froberg in der Studie durchblicken. Auch gehe er davon aus, dass der Rückenwind im Neugeschäft anhält und der Kundenstamm weiterhin stabil bleibt. Den wiederkehrenden, angepassten Gewinn sieht die Berenberg Bank von 2019 bis 2022 von 0,46 Euro auf 1,44 Euro je Aktie steigen.

Man werde immer optimistischer, was die Möglichkeit betrifft, dass COVID-19 die Art und Weise, wie Unternehmen Konnektivitätslösungen zur Produktivitätssteigerung und Kosteneinsparung nutzen, nachhaltig verändert hat. Die Software von TeamViewer sei bei den Anwendern beliebt und mache nur einen kleinen Teil der gesamten IT-Ausgaben aus. Daher glaube man, dass dies zu einer größeren Kundenbindung führen werde, als man bisher erwartet habe.

In einem Ideal-Szenario, bei dem Teamviewer zwischen 2020 und 2025 eine Wachstumsrate des Transaktionsvolumens von 30 Prozent erreicht sowie das vom Management angestrebte Ziel einer bereinigten EBITDA-Marge von 60 Prozent, gebe es weitere 31 Prozent Aufwärtspotenzial gegenüber den aktuellen Schätzungen für das bereinigte EBITDA in 2025. Bei diesem Blue-Sky-Szenario sei ein fairer Wert pro Aktie von 70,00 Euro abzuleiten.

Froberg weist auch noch darauf hin, dass die meisten Investoren die Software von Teamviewer meist nach wie vor insbesondere mit dem Fernzugriff von PC zu PC in Verbindung bringen. Es gebe jedoch mehr als 100 verschiedene Verwendungsmöglichkeiten für die Software des Unternehmens. Mehr als 90 Prozent der Benutzer hätten mehr als eine Anwendung für die Software gefunden; die Einsatzmöglichkeiten reichten von der Fernverwaltung von Point-of-Sale-Geräten bis zur Datenübertragung zur internationalen Raumstation. Angetrieben durch Software-Use-Case-Innovationen und den Trend zur Standortunabhängigkeit sollte der adressierbare Markt von 2018-2023 im Schnitt um 24 Prozent p.a. auf 30 Milliarden Euro wachsen.

Charttechnik


Die Teamviewer-Aktien sind erst seit dem 25. September 2019 an der Börse notiert, wobei der Ausgabepreis damals 26,25 Euro betrug. Das entsprach auch dem ersten Handelskurs und gemessen daran hat die Notiz deutlich zugelegt. Das bisherige Schlussrekordhoch stammt mit 53,62 Euro vom 9. Juli und ist somit noch sehr frisch. In den vergangenen Handelstagen kam es zu einem Rückschlag, doch noch sieht das Chartbild recht überzeugend aus.

Profil


Laut Selbstbeschreibung ermöglicht es Teamviewer als globales Technologieunternehmen und führender Anbieter einer Konnektivitätsplattform, aus der Ferne auf Geräte aller Art zuzugreifen, sie zu steuern, zu verwalten, zu überwachen und zu reparieren - von Laptops und Mobiltelefonen bis zu Industriemaschinen und Robotern. Ergänzend zur hohen Zahl an Privatnutzern, für die die Software kostenlos angeboten wird, hat TeamViewer mehr als 500.000 zahlende Kunden und unterstützt Unternehmen jeglicher Größe und aus allen Branchen dabei, geschäftskritische Prozesse durch die nahtlose Vernetzung von Geräten zu digitalisieren.

Vor dem Hintergrund globaler Megatrends wie der rapiden Verbreitung von internetfähigen Endgeräten, der zunehmenden Prozessautomatisierung und neuer, ortsunabhängiger Arbeitsformen hat sich Teamviewer zum Ziel gesetzt, den digitalen Wandel proaktiv mitzugestalten und neue Technologien wie Augmented Reality, künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge kontinuierlich für Produktinnovationen zu nutzen. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2005 wurde die Software von TeamViewer weltweit auf mehr als 2,2 Milliarden Geräten installiert. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Göppingen, Deutschland, und beschäftigt weltweit mehr als 1.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2019 verzeichnete TeamViewer fakturierte Umsätze (Billings) in Höhe von rund 325 Millionen Euro. Die TeamViewer AG (TMV) ist als MDAX-Unternehmen an der Frankfurter Börse notiert.

Varta-Aktie



Ein weiterer Neuling in der Top-Pick-Liste der Berenberg Bank für das zweite Halbjahr ist Varta. Hier steht einem Kursziel von 120,00 Euro eine aktuelle Notiz von 100,70 Euro gegenüber. Daraus errechnet sich ein Aufwärtspotenzial von gut 19 Prozent.

Zu erwähnen ist dabei, dass die zuständige Analystin Charlotte Friedrichs die Zielvorgabe am Mittwoch von bisher 100 Euro im Zuge einer bekräftigten Kaufempfehlung gleich um 20 Euro angehoben hat. In der Studie ist davon die Rede, dass man ermutigende Aussagen des Managements zum Geschäftsverlauf zum Anlass genommen habe, um die Schätzungen für den Batteriehersteller zu aktualisieren. Als Folge davon blicke man nun optimistischer auf Mikrobatterien für tragbare Geräte und auf den Schwung beim Ausbau der Kapazitäten.

Der Kurs habe sich zwar schon von den jüngsten Zwischentiefs erholt, aber die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung der Ergebnisprognosen sowie positiver Gewinnrevisionen im Zuge der Zahlenvorlage zum zweiten Quartal sei hoch, was wiederum der Aktiennotiz helfen sollte.

Konkret ging es mit den Berenberg-Gewinnschätzungen je Aktie für die Jahre 2020 bis 2022 zwischen 13 und 30 Prozent nach oben. Nach 1,33 Euro im Vorjahr sieht die Prognosereihe auf angepasster Basis beim Ergebnis je Anteilsschein jetzt für 2020 bis 2022 wie folgt aus: 2,77 Euro, 3,99 Euro und 4,51 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 22,3.

Mit einem Produktionsvolumen von mehr als eine Milliarde Einheiten pro Jahr sei Varta ein weltweit führender Hersteller von Mikrobatterien. Das Unternehmen konzentriere sich hauptsächlich auf Zink-Luft-Primärbatterien für Hörgeräte und Lithium-Ionen-Batterien für Wearables. Dank seiner branchenführenden F&E-Bemühungen und der firmeneigenen Maschinentechnologie konnte das Unternehmen eine überlegene Batteriequalität und Größenvorteile erzielen.

Charttechnik


Bei den Aktien von Varta erfolgte der Börsengang am 19. Oktober 2017 zu einem Ausgabepreis von 17,50 Euro. Dieses Niveau wurde selbst beim bisherigen Schlusskurstief von 17,83 Euro am 28. März 2018 nie unterschritten. Vielmehr gelang es dem Titel, sich anschließend bis April 2019 bis auf 127,60 Euro nach oben zu arbeiten. Danach ging es wieder bis auf 53,90 Euro nach unten, aber von diesem Mitte März aufgestellten Zwischentief hat sich der Wert wieder nachhaltig abgesetzt und allgemein macht der Setup des Charts den Eindruck, als ob ein Angriff auf das erwähnte Rekordhoch wahrscheinlicher ist als ein erneuter nachhaltiger Rückschlag.

Profil


Varta produziert und vermarktet nach eigener Aussage ein umfassendes Batterie-Portfolio von Mikrobatterien, Haushaltsbatterien, Energiespeichersystemen bis zu kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von Anwendungen, und setzt als Technologieführer in wichtigen Bereichen die Industriestandards. Als Muttergesellschaft der Gruppe ist sie in den Geschäftssegmenten "Microbatteries & Solutions" und "Household Batteries" tätig. Das Segment "Microbatteries & Solutions" fokussiert sich auf das OEM-Geschäft für Mikrobatterien sowie auf das Lithium-Ionen-Batteriepack-Geschäft. Durch Forschung und Entwicklung setze man Maßstäbe im Mikrobatterienbereich und sei anerkannter Innovationsführer in den wichtigen Wachstumsmärkten der Lithium-Ionen-Technologie sowie bei primären Hörgerätebatterien.

Das Segment "Household Batteries" umfasst das Batteriegeschäft für Endkunden darunter Haushaltsbatterien, Akkus, Ladegeräte, Portable Power (Power Banks) und Leuchten sowie Energiespeicher. Der Konzern mit dem Hauptstandort in Ellwangen beschäftigt derzeit nahezu 4.000 Mitarbeiter. Mit fünf Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa und den USA sind die operativen Tochtergesellschaften der VARTA AG derzeit in über 75 Ländern weltweit tätig.