Ähnlich erging es den Eon-Aktien, die zuletzt um 0,92 Prozent auf 9,84 Euro zurückfielen. Beide waren damit auf den hinteren Rängen im Dax.

Die Kursentwicklung beider Werte seit Jahresbeginn kann sich indes sehen lassen: RWE führt mit plus 29 Prozent die Dax-Gewinnerliste immer noch klar an, und für Eon ging es immerhin um knapp neun Prozent hoch. Der deutsche Leitindex hat in diesem Zeitraum um über drei Prozent nachgegeben.

Die Energieversorger hatten zuletzt in einem von Unsicherheit wegen des globalen Handelskonflikts geprägten Marktumfeld von ihrem Status als vergleichsweise sichere Werte profitiert. Außerdem lieferte zwischenzeitlich die Aussicht auf eine noch lange andauernde Ultraniedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank Rückenwind. Von ihren Rekordständen des Jahres 2008 sind beide Aktien allerdings noch meilenweit entfernt.

Analyst John Musk von der kanadischen Bank RBC bleibt für RWE auch findamental zuversichtlich. Die Anteilsscheine sind für ihn bei einem unveränderten Kursziel von 26 Euro nun ein "Top Pick". Er lobte die Fortschritte im Ökostromgeschäft durch den Innogy (innogy SE)-Deal mit Eon. Angesichts des Kursziels von 26 Euro traut der Analyst RWE auch nach der rasanten Erholung um rund 13 Prozent in der vergangenen Woche mittelfristig noch ein deutliches Plus zu. Bereits vor dem Wochenende hatte die Schweizer Bank Credit Suisse RWE auf ihre Liste der bevorzugten Werte innerhalb der EU ("EMU Top Pick List") gesetzt.

RWE hatte sich mit dem Wettbewerber Eon (EON SE) auf einer Zerschlagung seiner Tochter Innogy (innogy SE) geeinigt. Die Innogy-Geschäfte sollen neu aufgeteilt werden. Im ersten Schritt will Eon Innogy komplett übernehmen und im Gegenzug RWE am eigenen Unternehmen mit knapp 17 Prozent beteiligen. Eon würde das lukrative Netzgeschäft und den Stromvertrieb von Innogy behalten, während die erneuerbaren Energien beider Konzerne unter dem Dach von RWE vereint werden sollen./gl/mis/fba