Geht es um die mengenmäßige Dominanz im Internet, haben die Maschinen gewonnen. Bereits im kommenden Jahr sollen mit 25 Milliarden sechsmal mehr Endgeräte an das Internet angeschlossen sein als Menschen. Dieses "Internet der Dinge" (IoT) soll große Effizienzsprünge ermöglichen, weshalb Experten jährliche Wachstumsraten von im Schnitt 15 Prozent und ein Marktvolumen von 152 Milliarden Dollar bis 2022 voraussagen.

An diesem Trend will S & T kräftig verdienen. Der IT-Dienstleister plant seinen Umsatz dank IoT-Angeboten bis 2023 auf zwei Milliarden und das operative Ergebnis auf 200 Millionen Euro jeweils zu verdoppeln. Bereits 2018 stammten rund 55 Prozent der Einnahmen in Höhe von 991 Millionen Euro aus dem Wachstumssektor, der Rest wurde mit IT-Dienstleistungen erzielt. S & T bietet Beratung sowie Hard- und Software, die es braucht, um Maschinen mit dem Internet zu vernetzen. Über die S & T-Plattform SUSitec können unterschiedlichste Maschinen und Anlagen mit den IT-Systemen von Fertigung und Verwaltung kommunizieren.

Im ersten Quartal stieg der Auftragsbestand um rund ein Viertel auf 629 Millionen Euro. "Besonders erfreulich an dieser Entwicklung ist, dass wir nicht bei Bestands-, sondern vor allem bei ganz neuen Kundengruppen Erfolg haben", sagt S & T Finanzchef Richard Neuwirth. In den ersten fünf Monaten des Jahres habe S & T so viele Aufträge gewonnen wie noch nie zuvor. "Konjunktursorgen", ist der Finanzchef überzeugt, "schlagen sich in unserem Geschäft bisher noch nicht nieder." Bisher stammen die Kunden maßgeblich aus Europa und Amerika, doch auch das China-Geschäft soll stärker werden.

Ausrüstung für den Großaktionär


Über seine Tochter Ennoconn ist der Auftragsfertiger und iPhone-Produzent Foxconn mit 27 Prozent an S & T beteiligt. Hardware wird daher zunehmend in einem Joint Venture mit dem Großaktionär gefertigt, während S & T die Foxconn-­Fabriken ausrüsten und auch im weiteren Vertrieb von den Kontakten der Taiwaner profitieren soll. Und es wird zugekauft, zuletzt zwei Töchter der Kapsch Group. Die Firmen sind führend im Bereich von Funknetzen im Schienenverkehr. Die Akquisitionen für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag sollen die IoT-Transportlösungen von S & T ergänzen.

Wegen hoher Entwicklungskosten brachten die Übernahmen bei 120 Millionen Euro Umsatz zuletzt jedoch noch Verlust. Wegen des niedrigen Kaufpreises und der Turn­around-Erfahrung von S & T gilt die Akquisition unter Analysten dennoch als wert­steigernd. 2020 sollen schwarze Zahlen und 2021 gut zehn Prozent Ebitda-Marge erzielt werden, während in der S & T-Kasse mit 300 Millionen Euro noch genug Geld für weitere Übernahmen liegt.