Damit würde das südkoreanische Unternehmen die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten von 14,9 Billionen Won knapp verfehlen.

Detaillierte Zahlen zum Verlauf des zweiten Quartals will Samsung erst Ende Juli der Öffentlichkeit präsentieren. Nachdem Samsung aber bereits im April von einem wohl schwächeren Gewinnwachstum wegen des schleppenden Absatzes von Smartphones sprach, gehen Analysten davon aus, dass das stark laufende Geschäft mit Speicherchips den Wachstumsdämpfer im Smartphone-Bereich nicht wettmachen konnte.

"Es wird schwer werden", sagte Lee Won Sik, Analyst beim Brokerhaus Shinyoung Securities. "Der Smartphone-Markt wächst nicht mehr, und die Konkurrenz nimmt immer mehr zu." Die Samsung-Aktie wurde prompt abgestraft, sie fiel zum Wochenschluss über zwei Prozent. Allein in diesem Jahr hat das Papier zwölf Prozent an Wert verloren. Investoren sehen nicht genügend technischen Fortschritt, um die Smartphone-Verkäufe anzukurbeln. Dem Marktbeobachter Counterpoint Research zufolge ist das iPhone 8 von Apple derzeit gefragter als das neueste Samsung-Modell Galaxy 9 Plus. Insgesamt dürfte der Umsatz von Samsung im zweiten Geschäftsquartal um 4,9 Prozent auf 58 Billionen Won zurückgegangen sein.

Zur Unsicherheit trägt auch der Handelsstreit zwischen den USA und China bei, der große Exportunternehmen wie die südkoreanischen Technologieriesen in Mitleidenschaft ziehen könnte. Samsung ist der weltweit größte Hersteller von Speicherchips, Smartphones und Fernseher. Die Nummer zwei bei TVs, LG Electronics, geht für den Zeitraum April bis Juni von einem Plus beim operativen Gewinn von 16 Prozent auf 771 Milliarden Won und damit weniger als von Analysten erwartet. Analysten gehen von höheren Marketingkosten für neue Produkte aus. Der Umsatz dürfte binnen Jahresfrist um gut drei Prozent auf 15 Billionen Won gestiegen sein. Wie Samsung will auch LG detailliertere Auskunft Ende Juli geben.

rtr