Ausgangssituation und Signal



Eine performancestarke Woche! Zumindest für die Anteilsscheine von Sartorius. Alleine am Donnerstag sind die Kurse des Pharma- und Laborzulieferers um 4,3 Prozent gestiegen. Die Notierungen von Sartorius gehen auch am Freitag stärker in den Handel und gewinnen kurz nach Handelsstart knapp 0,9 Prozent an Wert, während der Vergleichsindex DAX mit einem Plus von 0,3 Prozent aufwartet. Die positive Kursbewegung der jüngsten Vergangenheit geht im Falle der Sartorius-Aktie damit in die nächste Runde. Rückblick: Seit dem Wochentief bei 483,30 Euro sind die Notierungen von Sartorius auf bis zu 574,20 Euro gestiegen - ein Plus von 19 Prozent innerhalb von nur zwei Handelstagen.

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die 21-Tagelinie (grüne Linie) bei 531,72 Euro als Unterstützung. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit die horizontale Kurslinie um 530Euro in ihrer Eigenschaft als Schlüsselmarke nach unten. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Doch trotz der jüngst kräftigen Aufwärtsbewegungen gelten die Titel von Sartorius noch keinesfalls als überkauft. Denn der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie und Aktienkurs beträgt gerade einmal 6,1 Prozent (siehe Linie unterhalb des Tagescharts). Von einer Übertreibung kann also nicht gesprochen werden. Damit ruhen die aktuellen Kursbewegungen auf einem relativ gesunden Fundament.

Zum Hintergrund: Der Laborausrüster Sartorius hat Quartalszahlen veröffentlicht. Die Gesellschaft hat ihren Wachstumskurs im dritten Quartal fortgesetzt. Das zieht Anleger in der zweiten Wochenhälfte in das Papier.


Die Charts im Detail



Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über mehrere Jahre hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.

Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf spricht sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 469,00 Euro. Eine Sartorius-Aktie kostet derzeit also mehr als im Durchschnitt der vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke. Gleichzeitig dient dieser gleitende Durchschnitt den Kursen als Unterstützung im Falle etwaiger Kursverwerfungen.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Sartorius AG: Ein interessanter Wert aus der DAX-Familie. Käme es zu einem signifikanten Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 599,60 Euro, so sähen wir das nachfolgende, langfristige Kursziel im Bereich um 660 Euro. Damit sprächen wir, aus heutiger Sicht, von einem Gewinnpotenzial von gut zehn Prozent oberhalb des Ausbruchsniveaus. Andererseits lässt sich aktuell mit relativ engmaschigen Stop-Losskursen agieren. Diese könnten sich knapp unterhalb signifikanter Unterstützungslinien platziert finden - siehe abgebildete Tabelle.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 660,00
Oberes Ziel 1 574,20
Unteres Ziel 1 531,72
Unteres Ziel 2 469,00


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.