Trotz zuletzt guter Zahlen muss der Automobilzulieferer SHW seit der Präsentation seiner Halbjahresergebnisse Ende Juli deutliche Kursverluste verkraften. Notierte die Aktie zuvor noch bei Kursen über 40 Euro, gab das Papier in der Spitze auf gut 29 Euro nach. Nach einer leichten Kurserholung schickte ein negativer Analystenkommentar die Aktie nun jedoch weiter auf Talfahrt. Die Experten von Exane BNP hatten ihr Kursziel drastisch von 47 auf 33 Euro gesenkt. Die Ursachen für die - nicht nur von BNP - gesenkten Kursziele liegen in den seit über einem Jahr anhaltenden Problemen der Bremsenfertigung sowie der Pulverbeschichtung. Hier sind wegen der hohen Auftragsvolumina Extraschichten und Kapazitätserweiterungen nötig. Das verursacht hohe Extrakosten, die auf die zuletzt stabile Marge drücken werden. Dazu passt, dass SHW zwar seine Umsatzprognose um zehn Millionen auf 470 Millionen Euro anhob, das Ziel für das Ebitda mit 46 bis 50 Millionen Euro jedoch unverändert ließ, also mit einer sinkenden Rentabilität rechnet. Nachdem die Aktie unter unseren Stoppkurs von 35 Euro gefallen ist, sollten Anleger trotz des übertrieben erscheinenden Kurssturzes vor dem Neueinstieg eine Bodenbildung abwarten.

PRL