Bei Deutschlands größtem Autovermieter Sixt läuft es rund. Die Pullacher erzielten im dritten Quartal ein Rekordergebnis. "Es ist das erste Mal, dass wir in einem Quartal mehr als 100 Millionen Euro verdient haben", sagte Finanzchef Julian zu Putlitz. Der Gewinn vor Steuern wuchs um fast 35 Prozent auf knapp 122 Millionen Euro. Wichtigster Treiber war das Hauptgeschäft Autovermietung, hier half vor allem die hohe Flottenauslastung.

Nicht nur im dritten Quartal, das vom Feriengeschäft geprägt war, lief es prächtig. "Wir haben in den ersten neun Monaten bereits mehr verdient als im ganzen Jahr 2016", sagt Vorstandschef Erich Sixt. Von Januar bis September kletterte das Ergebnis (Ebt) - trotz weiter hoher Investitionen in die Expansion - auf 224,2 Millionen Euro. Das sind gut 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die deutsche Marktführerschaft habe der Autovermieter klar verteidigt. Der Konzernüberschuss ohne den Anteil, der auf Sixt-Leasing-Aktionäre entfällt, legte auf 151 Millionen Euro zu.

Da fällt es weniger ins Gewicht, dass Sixt Leasing, an der Sixt noch knapp 42 Prozent hält, die Anleger im Oktober mit einer Gewinnwarnung verschreckte. Im dritten Quartal verbuchte das Vorsteuerergebnis einen Rückgang von fast 50 Prozent, über die ersten neun Monate ging der Vorsteuergewinn damit um rund drei Millionen auf 20,8 Millionen Euro zurück. Gründe waren eine höhere Risikovorsorge für Fahrzeugrestwerte und höhere IT-Investitionen.

Wachstumsstark



Stark lief vor allem das Geschäft mit der Autovermietung im Ausland. Schon seit geraumer Zeit macht Sixt bei der Vermietung mehr Umsatz im Ausland als auf dem deutschen Heimatmarkt. Die operativen Erlöse legten hier besonders in europäischen Ferienregionen wie Italien und Spanien sowie in den USA zu und beschleunigten in den ersten neun Monaten um gut 14 Prozent.

"Besonders die USA werden in den nächsten Jahren für das Unternehmen eine sehr große Rolle spielen", sagt Sixt. Der US-Mietwagenmarkt habe ein Volumen von 20 Milliarden Dollar. "Davon können wir uns noch ein ordentliches Stück abschneiden." Nach fünf aktiven Jahren sei das US-Geschäft jetzt in der Gewinnzone. 2018 werde Sixt eine ganze Reihe weiterer Stationen eröffnen.

Gut aufgestellt sind die Pullacher auch im Wachstumsmarkt Car Sharing mit Drive Now, einem Joint Venture mit BMW. Für 2017 geht Sixt, das bereits mehrere Rekordjahre in Folge hinter sich hat, weiter von einer Steigerung beim Vorsteuerergebnis um mindestens zehn Prozent aus. Auch für 2018 ist Sixt "sehr optimistisch".

Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion





Empfehlung der Redaktion



Der Konzern blickt sehr optimistisch in die Zukunft, besonders das Geschäft im Ausland ist auf Wachstumskurs. Dazu ist Sixt mit dem Joint Venture Drive Now gut im Wachstumsmarkt Car Sharing aufgestellt. Das zuletzt schwächelnde Leasing-Geschäft trägt nur einen kleineren Teil zum Konzernergebnis bei. Anleger können aufgrund der höheren Dividendenrendite auch auf die Vorzugsaktie setzen.

Kursziel: 60 Euro

Stoppkurs: 47 Euro