Konzernchef Frank Asbeck will vom erwarteten weltweiten Marktwachstum profitieren und 2014 den Absatz von Solarmodulen und Bausätzen um mindestens 40 Prozent steigern, wie der Bonner Solarkonzern am Mittwoch mitteilte. Bei einem Umsatz von mehr als 680 Millionen Euro werde aber ein operativer Verlust (Ebit) von 35 bis 20 Millionen Euro anfallen. Erst im nächsten Jahr sei bei einem Umsatzplus von 20 Prozent ein operativer Gewinn zu erwarten. 2016 soll dann die Umsatzgrenze von einer Milliarden Euro geknackt werden.

Asbeck schränkte allerdings ein, dass zunächst die beschlossenen Restrukturierung der Finanzverbindlichkeiten und die Bilanzsanierung bis Ende Februar 2014 umgesetzt werden müssten. Im Zuge dieser Transaktionen schluckt Solarworld das verlustreiche Bosch-Werk in Thüringen und will so zum größten Solarhersteller außerhalb Chinas aufsteigen. Die Sanierung sieht unter anderem einen Kapitalschnitt vor, in dessen Folge den Altaktionären nur noch fünf Prozent an Solarworld bleiben.

Asbeck musste im vergangenen Jahr die Reißleine ziehen, nachdem sich bei Solarworld über eine Milliarde Euro Schulden angehäuft hatten und das Grundkapital aufgezehrt war. Neben hohen Schulden sorgte die Konkurrenz aus Asien für einen ruinösen Preiskampf. Zudem brach der Absatz infolge der gekürzten staatlichen Fördersätze in Deutschland und anderen Ländern ein. Bei dem anstehenden Kapitalschnitt tauschen nun die Gläubiger 55 Prozent ihrer Forderungen in Aktien, den Altaktionären bleiben dann fünf Prozent an Solarworld. Der katarische Partner Qatar Solar will sich für 35 Millionen Euro 29 Prozent der Solarworld-Anteile sichern. Das Geld von Asbeck und Qatar Solar fließt an die Gläubiger.

Experten rechnen damit, dass der Weltmarkt für Solarprodukte 2014 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen wird. Nach voraussichtlich 36 Gigawatt (GW) im vergangenen Jahr halten Analysten von NDP Solarbuzz einen Anstieg auf 49 GW für möglich. Dabei kommt die Nachfrage vor allem aus China, Japan und den USA.

Reuters