Sind die Investoren derzeit zu sorglos? Dieser Eindruck drängt sich zumindest dann auf, wenn man die Kurven der Verkaufspositionen von Volatilität und die Volatilität selbst übereinanderlegt. Das hat der französische Vermögensverwalter Ostrum Asset Management für den Volatilitätsindex (VIX) des S&P 500 getan. Dabei zeigt sich folgendes: Wenn die Investoren viel Volatilität verkauft haben (Short-Position) und somit kaum von steigender Volatilität ausgehen, ist nicht selten der VIX plötzlich nach oben geschossen. "Derzeit liegt der Vola­tilitäts­index für den S&P 500 auf dem niedrigsten Niveau des Jahres. Die aktuelle Positionierung ähnelt der vor der Korrektur und dem Ausbruch der Volatilität im Januar und im Dezember 2018" so Ostrum-Marktstratege Axel Botte. Und was geschah dann? "Ein rascher Abbau der Short-Positionen hatte damals zu einer unkontrollierten Auflösung von Aktienengagements und strukturierten Volatilitätsprodukten geführt" so Botte. Und die Aktienkurse sausten kräftig nach unten.