Von einer Hausdurchsuchung am 8. November 2018 wegen (vermeintlicher) Urheberrechtsverletzungen ist die Rede und von einem am 23. Juli 2019 gegen die Gesellschaft beantragten Ordnungsgeld, das deren Inkasso für bestimmte Websites unterbinden sollte. Immerhin erfährt man auch, dass das Halbjahresergebnis mit 4960 Euro "erwartungs­gemäß niedrig" ausgefallen sei. Aber das soll besser werden: "Da Blockchain-basierte Technologien derzeit hoch bewertet werden, wird zudem ein ICO-Verfahren vorbereitet." Das Kryptogeld aus dem Hause TCU trägt den hochtrabenden Namen Snowden- Coin und verdient aus Sicht der Redaktion ebenfalls einen Platz auf der Schwarzen Liste.

Gegen Ende des Halbjahresberichts wird noch beiläufig erwähnt, dass TCU mit der UAC Holding GmbH verschmolzen werden soll. Das ist "die erste Kapitalgesellschaft in der Europäischen Union, deren Stammkapital zu 100 Prozent mit einer Kryptowährung erbracht wurde". Das Kieler Unternehmen scheint Lösungen für sämt­liche Probleme dieser Welt im Portfolio zu haben: von bezahlbaren Mieten über ein gerechtes Steuersystem bis hin zu sauberem Trinkwasser und gesunden Nahrungsmitteln. Ein leider kaum bekannter Mega­konzern, der sich sein Eigenkapital selbst geschaffen hat. Respekt! Möglich, dass die TCU-Aktie kurzfristig durch die Decke geht, wie es auch bei früheren bahnbrechenden Neuigkeiten der Fall war. Doch das Enttäuschungspotenzial war stets immens.