Im dritten Quartal brach der bereinigte Gewinn um fast ein Drittel ein, vor allem wegen der schwachen Entwicklung im Stahlgeschäft und beim Metallhandel. Thyssenkrupp musste deshalb die Jahresprognose kürzen. Für das am 30. September endende Geschäftsjahr wird anstatt bis zu 1,2 Milliarden Euro nun ein operatives Ergebnis von nur noch 800 Millionen Euro erwartet. Sorgen bereitet vor allem der hohe Abfluss an Kapital. Und das passt angesichts hoher Schulden gar nicht. Deshalb wird der Konzern für einige Bereiche den Verkauf prüfen, sollte die Sanierung aus eigener Kraft nicht gelingen. Gerüchten zufolge soll es bereits Anfragen geben.

Damit würde Kerkhoff auf die Strategie einschwenken, die Finanzinvestoren schon seit Jahren fordern: Für jeden Bereich wird geprüft, ob er nicht in einer anderen Konstellation einen höheren Nutzen stiften könnte. Weil hier einiges im Verborgenen liegen könnte, behält BÖRSE ONLINE die Kaufempfehlung für die Aktie bei. Wir senken den Stopp ein Stück, um dem Kurs in der volatilen Marktphase mehr Luft zu geben. Die Überlegung: Der Umbau des Konzerns und die Maßnahmen zur Kostensenkung in der Zen­trale können erhebliche Potenzial freisetzen. Allein der Marktwert der Aufzugsparte dürfte ­mittlerweile doppelt so hoch sein wie die aktuelle Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns. Wegen der sich abschwächenden Konjunktur und auch wegen der schlechten Bilanz ist das Risiko allerdings sehr hoch.

Unsere Empfehlung: Kaufen.