Thyssenkrupp hob die Prognose für das Gesamtjahr an, unter dem Strich wird aber weiter ein hoher Verlust erwartet - wenn auch etwas geringer als zuletzt befürchtet.

"Wir spüren aktuell Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung und unsere Maßnahmen zur Performancesteigerung in den Geschäften tragen erste Früchte", sagte Vorstandschefin Martina Merz. Trotz der schwarzen Zahlen sei das Unternehmen noch nicht über den Berg. Weitere Kraftanstrengungen seien nötig. "Deshalb machen wir beim Umbau weiter Tempo."

Der ohnehin schwächelnde Ruhrkonzern war durch die Corona-Krise noch stärker unter Druck geraten. Nun zog die Nachfrage von Kunden wie der Automobil- und der Bauindustrie wieder an. Im ersten Quartal erzielte Thyssenkrupp im fortgeführten Geschäft - ohne die veräußerte Aufzugsparte - ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 78 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte ein Verlust von 185 Millionen Euro in den Büchern gestanden. Im Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem nahezu ausgeglichenen bereinigtem Ebit, nachdem er bislang einen Verlust im mittleren dreistelligen Millionen-Bereich erwartet hatte.

Die von Merz zur Disposition gestellte Stahlsparte profitierte davon, dass die Stahl-Service-Center ihre Lager wieder nachfüllten. Die Automobilkunden griffen wieder verstärkt zu und auch die Nachfrage in der Hausgeräte- und der Bauindustrie sorgte für eine Erholung. Steel Europe fuhr einen operativen Gewinn von 20 Millionen Euro ein, Automotive konnte sein Ergebnis auf 109 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

rtr