Das liegt daran, dass sich Werbetreibende in der Corona-Krise zurückhalten. Daran wird sich auch im kommenden Quartal wenig ändern, die Tendenz dürfte gleich bleiben. Während in den vergangenen drei Monaten vor allem Erlöse in Asien rückläufig waren, sind im kommenden Quartal Einbrüche in Europa und den USA zu befürchten. Immerhin gehören Autofirmen zu den größten Werbetreibenden, und deren Produktion ruht vielerorts. Rich Greenfield von der US-Investmentboutique LightShed Partners ist trotzdem positiv für die Aktie gestimmt. Der erfahrene Investor beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der Medienbranche, hat also schon viele Einbrüche erlebt, bei denen die Werbe-Dollars über Nacht wegbrachen. Im Fall von Twitter sieht Greenfield auf der Habenseite, dass sich die fundamentale Basis eher verbessert habe, das Unternehmen verbuche im Moment bei Nutzerdaten Rekordwerte. Das Bedürfnis der Menschen nach Informationen ist hoch wie nie. Twitter meldet deshalb 164 Millionen tägliche Nutzer, rund ein Fünftel mehr als vor einem Jahr. Und diese Basis sei es, so Greenfield, die die Trendwende schnell bringen sollte, sobald sich die Situation wieder normalisiert. Dann würde Twitter sofort profitieren. Wegen der vielen Absagen gäbe es zahlreiche aufgeschobene Veranstaltungen, die beworben werden müssten, wenn sie wieder stattfänden. Twitter bietet einen Weg, die entsprechende Zielgruppe schnell zu erreichen. Das Unternehmen ist zudem für eine Durststrecke bestens gewappnet. In den Kassen liegen mehr als sechs Milliarden Dollar. Ein ordentlicher Puffer bei vergleichsweise geringen Fixkosten.