Bei der Restaurantkette Vapiano stand es Spitz auf Knopf. Der Plan, mit vielen ­Restauranteröffnungen schnell zu wachsen, funktionierte nicht. Die neuen Pasta- und Pizzaläden liefen nicht so gut wie erwartet. Die Schulden des Unternehmens, das seit 2017 börsennotiert ist, liefen aus dem Ruder.

Nur weil die finanzierenden Banken sowie die drei Großaktionäre Kredite in Höhe von 30 Millionen Euro zusagten, konnte Schlimmeres verhindert werden. Mit diesen Mitteln wollen die Kölner den Konzernumbau finanzieren. Die Kosten sollen gesenkt und die Zahl der Neueröffnungen auf zehn bis 15 pro Jahr begrenzt werden, unrentable Filialen werden geschlossen. Die Restrukturierung befindet sich aber noch in einer sehr frühen Phase. Weil der Erfolg nicht absehbar und eine Kapitalerhöhung eigentlich unumgänglich ist, sollten Anleger den Wert meiden.

Es gibt zwei Probleme: Offenbar kommen die Restaurants bei den Kunden nicht so gut an. Im ersten Quartal schrumpfte der Erlös auf gleicher Fläche. Das ist kein gutes Omen für die erzielbaren Renditen. Das heißt aber auch: Eigentlich braucht Vapiano viele Neueröffnungen. Wenn aber die Restaurants nachhaltig schlecht laufen, wird es schwerfallen, Franchisenehmer zu finden. Die Chance auf eine Skalierung des Geschäftsmodells sinkt.

Zweitens: Die Verschuldung ist gemessen am operativen Ergebnispotenzial sehr hoch. Selbst ohne die neuen Bilanzierungsregeln zu langfristigen Vertragsverpflichtungen anzuwenden, steht Vapiano mit mehr als 190 Millionen Euro in der Kreide. Dazu kommen die gerade bereitgestellten 30 Millionen Euro. Mit den bisher gezeigten Ergebnissen wird das Unternehmen den Schuldenberg aus eigener Kraft kaum ­abtragen können.