Interpol sei eingeschaltet. Ein Volkswagen-Sprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Anfang des Jahres hatte die US-Bundespolizei FBI bereits einen VW-Manager während eines Zwischenstopps in den USA am Flughafen in Miami festgenommen. Ihm drohen nach Angaben des US-Justizministeriums bis zu 169 Jahre Haft.

Volkswagen hatte im September 2015 zugegeben, bei weltweit elf Millionen Diesel-Pkw die Abgasreinigung manipuliert zu haben. Die Grenzwerte für gesundheitsschädliches Stickoxid werden nur auf dem Prüfstand eingehalten, im Straßenverkehr sind sie um ein Vielfaches höher. Die US-Behörden hatten den Konzern zu außergerichtlichen Vergleichen gezwungen und Bußgelder auferlegt. Der Skandal kostet das Unternehmen bereits über 22 Milliarden Euro. Die Sache ist noch lange nicht ausgestanden, denn Tausende VW-Aktionäre und Autokäufer verklagten den Autobauer auf Schadenersatz.

Mit einer Auslieferung durch die Bundesrepublik müssen die fünf beschuldigten Manager nicht rechnen. Das verbietet das Grundgesetz. Ausgenommen davon sind Verbrechen, die deutsche im Ausland begangen haben und vom internationalen Gerichtshof geahndet werden. Die Betroffenen müssen aber mit einer Festnahme außerhalb Deutschlands rechnen. Die US-Justiz hatte früher erklärt, neben dem bereits inhaftierten VW-Manager noch weitere Verantwortliche strafrechtlich zu verfolgen. Darunter waren keine amtierenden Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder. Mehrere Entwicklungschefs mussten den Konzern bereits verlassen.

Auch die deutschen Strafverfolger ermitteln gegen fast 50 Beschuldigte im Zusammenhang mit dem Skandal: wegen Betruges, Marktmanipulation von Aktienkursen und rechtswidriger Datenlöschung. VW-Chef Matthias Müller, VW-Markenchef Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch wird vorgeworfen, die Investoren im Herbst 2015 bewusst zu spät über die finanziellen Folgen des Dieselbetrugs informiert zu haben. Sie weisen die Anschuldigungen zurück.

rtr